SKYCLAD
SKYCLAD are Back! Mit ihrem neuen Album „A Semblance Of Normality“ kehren sie wieder zu Metal zurück, denn das Material beinhaltet Songs, die wieder härter geworden sind. Das konnte man schon bei ihrem Auftritt im Sommer beim Burgfolk in Mülheim feststellen. Im September erschien nun das neue Album und Grund genug ein wenig nachzufragen, wie es denn nach dem überraschenden Ausscheiden vom ehemaligen Sänger Martin Walkyer weiterging. Dazu konnte mir sein Nachfolger Kevin Ridley Auskunft geben.
Wie schon erwähnt ist das neue Material, im Gegensatz zur letzten Veröffentlichung wesentlich heavier ausgefallen. War dies beabsichtigt?
– Vor dem Ausstieg von Martin haben Skyclad eine Irish Pub-Tour gemacht. Nachdem Martin ausgestiegen ist, wussten wir, dass es aber wieder heavier weitergehen musste. In der Zwischenzeit haben wir auch verstärkt an technischen Sachen gearbeitet. Das vor allem in Bezug auf das Aufnehmen von Songs. Wir wollten die Band wieder zur rockigen Seite führen.
Also zu den Roots von SKYCLAD.
– Nicht so ganz, aber wir wollten die Folkroots wieder mehr mit heavy Passagen versehen und sie in Einklang bringen. Auf „A Semblance Of Normaity“ wurden sehr viel Wert gelegt, dass die Gitarren noch heavier klingen und die Folkparts ganz genau darauf abgestimmt sind.
Es ist auch eine gute Kombination aus Folk und Metal dabei herausgekommen.
– Das liegt auch sicher daran, dass die Keyboards sehr gut eingebaut wurden.
Du bist ja schon seit den Anfangstagen Bei SKYCLAD involviert und seit dem Album „Virtual “ auch als Gitarrist tätig. War es damals schwierig, als Martin ausgestiegen ist, die Band aufrecht zu halten?
– Es ist immer ein Schock, wenn eine tragende Figur einer Band diese verlässt. Wir waren auch in der darauf folgenden Zeit nicht schlüssig, was zu tun ist. Es pendelte zwischen auflösen der Band und weitermachen. Dann überlegten wir, dass wir alle schon lange in der Band involviert sind und es doch mit Sicherheit weitergeht, nur wie. Ich entschloss mich dann den Part des Sängers zu übernehmen und so ging es weiter.
Das war auch gut so, denn es wäre uns wirklich etwas Gutes verloren gegangen.
– Das ist richtig, aber man muss trotz allem sagen, dass der Sound nie mehr so werden wird wie früher. Das liegt daran, dass jetzt andere Musiker und auch vielleicht andere Interessen die Prioritäten setzen. Wir sind aber heute sehr zufrieden wie es läuft. Wir hoffen jetzt nur, dass die Fans das auch akzeptieren werden.
Davon gehe ich aber aus, denn bei eurem Konzert waren die Fans doch sehr enthusiastisch bei eurem Auftritt.
– Das war wirklich toll. Die Leute haben sowohl die alten als auch die neuen Songs sehr gut aufgenommen. Es war eine tolle Erfahrung, die wir in Mülheim erlebt haben. Dieser Auftritt hat uns auch gezeigt, dass man Skyclad noch nicht vergessen hat.
Jetzt aber noch einmal kurz zu eurem Album. Ihr habt auf der Scheibe zusammen mit dem Royal Philharmonic Orchestra gearbeitet. Das ist das erste Mal für euch gewesen, dass ihr so etwas gemacht habt.
– Ja, es war das erste Mal. Steve Ramsey, der ja fast alle Songs schreibt hatte schon immer den Wunsch mit einem Orchester zusammen zu arbeiten. Aber es war immer zu teuer gewesen. Hinzu kommt auch noch die immense Arbeit, denn man benötigt wesentlich mehr Zeit zum Arrangieren. Georgina hat dann auch sehr viel Zeit investiert und sehr viel mit dem Orchester zusammen gearbeitet. Es war für uns eine sehr große Erfahrung gewesen, denn durch das Orchester wurden die Songs in vollkommen andere Dimensionen versetzt. Das Problem ist nur, dass wir den Sound live nicht so umsetzen können wie auf dem Album, denn auf der Bühne haben wir ja nur eine Geige und das könnte zu Schwierigkeiten führen. Die Songs sind mit vier Violinen aufgenommen worden und das ist natürlich live nicht umzusetzen.
Da ist richtig, denn die Songs sind wirklich in andere Dimensionen gesetzt worden.
– Das sehen wir genau so, denn durch dieses Experiment wirken die Songs wesentlich frischer, aber trotzdem authentisch.
Du hast ja das Album, wie auch in der Vergangenheit die Alben von SKYCLAD, selber produziert. Hilfe habt ihr dieses Mal auch von Gitarrist Dario Mollo erhalten.
– Ja er hat uns sehr geholfen und wir sind ihm dafür auch dankbar. Es ist das erste Mal, dass wir ein Album digital aufgenommen haben. Dario hat ein solches Studio und die Songs wurden dort abgemischt.
Wie sind denn die Reaktionen auf das neue Album ausgefallen?
– Die Kritiken waren fast alle sehr gut gewesen. In manchen Printmedien hatten wir sogar die Höchstpunktzahl erhalten. Das war in fast allen europäischen Ländern so, außer England. Aber das war uns vorher schon klar, denn hier kann man nur etwas erreichen, wenn man entweder Britpop oder sonstige Musik macht, die gerade angesagt ist.
Beim Konzert in Mülheim erzählte mir die Band, dass sie auch bald wieder in Deutschland touren wollten. Ist da schon etwas geplant?
– Wir wollen auf jeden Fall nach Deutschland kommen, denn wir haben im Sommer gemerkt, dass sich die Leute freuen würden, wenn wir kommen. Der Plan war von Anfang an so gewesen, dass wir erst die Reaktionen auf das neue Album abwarten wollten. Fest steht, dass wir einige Festivals im nächsten Sommer spielen werden. Auch wollen wir eine kleine Clubtour nächstes Jahr durch Deutschland starten. Ein genauer Termin steht aber bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.
Ich hoffe aber bald, denn wer SKYCLAD in diesem Sommer erlebt hat, weiß wie viel Faszination sie immer noch ausstrahlen.
Story: Gisela
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