EMERALD RAIN

Die vierköpfige Band EMERALD RAIN aus Kanada, war in der Vergangenheit schon sehr fleißig, denn mittlerweile veröffentlichen sie schon ihr drittes Studioalbum. Sieht man von dem im Jahre 2000 erschienenen Live-Album ab, ist dies eine stolze Leistung, denn als EMERALD RAIN gibt es diese Band erst seit 1998. Aber auch schon vorher waren sie nicht ganz untätig, denn unter dem Banner PAIN brachten sie auch schon zwei Scheiben unter die Leute. Auf ihrem neuen Album ´Perplexed In The Extreme´ präsentieren sie uns Hardrock, der mit treibenden Gitarren eingespielt wurde, der hervorragenden Art. Zusammen mit Sänger Murray wollte ich ein wenig Licht in die Geschichte von EMERALD RAIN bringen.

Das Album ´Perplexed In The Extreme ist ein Werk, welches durch eine brillante Rhythmus-Sektion und guten Melodien besticht. Ist dies ein wichtiger Grund für das Songwriting?

–  Das auf jeden Fall, denn unsere Songs sind basiert auf einem melodische Soundteppich. Zusätzlich legen wir auch Wert auf den Gesang. Das Material muss richtig gut rüber kommen, sodass  die Musik einem sofort ins Ohr, bzw. in die Beine geht.

Dem kann ich nur zustimmen. Schon mit dem ersten Song sind alle diese Kriterien erfüllt, denn ´You´ geht sofort ins Ohr und man wippt automatisch mit. Gehen wir doch, bevor wir weiter auf das Material eingehen noch ein wenig zurück in der Zeit. Wie schon zu Beginn erwähnt, startete EMERALD RAIN ihre Karriere unter dem Namen PAIN. Warum habt ihr denn den Namen gewechselt?

– Mit PAIN war unser Sound doch sehr unterschiedlich gewesen. Als die Band auseinanderbrach, stellte sich natürlich die Frage, ob wir uns nicht einen neuen Namen suchen sollten. Die Frage war ziemlich schnell beantwortet, denn der neue Sound war zu unterschiedlich zu den vergangenen Liedern. Es sind zwei unterschiedliche Richtungen. Zudem ist mit den neuen Bandmitgliedern auch eine ganz andere Atmosphäre in die Band eingekehrt, denn den Stress, den wir am Schluss bei PAIN hatten, ist zum Glück gewichen.

War der Sound denn härter gewesen, als nun bei EMERALD RAIN?

– Er war mehr progressiv und vor allem fehlten die Melodien, die jetzt den Vorrang haben.

Liegt euch denn dieser Sound nun mehr, als das ältere Material?

– Ich bin sehr stolz auf die Songs, die mit der Band PAIN entstanden sind. Trotz allem liegt mir persönlich der Stil von EMERALD RAIN mehr, weil ich selber auf diesen Sound stehe.

Mit PAIN wurden zwei Alben auf den Markt gebracht und jetzt seit der Gründung im Jahre 1997 von EMERALD RAIN, bringt die Band nun schon ihr drittes Studioalbum heraus. Im letzten Jahr wurde mit ´Live 2K´ ein Live-Album veröffentlicht. Warum habt ihr dies gemacht?

– Nach Reaktionen von Fans, die wir nach den Konzerten in England erhielten, wurde uns sehr schnell klar, dass wir eine ausgesprochene Liveband sind. Diese Energie wollten wir dann auf einem Album festhalten und sie zu den Fans bringen, die uns in den Jahren zuvor die Treue gehalten hatten. Zudem gab es uns natürlich auch Gelegenheit intensiver an neuem Songmaterial zu arbeiten, weil wir ja den Druck eines neuen Albums erst einmal von uns genommen hatten.

Ihr wart also nur in England auf Tour gewesen?

– Das ist richtig. Wir waren jetzt schon dreimal dort gewesen.

Ist denn der Markt dort so gut für euch?

– Es ist schon toll, wie die Leute dort mitgehen. Besser läuft es aber in Japan, denn dort verkaufen wir die meisten Platten.

Obwohl doch auch der Markt in Japan ein wenig stagniert.

– Das ist richtig, aber die Fans in Japan sind so, dass wenn sie eine Band mögen, auch voll und ganz dahinter stehen. Solche Fans findet man auf der ganzen Welt nicht. Wenn man sie einmal erobert hat, begleiten sie einem für das ganze Leben.

Murray, wie auch die anderen Bandmitglieder produzieren viele Bands in ihrem eigenen Studio. So wurde auch ihr eigenes Album selber eingespielt. Ist es ein Vorteil für euch, die Arbeit alleine zu machen?

– Dadurch das wir eine gute Beziehung zueinander haben und auch, wie du schon erwähnt hast, sehr viel mit anderen Bands zusammen arbeiten, ist es für uns einfacher ein Album selber zu produzieren. Hinzu kommt auch noch, dass wir in dieselbe Richtung denken, sodass eine Produktion auch ziemlich schnell beendet ist.

Nebenbei besitzt Leadgitarrist Mike Dmitrovic auch noch ein eigenes Label.

– Das ist richtig. Auf seinem Label Voodoo Records arbeitet er mit lokalen kanadischen Bands, denen er mit seinem Label eine Chance bietet. Auf diesem Label gibt es einige interessante Bands, die nicht nur im selben Genre wie wir spielen, sondern auch diesen amerikanischen New Metal interpretieren.

Nach dem Songwriting zur neuen Platte ´Perplexed In The Extreme´ verließ euer Drummer Kyle Lazenka die Band. War es nicht schwierig das neue Material mit einem neuen Drummer einzuspielen?

– Wir hatten eigentlich nie einen Drummer in der Band, der am Songwriting beteiligt war. Sean und ich haben das ganze Material selber geschrieben, inklusive den Drumparts. Dadurch, dass wir genau wussten was wir wollten, war dies kein Problem für uns. Wir arbeiteten bei den Aufnahmen mit verschiedenen Drummern. Kyle war ein großartiger Drummer, aber leider verließ er uns, um mit seiner eigenen Band VERY JIVE konzentrierter arbeiten zu können. Es ist eine exzellente Band, bei der ich selber die Produktion der letzten beiden Scheiben übernommen habe. Mit unserem neuen Drummer Randy Cooke (James LaBrie, Lee Aaron, Sass Jordan usw.) haben wir einen Glücksgriff getan. Er hat einen guten Namen als Sessionmusiker hier in Kanada.

Ist Randy denn jetzt fester Bestandteil der Band?

– Nein, aber er wird mit uns die Touren bestreiten und er hat auch zugesagt bei der neuen Produktion wieder mit dabei zu sein. Sonst ist er aber zu sehr beschäftigt, um sein Hauptaugenmerk auf eine feste Band zu richten. Dadurch, dass er für so viele Künstler arbeitet ist es einfach zu viel für ihn, fest in einer Band intrigiert zu sein. Wir können mit dieser Situation aber leben.

Das Album trägt den Namen ´Perplexed In The Extreme´. Hat dieser Titel eine besondere Bedeutung?

– Dieser Titel stammt von Shakespeare und ich würde ihn so erklären. Das Album hat heavy und schwerere Momente, aber zur gleichen Zeit auch leichtere. Durch diese Extremitäten, in Bezug auf das Songwriting, passt dieser Titel sehr gut zum Album. Wir haben versucht durch vermischen dieser verschiedenen Richtungen unseren eigenen Sound zu kreieren.

Werdet ihr denn jetzt euer Album in Kanada, Amerika und vielleicht auch Europa und Japan promoten?

– In Kanada werden wir nicht auf Tour gehen. Dadurch, dass der Markt in Nordamerika nicht gerade gut ist für AOR-Musik, wird es auch in Amerika sehr schwierig für uns werden. In Europa und Japan sieht es dafür sehr gut aus. Im Moment arbeiten wir gerade daran, im Sommer einige Shows dort zu spielen, aber bis jetzt ist noch nichts bestätigt. Wir werden aber die Hoffnung nicht aufgeben.

Die werde ich auch nicht aufgeben, denn das powervolle Material würde ich auch liebend gerne einmal live auf der Bühne zu sehen bekommen. Warten wir also ab, denn der Sommer dauert ja noch ein wenig.

Story: Gisela