MAT SINNER

Hi Mat. Schön zu sehen, dass Du uns selbst noch nach so vielen Jahren in diesem Business überraschen kannst. Ich zumindest war überrascht, also ich „Mask of Sanity“ hörte. Es ist ein tolles rockiges Album, weniger Metal, mehr Rock, echt gelungen! Entwickelte sich diese Tendenz ganz von alleine während des Arbeitsprozesses oder hast Du gezielt in diese Richtung gearbeitet?
– Die Meinung unserer Fans & Freunde war uns immer wichtig und wir haben verstanden, dass gerade bei vielen unserer echten Fans das „Execution“ Album eine Portion zu viel Metal beinhaltete. Wir waren die vergangen Jahre jobmässig so eingespannt, dass SINNER kürzer treten mussten, aber als es klar war, das wir ein neues Album schreiben und recorden werden, haben wir uns darauf besinnt und unseren Fokus drauf gelegt, ein Album zu produzieren, dass alle beliebten SINNER Trademarks beinhaltet
Wer Sinner live erlebt hat – vor allem letzten Oktober in Reichenbach – dem kann nicht entgangen sein, dass Sinner wieder rockiger daher kommen! Was beim Publikum übrigens sehr gut ankam… Nach so vielen veröffentlichten Alben, war es da so eine Art „stiller Traum“, den Du jetzt mit diesem Album verwirklicht hast?
– Für uns hat es vor allem jetzt wieder einen großen Reiz die alten Klassiker zu spielen. Wenn Du jede Woche immer die gleichen Songs spielen musst, dann können die „Born To Rock“ oder „Germany Rocks“ ganz schön auf die Nuss gehen. Aber wir haben ja diese Songs jahrelang nicht gespielt und wir versuchen auf den neuen Liveshows eine Symbiose zwischen den Klassikern und ein paar neuen Songs zu schaffen. Das hat einen besonderen Reiz und jeder von uns hat gerade darauf riesigen Bock! Klar habe ich mir mit der neuen SINNER auch persönlich einen Wunsch erfüllt, vom Vibe her wieder zurück zu meinen Wurzeln zu gehen, aber es war auch eine große Herausforderung und Aufgabe, diese Platte zu produzieren.
Auch im Line-up gab es die eine oder andere Veränderung. Neben neuen Gesichtern ist auch ein „altes“ wieder aufgetaucht. Wie würdest Du die Zusammenarbeit der jetzigen Truppe beschreiben?
– Nach so einer langen Pause bin ich nicht davon ausgegangen, dass ich die komplette Execution Besetzung wieder ins Studio bekomme. Da passieren leider im Leben so einige Sachen und die muss man akzeptieren. Klaus Sperling wohnt in meiner Nachbarschaft und wir hatten ja die ganzen Jahre über Kontakt. Ich freue mich ganz besonders darüber, dass er hier ein kleines Comeback in unserer Familie feiert und vor allem über seine Leistung auf der neuen Produktion. Mit Christof verlief es dagegen etwas anders. Christof war auch Ex-Kollege von mir und Tom bei Blast. Wir wussten zwar, dass er ei guter Typ ist, aber nicht wie gut er Gitarre spielt oder zur Band passt. Deswegen haben wir ihn auch eingeladen mit uns die Show in Reichenbach zu spielen und da hat er uns restlos überzeugt! Die Aufnahmen zur neuen CD waren mit die entspanntesten Recordings, die ich je gemacht habe. Jeder war konzentriert bei der Sache, ohne dass der Spaß zu kurz kam!
Mitte März gibt es auch eine Tour, was mich besonders freut. Und das obwohl Primal Fear bereits unter Volldampf an Ihrem neuen Album arbeiten. Wie lässt sich all das unter einen Hut bringen?
– Die SINNER Tour wurde ja frühzeitig geplant und nun machen wir eben mit Primal Fear einen 2 Wochen Break. Wir haben bei Primal Fear nicht unbedingt einen stressigen Zeitdruck, dass wir hier unterbrechen können, uns Gedanken über die Recordings so far machen können und dann gemeinsam weitermachen können. Wird zwar etwas stressig, aber das ist es wert!
Es ist bemerkenswert wie Du den Spagat zwischen Sinner und Primal Fear schaffst. Es gibt ja auch keine strikte Abgrenzung, denn Tom Naumann zum Beispiel spielt in beiden Bands und auch Ralf Scheepers hat so hin und wieder seinen Gastauftritt bei Sinner – wie zuletzt live, als er für ein, zwei Songs dazu stieß. Den Fans scheint es zu gefallen…
– Gerade jetzt wo die musikalische Abgrenzung wieder komplett hergestellt ist. Mir geht es dabei auch null um mein Ego, deswegen bin ich auch so relaxt und mit Ralf verstehe ich mich so gut, dass er jederzeit herzlich eingeladen ist bei SINNER auf die Bühne zu kommen und mitzumachen. Bei SINNER steht der Spaß im Vordergrund und keine Eitelkeiten! Tom spielt jetzt schon seit 1988 bei SINNER, da gibt es einfach keine Diskussionen, ob er das soll, darf oder was weiß ich für einen Unfug! Wir sind Musiker und da muss es möglich sein 2 Bands mit unterschiedlichen Prioritäten auf die Reihe zu bekommen!
Wenn man sich ein wenig umschaut in diesem Business, stellt man fest, dass es zwei Arten von Musikern gibt: solche, die ihre Alben einspielen und auf Tour gehen und jene, die neben diesen Tätigkeiten auch für Produktionen verantwortlich zeichnen und sich sogar selbst managen. Du fällst definitiv in die zweite Kategorie, denn Du bist nicht nur Bassist, sondern auch Sänger, legst im Studio selbst Hand an und kümmerst Dich sonst auch um viele Belange Deiner Bands. Welcher Teil dieser Arbeiten macht Dir persönlich am meisten Spaß?
– Es ist eigentlich ein Mix. Ich habe in der ersten Phase meiner Laufbahn viel Lehrgeld bezahlt. Deswegen habe ich mich auch in allen Richtungen entwickelt. Manager und Produzent waren zwei ganz wichtige Aufgaben, die ich lernen wollte, damit ich mich nicht zu viel auf Außenstehende verlassen muss. Mittlerweile mache ich die verschiedenen Aufgaben wirklich gerne und jede Aufgabe hat ihren speziellen reiz, obwohl ich mich hauptsächlich als Musiker und Songwriter sehe.
Bist Du eher jemand, der live in seiner Arbeit aufgeht, oder erfüllt Dich eher die Kreativität, die man z.B. bei der Studioarbeit an den Tag legen muss, mehr als die Bühne?
– Ich bin sehr gerne im Studio, vor allem die Tätigkeit als Producer die einzelnen Puzzlesteinchen in der Hand zu haben und dann zu einem großen Werk zusammenzufügen, ist eine verantwortungsvolle und anspruchsvolle Aufgabe. Eine Platte ist nun mal für die Ewigkeit, eine Show eine Momentaufnahme!
Die Zeiten in der Musikwelt haben sich zum Glück wieder etwas geändert und Rock hat nun wieder bessere Karten als es noch vor einigen Jahren der Fall war… Gibt es neue Bands, denen auch Du etwas abgewinnen kannst?
– Klar gefällt mir ein Haufen neuer Band. „Trivium“ ist eine klasse Band, „Billy Talent“ gefallen mit gut, „Breaking Benjamin“ oder „Hinder“ und es gibt noch jede Menge mehr neue Bands mit guten Songs und Eiern!
Welches Album oder Konzert hat Dich zuletzt begeistern können?
– Breaking Benjamin’s „Phobia“ ist mein Lieblingsalbum 2006, das letzte Papa Roach Album hatte eine gute Attitude, das „Tribe Of Gypsies“ Album war klasse! Und so weiter…….
Ein abschließendes Wort von Dir an Eure Fans?
Na klar – wir können es kaum erwarten ab März wieder mit SINNER wieder LIVE abzurocken und würden uns freuen, wenn Ihr alle mit uns eine große Party feiert! Bis bald!
Abschließend möchte ich mich für Deine Zeit und das nette Gespräch bedanken. Viel Erfolg mit „Mask of Sanity“. Wir sehen uns auf Tour!
Story: Kat
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