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ARKANGEL

ARKANGEL, die sich vor 8 Jahren zusammenfanden, sind in ihrem Heimatland Belgien schon eine feste Größe. Mit ihrem Sound einer Mischung aus vielseitigem Metal, der sehr stark im Hardcore verwurzelt ist, überzeugten sie schon Fans in Amerika und anderen europäischen Ländern. Nun gibt es seit Januar auch bei uns ihr neuestes Album „Hope You Die By Overdose“, welches professionell aber doch natürlich rüberkommt. Zusammen mit Sänger Baldur und Gitarrist Kirby versuche ich euch nun die Band ein wenig näher zu bringen.

Ich hatte im Vorfeld noch nichts von ARKANGEL gehört. Ist dies nun eure erste Scheibe in Deutschland?

Baldur: Nein, denn wir haben schon eine Maxi-CD und 1999 das Album „Dead Man Walking“ veröffentlicht. Diese wurden über ein Independent-Label veröffentlicht und wir bekamen nicht allzu viel Unterstützung durch dieses Label. Darum haben wir uns nun entschlossen ein eigenes Label zu gründen.

Ist dies denn besser für euch?

Kirby: In jedem Fall, denn wir haben mit unserem Label damals sehr viele schlechte Erfahrungen gemacht. Es wurde gar keine Promotion gemacht und das ist doch das Wichtigste überhaupt. Das hat sich zum Glück nun sehr verbessert, denn seit wir alles alleine arrangieren, haben wir auch sehr gute Resonanzen auf unser neues Album erhalten. Zudem konnten wir in der Zwischenzeit sehr gute Shows absolvieren und das alles, weil wir besser die Kontrolle darüber haben. Wir haben jetzt sogar ein Angebot aus Japan erhalten, was uns sehr überrascht hat. Der wichtigste Punkt ist aber, dass wir alleine entscheiden was wir wollen und können somit unsere Belange besser vertreten. Das macht uns wesentlich zufriedener.

Ihr arbeitet ja nun auch für euch und könnt somit den Verlauf auch besser bestimmen.

Baldur: Auf jeden Fall, denn wir können unsere ganze Kraft in die Band stecken, wobei ein Label für mehrere Bands verantwortlich ist.

Eure Musikrichtung ist ja sehr stark an Hardcore ausgerichtet. Trotz allem ist der Sound sehr innovativ.

Kirby: Das ist uns auch sehr wichtig, denn wir wollen natürlich unseren eigenen Sound kreieren. Unser Wunsch ist es, das man irgendwann mal sagt, wenn man einen Song von uns hört, das ist doch Arkangel.

Das ist mir auch sehr stark aufgefallen, denn Arkangel haben schon ihren eigenen Stil.

Kirby: Der wichtigste Punkt ist, dass man unseren Sound nicht mit irgendeiner Band vergleichen kann. Deswegen arbeiten wir auch immer mehr mit den unterschiedlichsten Stilistiken, aber sie müssen uns allen gefallen. Jeder Song auf einem Album sollte anders klingen, denn sonst wäre es langweilig.

Kommt diese Unterschiedlichkeit vom verschiedenen Background der einzelnen Musiker?

Baldur: Eigentlich nicht, denn wenn wir Songs schreiben, wollen wir natürlich nur die Sounds verwenden, die wir auch wirklich mögen. Da das Spektrum an Musik, die wir alle mögen, sehr groß ist, können wir demzufolge auch aus dem vollen schöpfen. Wir komponieren unsere Songs auch alle zusammen. Das ist uns sehr wichtig, denn somit steht jeder in der Band hinter den Songs.

Wenn ich mir die Titel der einzelnen Songs ansehe, stelle ich fest, dass sie sehr realitätsnah sind und Probleme auffassen.

Baldur: Das ist richtig, denn die Songs handeln alle von Problemen. Das aber so wie wir es sehen. Es gibt so viel, worüber es sich lohnt zu schreiben.

Wie z.B. „How We See The World“, denn der macht eure Sichtweise sehr klar.

Baldur: Genau und wenn ich mir die Menschen heute so ansehen, steht der eigene Erfolg im Vordergrund. Diese Kälte, anderen gegenüber ist wirklich erschreckend. Es ist doch auch so, dass viele nur noch sich selbst wichtig finden.

Es gibt ja heutzutage fast kaum noch richtige Freundschaften.

Baldur: Das ist doch schlimm, denn gute Freunde sind doch so wichtig. Ich kann den ganzen Wahn gar nicht mehr nachvollziehen. Deswegen haben wir auch den Titel „Hope You Die By Overdose“ gewählt, denn der sagt im Grunde alles aus, was uns in der Welt stört. Wenn wir so weitermachen töten wir nicht nur uns, sondern die ganze Welt, vor allem die Natur.

Kirby: Die Texte müssen auch mit dem Sound im Einklang sein, ein aggressives Thema braucht auch einen aggressiven Sound. Dieser Einklang führt dazu, dass die Songs alle sehr direkt sind.

Durch diesen Titel habe ich mich auch für die einzelnen Songtexte mehr interessiert und das wird auch bei den Fans so sein und sie ebenfalls zum Nachdenken anregen. Ich möchte aber jetzt noch ein wenig in der Zeit zurückgehen. Im vergangenen Jahr habt ihr zusammen mit Machine Head auf der Bühne gestanden. Was habt ihr bei diesem Gig gefühlt?

Kirby: Wir haben es als eine neue Erfahrung erlebt. In der Zeit davor haben wir nur in kleinen Clubs gespielt. Durch den Auftritt mit Machine Head haben wir sehr viel dazugelernt. Wir haben auf eine solche Gelegenheit sehr lange warten müssen. Es war richtig toll vor so vielen Leuten zu spielen.

Dann wollt ihr sicher demnächst auch auf eine ausgedehnte Tour gehen.

Baldur: Auf jeden Fall denn das muss einfach passieren.

Kirby: Wir wollen ja auch weiter wachsen und das können wir nur, wenn wir auch auf Tour gehen und neue Eindrücke sammeln können. Es ist in der heutigen Zeit zwar sehr schwer, aber es wird sich sicher eine Möglichkeit ergeben.

Das denke ich doch, denn mit ihrem modernen Sound werden sie sich sehr schnell in die Herzen der Metalfans spielen. Eine Tour ist eben die beste Promotion.

Story: Gisela

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