STORMWARRIOR

Seit 1998 treibt die Hamburger Band STORMWARRIOR in Deutschland schon ihr „Unwesen“. Vor genau zwei Jahren veröffentlichten sie dann ihr Debutalbum, welches von Kai Hansen und Dirk Schlächter produziert wurde. Das Album kam im In- und Ausland sehr gut an. Jetzt gibt es endlich das neue Album „Northern Rage“, welches noch eigenständiger ausgefallen ist. Von Drummer Falko Reshöft erfuhr ich dann auch einiges an Neuigkeiten, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

Falko ist jetzt seit anderthalb Jahren bei STORMWARRIOR. Wie sieht es denn mit dem Vorleben bei euch aus. Habt ihr alle schon vor STORMWARRIOR in anderen Bands gespielt?

– Ja und bei mir war es so, dass ich 1997 nach Hamburg gezogen bin und kurze Zeit später sofort im Gitarrenladen, wo ich beschäftigt bin, unseren Sänger Lars kennen gelernt habe. So kam es denn auch dazu, dass ich STORMWARRIOR auch schnell kennen gelernt habe. Ich spiele auch noch in eine Blackmetal-Band und so kam es dann, dass er mich fragte, als der Drummer von STORMWARRIOR ausstieg, ob ich nicht Lust hätte mit in die Band einzusteigen. Ich fand die Demos von STORMWARRIOR ziemlich cool und saget auch ziemlich schnell zu.

Hinter den Songs steckt ja schon eine Masse an Power hinter.

– Da muss man auch gut am Schlagzeug durchhalten können.

Das denke ich mir, denn die Power ist auf dem kompletten Album durchgängig.

– Ich habe auch bei den Aufnahmen so dermaßen geschwitzt, dass ich nur in der Unterhose im Studio gesessen habe. Das war schon mörderisch.

Du sprachst gerade den Blackmetal an. Kommt es da nicht zu Komplikationen, denn was ihr zelebriert ist ja im Grunde reiner Powermetal.

– Eigentlich nicht, obwohl es viele Aussagen gibt, dass für einige Death und Black-Metal nicht ihr Ding wäre und für diejenigen nur das traditionelle von früher das Wahre ist. Es ist aber so, dass selbst ich zum Metal über Warlock, Accept und Kreator gekommen bin. Irgendwann gefiel mir dann der Blackmetal ziemlich gut und von da an ging es in diese Richtung. Lars hat auch früher zusammen mit unserem Bassisten Jussi in einer Deathmetalband gespielt. Mit der Zeit merkte Lars aber, dass diese Richtung nicht so sein Ding ist und daraufhin hat er dann STORMWARRIOR gegründet. Wir sind an dieser Mucke einfach nicht vorbeigekommen, denn Mitte der 90iger war eben die Hochzeit von Black- und Death-Metal.

Ich denke auch, dass wegen solcher Einflüsse die Songs so interessant ausgefallen sind. Durch den anderen Background wirken die Songs sehr eigenständig.

– Richtig und ich denke, dass es diese ganze Black- und Death-Metalschiene würde es ohne den Metal gar nicht geben. Die ganzen Richtungen greifen irgendwie alle ineinander und sind sehr stark miteinander verbunden.

Das sehe ich genauso und eine solche Vielfalt tut der Szene sehr gut. Jetzt aber zu eurem Titel. Ich habe den Eindruck, dass hinter „Northern Rage“ ein Konzept ehe ich das richtig?

– Indirekt ist das richtig. Es gibt zwar keine durchgehende Geschichte, aber es geht darum, wie das Leben des Wikingers, mit seinen Bräuchen und Umständen, geführt wurde. So wurden Bräuche geschildert, wie sie vor den Beutezügen im Frühling abgehalten wurden. Auf einem Song wird geschildert wie der Vater, als er stirbt, seinem Sohn ein Vermächtnis weitergibt. „Lindisfarne“ handelt von dem ersten Überfall der Wikinger auf das Kloster Lindisfarne. Es wurde sich schon im Großen und Ganzen an die Originalvorlagen gehalten, obwohl einige eigene Interpretationen im Text vorkommen. Mit „Northern Rage“ wollen wir einen kleinen Einblick in die Welt der Nordmänner geben, wie sie in der damaligen Zeit gelebt haben.

Ich finde solche Ideen auch gar nicht schlecht, denn somit bleibt der rote Faden immer vorhanden. Eins muss ich aber jetzt doch loswerden. Als ich eure CD zum ersten Mal anhörte, dachte ich nur beim ersten Stück, toll, geht ja richtig melodiös und verspielt los, mal sehen was einem noch so alles erwartet. Dann hat es mich einfach nur umgehauen, denn von jetzt auf gleich bricht das Gewitter los. War euch dieser ruhige Anfang wichtig gewesen?

– Ja, denn es sollte so ein wenig Stimmung aufkommen wie bei Conan der Barbar. Deswegen musste es auch ziemlich pompös und verspielt und danach folgt dann die komplette Metal-Bedienung.

Aber dann voll auf die zwölf. Genauso gut wie der Sound ist auch das Coverartwork ausgefallen. Dieses stammt ja wieder aus der Feder von Uwe Karczewski, der ja auch schon einige Cover für Helloween gemacht hat. Wie ist denn diese Zusammenarbeit zustande gekommen?

– Das kam so zustande, dass Kai Hansen den Kai Karczewski, dem Sohn von Uwe, sehr gut kennt. Irgendwie sind die ja alle verwandt oder verschwägert in Hamburg. Von Lars war es auch ein Traum, diesen Spirit auch auf dem Cover einzufangen. Da Uwe ja alle alten Helloween-Coer gefertigt hatte und wir seinen Sohn nun auch kannten, war es nahe liegend Uwe Karczewski zu fragen, ob er die Cover auch für uns machen würde.

Ich finde das Cover wirklich toll, denn es ist nicht nur gestochen scharf, sondern auch die Keltenkreuze bringe das gewisse Etwas im Cover.

– Das Kreuz hat auch einen Bezug zu Lindisfarne. Es war, nachdem das Kloster gebaut wurde, dem heiligen Kaspar gewidmet. Es steht für den Sturm der Nordmänner, die im Zuge ihrer Eroberung das Kloster dem Erdboden gleich machen wollten.

Wer ist denn bei euch für das Songwriting verantwortlich?

– Das erste Album stammt eigentlich von Lars ganz alleine. Bei diesem Album war es so, dass Lars und ich das Songwriting gemacht haben. In der gesamten Songwriterphase haben wir auch gemerkt, dass die Chemie zwischen uns total stimmt. Hinzu kommt auch, dass ich eine klassische Ausbildung absolviert habe. Mit 8 Jahren habe ich schon Klavierunterricht bekommen und dadurch konnte ich Lars auch sehr viele Ideen zu den Songs geben. Wir wachsen auch immer mehr als Band zusammen

Das die Band zusammengewachsen ist, merkt man dem Album auch vollkommen an. Jetzt aber zum Schluss noch eine interessante Sache. Das Album wird zusätzlich auch noch auf Vinyl und Picture-Vinyl veröffentlicht. Kam diese Idee von dem Label und ist die Nachfrage für solche Veröffentlichungen noch vorhanden?

– Jörg von Remedy Records gibt sich wirklich sehr viel Mühe. Er ist auch ein großer Sammler solcher Scheiben und er ist der Meinung, dass solche Sachen einfach dazugehören. Das ist aber auch bei den anderen Bands auf seinem Label so, denn auch sie haben ihre Scheiben ebenfalls auf Vinyl veröffentlicht. Ich persönlich stehe auch auf Platten, denn es hat eben was kultiges.

Diesen Kultstatus können die „Sturmkrieger“ auch irgendwann mal erreichen und wir sind gespannt, wenn sie im Herbst auf Tour gehen. Geplant ist zwar noch nichts konkretes, aber ich gehe stark davon aus.

Story: Gisela