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DOMAIN

Als DOMAIN vor 4 Jahren mit ihrem Album „One Million Lightyears From Home“ an ihre erfolgreiche Karriere in den 80 iger Jahren anknüpften, konnte keiner vorhersehen, in welche Richtung das musikalische Fahrwasser weiter befahren wurde. Schon auf ihrem letzten Album „The Sixt Dimension“ zeigten sie klar auf, dass es in Zukunft härter würde. So ist die Marschrichtung auf ihrem neuen Album „Last Days Of Utopia“ ganz klar, nämlich „Hard and Heavy“. Zusätzlich haben sich DOMAIN auch bei diesem Album zum ersten Mal an einem Konzeptalbum herangewagt. Genug Gründe also um einiges zu hinterfragen. Diesen Wissensdurst stillte auch Gitarrist Axel Ritt in einem Gespräch.

 „Last Days Of Utopia“ ist ja ein Konzeptalbum geworden. War dies eine Herausforderung für euch gewesen?

– Carsten, unser Sänger, liegt mir schon seit zwei Jahren mit dieser Geschichte in den Ohren. Normalerweise bin ich kein großer Freund von Konzeptalben, weil man eine ganz andere Herangehensweise an einem solchen Album hat. Man muss ja eine Geschichte vertonen und so manche Konzeptalben klingen für mich eher langweilig. Mir schweben bei einem Konzeptalbum immer Sprechgesänge und sphärische Klänge vor und genau das wollte ich auch nicht so gern haben. Was mich aber immer schon interessierte, war der verstärkte Einbau von orchestralen Parts und wichtig war mir auch, dass jeder Song für sich stehen kann und nicht nur in Verbindung mit dem kompletten Album. Diese Idee gefiel Carsten auch sehr gut und somit haben wir uns dann an die Arbeit gemacht.

Es macht aber trotzdem sicher sehr viel mehr Arbeit als ein „normales“ Album.

– Das in jedem Fall, denn die ganzen symphonischen Parts so einzusetzen, dass sie auch wirken, sind sehr arbeitsintensiv. Trotz allem hat mir dies sehr viel Spaß gemacht und eigentlich sind solche Herausforderungen, die mir als Musiker sehr gefallen.

Das was du eben angesprochen hast, dass die Songs auch einzeln stehen ist vollkommen richtig. Wenn man das Album aber komplett anhört, merkt man aber auch sofort, dass sie alle zusammen gehören.

– Das war auch genau das, was wir erreichen wollten. Zum einen sollten die Songs einem Konzeptalbum gerecht werden, aber zum anderen sollte auch der Entertainment-Faktor für jeden einzelnen Song vorhanden sein.

Was mir auch sehr stark aufgefallen ist, der Gesang von Carsten ist wesentlich facettenreicher geworden.

– Das ist richtig, denn er gibt sich jetzt nicht nur im tonalen Bereich sondern auch im Ausdruck den Songs noch mehr an Charisma zu verleihen. Es ist ihm auch wirklich sehr gut gelungen.

Stand denn bei dem Album erst das Konzept oder die Musik?

– Carsten hat die Geschichte erst einmal konzeptioniert, dass man sie in einzelne Kapitel unterteilen konnte und ist dann mit diesem Konzept zu uns gekommen. Wir haben dann überlegt, wie wir diese einzelnen Handlungsabläufe so vertonen, dass innerhalb der Kompositionen der Ausdruck schon vorgegeben ist. Ich habe dann im Studio eine Vorproduktion von den Songs gemacht und Carsten hat danach die Texte ausgearbeitet. Danach wurde im Anschluss die Produktion fertig gestellt.

Wie viel Zeit habt ihr dafür benötigt?

– Ich hab dies vor kurzem mal durchgerechnet. Die komplette Produktion, mit Songwriting war gut ein Jahr. Ich habe an diesem Album knapp 2000 Stunden gearbeitet.

Das ist aber eine Menge.

– Man kann sagen, jeden Tag 8 Stunden mindestens. Das war schon richtig viel Arbeit, aber wir sind mehr als zufrieden.

Das könnt ihr auch sein, denn das Album ist wirklich super geworden. Was ich aber festgestellt habe, wenn ich dieses Album mit den DOMAIN-Alben aus den 80igern Vergleiche, haben sie ja nichts mehr gemein. Kommt dies auch vielleicht jetzt von den neuen Musiker, die mittlerweile bei DOMAIN aktiv sind?

– Es ist eigentlich ein Mittelweg aus mehreren Faktoren. Natürlich bringt frisches Blut in einer Band auch immer wieder neue Einflüsse, das ist ganz klar. Nimm nur unseren Schlagzeuger Stefan, der über einen richtigen Metal-Background verfügt. Dadurch kommt natürlich dieser Metal-Aspekt immer mehr zum Tragen. Ich muss aber dazu auch sagen, dass ich persönlich in den letzten Jahren meine klassischen Vorlieben immer weiter entwickelt habe. Das heißt jetzt aber nicht, dass ich die alten Sachen nicht mehr gut finde, aber irgendwie entwickelt man sich auch im Laufe der Jahre auch weiter. Durch diesen Umstand werden die Kompositionen auch immer komplexer, aber sie dürfen nicht in Selbstverliebtheit ausarten, denn sie müssen dem Fan natürlich immer noch gefallen. Ich mag zwar immer noch den klassischen Hardrock, aber die Band und auch ich haben uns weiter entwickelt. Es wäre auch für uns als DOMAIN ein Rückschritt, wenn wir immer noch Stücke schreiben würden wie wir sie vor 15 Jahren geschrieben haben. Das wäre für die Band ein Rückschritt.

Es ist ja auch, wenn man sich intensiv mit Musik befasst, entwickelt man sich automatisch weiter.

– Das ist richtig, denn mich persönlich hat es in der letzten Zeit sehr in die Klassik verschlagen und habe sehr viel Tschaikowski oder Bach gehört. Das inspiriert natürlich auch sehr stark, was den musikalischen Aspekt angeht und so ließen sich dann auch beim Songwriting viele Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Ich würde den Sound von euch jetzt auch als epischen Power-Metal bezeichnen.

– Das sehe ich auch so und unsere Plattenfirma genauso. Sie bezeichnen unseren Sound als Symphonic-Epic-Metal und damit kann ich persönlich sehr gut leben.

Die symphonischen Elemente sind ja auch sehr stark vertreten. War das von Anfang an geplant?

– Ja, aber wir haben uns wie bei jedem Album zusammengesetzt und ausdiskutiert wie wir es angehen und umsetzen sollen. Die komplette Band stand auch nach den Diskussionen voll hinter dem Album.

Durch diese Weiterentwicklung habt ihr natürlich jetzt auch die Möglichkeit andere Fans aus anderen Richtungen für eure Musik zu begeistern.

– Das ist natürlich das Wunschdenken von Bands. Das bezieht sich darauf, dass man die Fans behält, die man sich im Laufe der Zeit erspielt hat und neue hinzugewinnt. Ich hoffe jedenfalls, dass es so ist.

Obwohl ich denke, dass einige Fans aus den ersten Tage, was ja auch schon fast 20 Jahre her ist, verschreckt sein werden.

– Das kann ich auch irgendwie nachvollziehen, denn die neuen Songs, was sich aber schon beim letzten Album „The Sixt Dimension“ abgezeichnet hat, mit den alten Stücken überhaupt nichts mehr gemein hat. Uns ist schon klar, dass es einige Fans verschrecken wird, aber man muss sich als Künstler zu 100% treu bleiben und das machen, wo man auch vollkommen hinter steht. Nur dann kann man auch die Fans überzeugen, weil es ehrlich ist.

Diese Ehrlichkeit merkt man dem Album, welches auch als limitierte Erstauflage, die eine Doppel-CD mit den Remixen von „A New Beginning“, „Endless Rain“ und „Left Alone“ enthält. Zusätzlich ist auf dieser Special-Edition mit „Caught In The Flame“ und „Head Above The Water“ zwei weitere Bonus-Tracks und ein Video zu „Endless Rain“ vertreten. Bald werden DOMAIN aber auch wieder live unterwegs sein.

https://myspace.com/domainband

Story: Gisela

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