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PARADISE LOST

PARADISE LOST veröffentlichten vor kurzem das 10. Album ihrer erfolgreichen Bandgeschichte. Das Selbstbetitelte Album beinhaltet alle Trademarks, die von ihnen so exzellent geformt wurden. Ihr Gothik-Metal wurde zum Inbegriff einer neuen Szene. Durch einige Ausflüge in andere Stilistiken, haben es die Engländer aber auf ihrem neuen Album geschafft, alles zu kombinieren, aber doch zu klingen, wie in den Anfangstagen. Mit Nick Holmes, ihrem charismatischen Sänger, konnte ich mich auch kurz nach der Veröffentlichung des Albums über einige Themen unterhalten.

Paradise Lost mussten sich ja schon viel Kritik anhören, denn nach ihren Alben „One Second“ und „Host“ hagelte es schlechte Kritiken, wegen ihres „Stilbruchs“. Mir gefiel die Wandlung und warum soll eine Band nicht auch andere Stilistiken testen. Ich denke auch, dass ihr das genau so seht.

– In jedem Fall, denn wir haben uns ja auch weiter entwickelt und man wird ja auch älter. Zudem interessieren wir uns ja auch für andere Richtungen in der Musik. Hinzu kommt ja auch noch, wie man sich fühlt, wenn man das jeweilige Album schreibt. Emotionen sind doch das Wichtigste überhaupt.

Das hörte man den Songs auch immer schon an, denn die Songs vermittelten das Gefühl, dass ihr sie aus dem Bauch heraus geschrieben habt.

– Das ist auch sehr wichtig für uns, denn sonst könnten wir ja auch gar nicht hinter den Songs stehen. Uns ist es auch nicht so wichtig, was die Leute erzählen, denn hauptsächlich machen wir Musik, die uns gefällt. Es wäre einfach nicht ehrlich uns gegenüber, wen wir Musik machen würden, nur um den Medien und den Leuten zu gefallen. Dafür sind wir Künstler und das sollte man auch respektieren.

Das in jedem Fall, denn die Hauptsache ist doch, dass ein Sing Ausdrucksstärke besitzt und die haben alle Songs von Paradise Lost bisher gehabt. Ich finde Abwechslung auch sehr erfrischend, denn ich denke, dass ihr nicht nur Gothik-Metal hört.

– Es wäre auch langweilig, wenn wir nur diesen Sound spielen würden. Wir werden zwar als Schöpfer des Gothik-Metals bezeichnet, aber das muss ja jetzt nicht heißen, dass wir auch nur diesen Stil jetzt bis zum Ende praktizieren. Ich sehe das zwar nicht so, dass wir diesen Stil kreiert haben, denn eigentlich haben wir nur Metal in unserer Interpretation gespielt.

Das neue Album habt ihr ja schlicht „Paradise Lost“ benannt. Hat das einen speziellen Grund, vielleicht wegen der 10. Veröffentlichung?

– Als es hieß, nun müssen wir einen Titel für das Album finden, konnten wir uns nicht auf einen einigen. Ich finde aber, dass wir mit diesem Titel sehr gut liegen, denn auf diesem Album sind die Sounds der Anfangsscheiben sehr gut kombiniert mit neueren Sounds. Obwohl ich es mehr an den älteren Sound angelehnt sehe. Da es auch noch das 10. Album von uns ist, denke ich, dass sich mit diesem Titel und dem Sound der Kreis von Paradise Lost schließt.

Ich sehe die Songs auch als typisch Paradise Lost an.

– Das sehe ich auch so. Viele Leute sagten zwar, dass wir noch einmal ein Album machen sollten wie „Draconian Times“, aber das ist ja auch schon 10 Jahre her und man verändert sich doch auch im Laufe der Zeit. Für mich persönlich spiegelt dieses Album vollkommen Paradise Lost zum jetzigen Zeitpunkt wider.

Was mir an eurem Album besonders gut gefällt, ist die Atmosphäre, die es verbreitet. Ist euch dieser Punkt besonders wichtig?

– Das ist sehr wichtig, denn für mich sind Songs wie kleine Soundtracks für einen Film. Die müssen natürlich sehr viel Atmosphäre ausstrahlen. Für uns sind die Songs der Soundtrack für unser Leben. Es ist auch im Grunde unsere Art und Weise wie wir uns ausdrücken wollen, sei es die düstere Seite oder die etwas freundlichere Seite.

 „Paradise Lost“ ist nun das zweite Album, welches von Rhys Fulber (Fear Factory, Front Line Assembly) produziert wurde. Hat er euch neue Wege eröffnet?

– Das kann man sagen und wir waren mit seiner Arbeit zum letzten Album sehr zufrieden. Durch seine ganze Arbeit mit den reinen Metalbands konnten wir sehr viel für uns herausziehen. Er ist auf diesem Gebiet einfach toll. Er hat es in jedem Fall geschafft alle Instrumente den richtigen Druck zu verleihen, genauso, wie sie auch live klingen.

Für mich persönlich ist dieses Album auch das Beste, was ihr bisher gemacht habt, denn es beinhaltet alles was Paradise Lost ausmacht.

– Wir waren schon mit unserem letzten Album „Symbol Of Life“ sehr zufrieden, aber wenn man sich nun das neue Album anhört, merkt man, dass der Sound besser ist und die Songs ebenfalls. Das liegt aber auch daran, dass Greg Mackintosh auch sehr viel Wert ins Songwriting gelegt hat.

Ich bin ja auch total begeistert vom Song „Forever After“. Auf diesem habt ihr ja mit zwei weiblichen Gesangparts gearbeitet, die von Leah Randi und Heather Thompson beigesteuert wurden. War dies das erste Mal gewesen?

– Nein, wir haben dies schon vor Jahren mal ausprobiert. Damals geschah dies aber nicht in diesem doch erheblichen Ausmaß. Leah und Heather waren aber auch wie geschaffen für diesen Part und durch ihren Einsatz ist der Song auch wirklich zu einem kleinen Juwel geworden.

Faszinierend ist auch der Einsatz von Violinen und Pianoklängen auf „Don´t Belong“, denn durch diesen Einsatz erhält der Song das gewisse Etwas.

– Das ist ja auch nicht typisch für uns, aber Greg hatte die Idee und als wir nach den Recordings den Song anhörten waren wir doch sehr überrascht und glücklich darüber, dass wir uns solche Mühe gemacht haben. Wir haben dies ja auch schon vor Jahren einmal praktiziert, aber nicht so intensiv wie auf „Don´t Belong“.

Für die Recordings habt ihr den ausgestiegenen Drummer Lee Morris durch Jeff Singer ersetzt. Hat er diesen Job nur für die Aufnahmen gemacht?

– Nein, er ist ein toller Drummer und wir haben schon einige Auftritte mit ihm bestritten. Wir hoffen jetzt, dass er uns auch in Zukunft erhalten bleibt.

Das kann man nur hoffen, denn bald geht es ja auf Tour. Leider musste die Tour im Vorprogramm von Judas Priest schon abgesagt werden, weil Greg Mackintosh noch nicht ganz von seiner Krankheit genesen war. Schade, aber im Mai gibt es dann doch einige Shows in Deutschland und genau darauf freuen wir uns richtig!

http://www.paradiselost.co.uk

Story: Gisela

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