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IN EXTREMO

Die Frage stellte sich schon im Vorfeld, wie würde das dritte Studioalbum von IN EXTREMO wohl klingen? Das Geheimnis lüftete sich, als ich das neue Album ´Sünder ohne Zügel´ dann endlich in den CD-Schacht schieben konnte. Ein wenig war ich schon erstaunt, denn der erste Eindruck war der, das es wesentlich rockiger ausgefallen war, als der Vorgänger ´Verehrt und angespien´. Dieser Eindruck sollte sich dann aber, nach mehrmaligem Hören, wesentlich ändern, denn erst dann entdeckt man wirklich die Vielfalt auf dem Album. Über Vielfalt, Recordings und anderes konnte ich dann, zusammen mit Boris (Yellow Pfeiffer) und Bastian (Der Lange), alles weitere erörtern.

Wie der Bandneme IN EXTREMO schon ausdrückt, versucht die Band an ihre Grenzen zu gehen. Das Heißt im Klartext, ausloten was machbar ist. War das auch der Grund dafür, dass euer Album rockiger ausgefallen ist?

Boris: Das ist überhaupt nicht bewusst geschehen. Wir probieren immer etwas anderes. Du kennst uns ja schon längere Zeit und weißt auch, dass wir uns keine Zwänge aussetzen. Ebenso lassen wir uns von keinem irgendetwas sagen, es ist eben unsere Art Musik zu machen.

War es denn jetzt nicht schwierig, nach zwei phantastischen Studioalben, noch einen draufzulegen. Habt ihr beim Songwriting ein wenig Angst verspürt, oder warum habt ihr euch so viel Zeit gelassen?

Boris: Wir haben nicht so viel Zeit benötigt um das Album fertig zu stellen. Durch die ganzen Touraktivitäten haben wir erst im Winter mit den neuen Songs angefangen. Der Druck war schon vorhanden, denn wenn man noch keinen Song geschrieben hat, weiß man ja auch nicht, was im Endeffekt herauskommt. Wir hatten alle schon unsere Ideen im Kopf, aber das waren eben keine kompletten Songs.

Wie schon erwähnt, sind die Songs rockiger ausgefallen, als ´Weckt Die Toten´ und Verehrt Und Angespien´. Liegt das zu einem kleinen Teil an Bastian, eurem neuen Gitarristen?

Boris: Es ist meistens der Fall, wenn ein neuer Musiker zur Band stößt, die Songs ein wenig anders ausfallen. Dies ist aber nicht der Hauptgrund, denn die Produktion hat auch seinen Teil dazu beigetragen.

Die Dudelsäcke sind auch ein wenig in den Hintergrund gesetzt worden.

Boris: Ich empfinde dies auch so, obwohl viele nicht der Meinung sind.

Bastian: Ich finde für meinen Teil, das sich das doch ganz gut die Waage hält. Es gibt Stücke, wo die Dudelsackparts ziemlich laut sind und bei einigen Stücken steht der Gesang oder die Gitarre im Vordergrund. Das ist eine gute Lösung gewesen, denn somit hat man einen ganz anderen Level und es klingt im Endeffekt nicht alles gleich.

Da muss ich Bastian schon recht geben, denn mir ist diese Tatsache auch aufgefallen. ´Sünder ohne Zügel´ ist ein rundherum ausgewogenes Album geworden.

Boris: Wir haben uns melodiemäßig auch sehr viel Mühe gegeben. Es sollte zwar rockig werden, aber nicht auf Kosten der Melodie. Das liegt uns doch sehr am Herzen.

Ihr habt ja auch bei drei Songs Texte von ´Carmina Burana´ genommen. Gefallen euch diese Texte?

Boris: Wir picken uns eigentlich immer die Rosinen aus diesen Textzeilen, denn diese müssen allen gefallen.

Jetzt aber zu etwas anderem. Laut Info habt ihr dieses Mal ein neues Instrument mit dabei. Es handelt sich dabei um ´Das Pferd`.

Boris: Wir haben eine neue Trommel, auf die eine ganze Pferdehaut gespannt wird. Deswegen heißt diese auch  ´Das Pferd´. Die erste Haut ist uns leider auch schon gerissen. Wir haben dieses Instrument auch im Studio aufgebaut. Das war vielleicht eine Schlepperei, denn wir mussten dieses ´Biest´ auch noch die Treppen zum Studio hochtragen.

Wollt ihr es denn mit auf Tour nehmen

Bastian: Auf jeden Fall und wir haben unsere Crew schon ins Fitness-Studio geschickt, damit sie uns nicht damit zusammen brechen. Es ist schon ein ziemlich sperriges Teil.

Wie kamt ihr denn auf die Idee, so ein großes Teil mit in die Show und vor allem in die Songs mit einzubauen?

Boris: Reiner wollte, im Hinblick auch für Mittelaltermärkte, ein neues Instrument mit einbauen.

Bastian: Sieht auch ganz toll aus, obwohl wir die andere Trommel auch noch hätten nehmen können.

Dann braucht ihr demnächst vielleicht auch noch eine größere Bühne.

Boris: Die sind sowieso immer zu klein, wenn wir mit unseren ganzen Instrumenten ankommen.

Beim Song ´Vollmond´, der ja schon im letzten Jahr als Maxi veröffentlicht wurde, habt ihr euch für einen neuen Mix entschieden. Warum eigentlich?

Bastian: Wir haben ihn komplett neu eingespielt, damit er zu den anderen Songs besser passt. Wir hatten am Anfang die Befürchtung, dass der Druck abfällt. Ich für meinen Teil bin der Ansicht, dass es sich gelohnt hat.

Dem kann ich nur zustimmen, denn die Maxiversion wäre vielleicht zu glatt für dieses Album gewesen. Gehen wir doch noch ein wenig auf die Songs ein. Ich bin ja der englischen und spanischen Sprache mächtig, aber bei den anderen hapert es ein wenig. Mit welchen Sprachen habt ihr denn gearbeitet?

Boris: Es gibt dieses Mal Songs in Deutsch, isländisch, französisch (´Nature Nous Semont´), altnorwegisch und in jüdisch (´Le Or Chiyuchech´).

Nach welchen Kriterien sucht ihr die Sprache zu den Songs aus?

Boris: In der Hauptsache nach dem Inhalt. Dieser Punkt ist uns der Wichtigste.

Mir persönlich gefällt mit am besten der Song ´Stetit Puella´, welcher vom musikalischen und vom Gesang her total heraussticht.

Bastian: Bei diesem Song haben wir uns lange Gedanken gemacht, ob wir ihn überhaupt mit auf das Album nehmen. Aber am Ende haben wir uns doch für den Abdruck entschieden. Für mich ist es auch einer der Favoriten auf dem Album.

Warum habt ihr dem Album den Titel ´Sünder Ohne Zügel´ gegeben. Seid ihr selber Sünder ohne Zügel?

Boris: Diese Zeile kommt ja bei der ´Lebensbeichte´ vor und wir fanden, dass es gut zu uns passen würde, genau wie der Name In Extremo.

Bastian: Man kann dies auch sehr gut so erklären, denn wenn man Musik macht, geht man auf die Bühne und lässt die Zügel los, oder besser gesagt, man lässt seien Emotionen freien Lauf.

Gehen wir noch einmal kurz auf die vergangene Zeit zurück. Nach der Veröffentlichung von ´Verehrt Und Angespien´ habt ihr euch, auf gut deutsch gesagt, regelrecht den Arsch abgespielt. So hat euch auch eine kleine Tour nach Mexiko verschlagen. Habt ihr dort eher einen Exotenbonus?

Boris: Den haben wir eigentlich überall da wo wir hinkommen. Aber in Mexiko war regelrecht die Hölle los. Die Leute sind regelrecht ausgerastet. Sie kannten ja auch nicht viel von unseren Songs, aber es war schon der reinste Wahnsinn, wie die Leute uns dort abgefeiert haben.

Nicht nur Mexiko ist im IN EXTREMO-Fieber, auch in Russland grasiert es mittlerweile. Seid ihr denn schon mal dort gewesen?

Boris: Wir haben dort noch nie gespielt und auch noch nie eine Platte verkauft. Es sind aber dort sehr viele schwarz gepresste CD´s an den ´Mann oder Frau´ gebracht worden. Die Rede ist von ca. 60000 CD´s, von denen wir aber kein Geld gesehen haben.

Bastian: Wir gönnen es ihnen aber, denn sie haben ja auch nicht das Geld, wie hier bei uns, zur Verfügung. Unser Merchandiser hatte vor kurzem eine Bestellung von einem Fan aus Moskau für eine CD. Er hat daraufhin gesagt, dass der Fan die CD bekommt, wenn er uns im Gegenzug ein Bootleg zukommen lässt.

Boris: Ich glaube auch, wenn die Menschen in Russland mehr Geld zur Verfügung hätten, würden sie auch die CD kaufen. In Mexiko war es aber fast ähnlich gewesen. Die hatten dort einen Merchandise-Stand, der alles sprengte. Der war so umfangreich, dass man vom Schlüsselanhänger bis zu Mützen alles kaufen konnte. Ich bin fast umgekippt, als ich die ganzen Sachen sah.

Wie war es denn in Amerika gewesen? Ich kann mir vorstellen, dass ihr dort gut angekommen seid, denn auch Rammstein erzielt dort große Erfolge. Ebenso gibt es ja jetzt mit dem New Metal in Amerika einige Bands, die große Erfolge erzielen.

Boris: Es lief auch super für uns dort. Die CD´s gibt es auch dort zu kaufen und in einigen Plattenläden war ein Aufkleber auf der CD, worauf denn stand, dass die Musik vergleichbar mit Rammstein wäre. Sie haben da richtige Werbung mit der Platte gemacht. Das hat uns ziemlich erstaunt.

Obwohl ich diesen Vergleich nicht so sehe.

Boris: Das sehe ich auch nicht so, aber man kann die Amerikaner verstehen, denn irgendwie musste man uns ja irgendwie ankündigen.

Bastian: Wir haben auch produktionstechnisch darauf geachtet, dass die Härte ein wenig mit hineinkam, obwohl es im Endeffekt durch Songs wie ´Die Gier´ oder ´Über Den Wolken´ total abgeschwächt wurde.

Und ihr habt ein wenig mit Effekten gearbeitet.

Bastian: Aber nur sehr sparsam.

Boris: Diese kamen dadurch zustande, dass wir die Instrumente eingespielt haben und im Anschluss daran erst richtig bearbeitet haben. Wir probieren eben alles aus.

Ihr geht ans extreme, deswegen auch der Name. Wie sieht es denn jetzt mit den Live-Performances aus. Ihr geht ja bald auf Tour.

Boris: Ja, kurz nach dem Release geht es los. Bis dahin haben wir aber noch einiges zu tun, denn wir wollen noch neue Kostüme herstellen und ein wenig an der Bühnendekoration arbeite.

Bastian: Der Galgen bleibt aber auf der Bühne stehen, denn er ist doch ein Markenzeichen von IN EXTREMO.

Dann kann ich nur sagen, dass die Bühne demnächst wirklich größer werden muss, denn wenn auch noch ´Das Pferd´ dazukommt, bleibt für die Band nicht mehr allzu viel Platz. Lassen wir uns überraschen, was uns IN EXTREMO zu bieten haben. Für Neugierige gibt es ja auch noch die Homepage von IN EXTREMO.

www.inextremo.de

Story: Gisela

1 Kommentar zu IN EXTREMO

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