SUBWAY TO SALLY

Die Richtung auf dem neuen Album zeigt nach „Nord Nord Ost“, so der Titel des brandneuen Werks. Auf dieser Scheibe zeigen die Potsdamer alle Facetten ihres Könnens. Sowohl der folkloristische Teil, als auch der Metal-Part wurde sehr gekonnt in Szene gesetzt. Zudem hat man das Babelsberger Filmorchester hinzugezogen und durch diesen Einsatz erklingen die 10 Stücke in einem nie da gewesenen neuen Glanz. Über die Musik, dem textlichen Thema „Feuer und Eis“ und anderen Sachen, konnte ich mich vor ihrem Auftritt beim Feuertal Open Air in Wuppertal mit Sänger Eric Fish unterhalten.
Im Gegensatz zum letzten Album „Engelskrieger“, wo ich mehr als 3 Durchläufe benötigte um Zugang zu den Stücken zu finden, funktionierte es dieses Mal sofort. Die Stücke drangen sofort ins Ohr und das intensivierte sich bei jedem neuen Durchgang. Der Grund dafür ist, die Songs klingen sehr homogen und sie bilden einen Querschnitt aus dem Schaffen von SUBWAY TO SALLY. Seht ihr das genauso?
– Im Grunde ist das richtig, denn wir sehen dieses Album als Höhepunkt unseres Schaffens. Das war aber nicht unser Plan, denn es ist einfach während des Songwritings so entstanden. Es war uns damals sehr wichtig gewesen, eine Scheibe wie „Engelskrieger“ zu machen, denn sie spiegelt unser Innerstes wider.
Es war ja auch eine sehr persönliche Scheibe gewesen.
– Das ist richtig, aber nach diesem Album war unser Werk getan und der Wutschrei war getätigt. Urze Zeit später haben wir uns wieder Gedanken über eine neue Scheibe gemacht und es hat fast zwei Jahre gedauert, bis das neue Album fertig war. In dieser Zeit ist bei einigen Bandmitgliedern sehr viel passiert, was sich auch auf dem Album widerspiegelt und bis ins Innerste geht. Im Umkehrschluss ist das aber der beste Weg für uns dies alles in Musik umzusetzen und deswegen ist das Album auch so ausgefallen.
Alle Stücke sind ja dem Thema „Feuer und Eis“ gewidmet. Warum gerade Feuer und Eis?
– Das sind zwei sehr starke Begriffe und in den Texten stehen sie metapherhaft für Gefühle. Wir bedienen uns eigentlich immer fantasievoller Worte, die alles umschreiben sollen und genau zwischen diesen beiden Polen bewegen sich die Texte. Jeder kennt diese Momente der eisigen Kälte oder des Hasses die sich ablösen mit Hitzeschauern, wenn man liebt oder begehrt. Das sind die Pole die bei „Nord Nord Ost“ ausschlaggebend waren.
Mir gefällt besonders gut das Stück „Schneekönigin“, denn auf diesem Album sind wirklich alle Trademarks vorhanden, die ihr euch in den Jahren erarbeitet habt.
– Das ist ja auch eine logische Entwicklung, die man im Laufe der Jahre durchläuft. Wenn ich jetzt sage das ist unser Höhepunkt, dann ist es auch eine Leichtigkeit, alle Dinge die wir bis jetzt erfahren haben und gelernt haben. Hinzu kommt jetzt aber neu das Orchester. Es ist im Grunde eine runde Sache und wenn sich die Ohren bei anderen, älteren Songs gesträubt hätten, so ist es bei diesem Album nicht der Fall.
Es kam mir so vor, als müsste das Orchester dabei sein, denn sonst würden die Stücke einfach nicht klingen. Ihr habt ja mit dem Babelsberger Filmorchester für eure Sache gewinnen können, die ja bei euch um die Ecke zu Hause sind.
– Babelsberg gehört zu Potsdam, wie Barmen ein Teil von Wuppertal ist.
Deswegen war der Kontakt auch schon vorhanden.
– Wir kannten uns schon längere Zeit. Potsdam ist ja auch nicht eine so große Stadt und deswegen kennt man sich untereinander sehr gut. Frau Schmidt, unsere Geigerin, kennt den Dirigenten sehr gut und somit war die Zusammenarbeit sehr gut und vor allem ohne Probleme.
Das Orchester ist ja auch sehr offen für neue Wege, denn sie haben zuletzt ja auch mit Xandria zusammen gearbeitet.
– Sie versuchen auch neue Wege zu gehen. Obwohl es bei den Aufnahmen einige Probleme gab. Sie haben ja bei den Aufnahmen die Rockmusik im Ohr und sonst spielen sie nach dem Taktstock und das machte für die 30 Streicher die Sache am Anfang auch etwas schwierig. Nach einer Eingewöhnungszeit klappte aber alles optimal.
Eure erste Single-Veröffentlichung „Sieben“ ist ja ein richtiger Tanzflächenfüller.
– So soll es ja auch sein und was wir bis jetzt gehört haben füllt er wirklich die Tanzflächen sofort. Wir sind auch mit diesem Stück das erste Mal in den Single-Charts vertreten gewesen.
Apropos Gassenhauer, wie fühlt ihr euch denn, wenn ihr vom Publikum immer wieder mit Zitaten aus euren Liedern begrüßt werdet?
– Etwas Geileres kann es gar nicht geben, wenn man mal eine Zeile geschrieben hat und man mit dieser schon seit Jahren immer begrüßt wird. Diese Zeilen dienen den Fans als Erkennungsmerkmal und auch als Abschiedsmerkmal, wenn wir von der Bühne gehen. Es ist eine wundervolle Situation.
Also seht ihr es als toll und wundervoll an.
– Ja denn es ist auch eine Ehre für uns wenn die Fans uns so begrüßen.
Man hört ja auch die Fans immer Songs singen und irgendwie werden Stücke auch von euch bei einem Konzert erwartet. Wie geht ihr damit um?
– Es ist immer eine Gratwanderung ein Programm zusammen zu stellen. Wir haben im Verlaufe unserer Karriere an die 100 Songs geschrieben und gerade bei einem Festival versucht man schon den Konsens zu finden zwischen dem was das Publikum erwartet und worauf wir Lust haben. Es trifft sich auch meistens in der Mitte und ich glaube, dass noch kein Auge trocken geblieben ist. Gerade in diesem Sommer war es toll, denn wir haben bei den unterschiedlichsten Festivals gespielt. Da gab es Metal-, Rock-, Gothic- und Pop-Festivals, Rock am Ring und Rock im Park und jedes Festival hat uns andere Eindrücke und Erfahrungen vermittelt. Wir stellen auch unsere Setlist nicht nach dem zu erwartenden Publikum zusammen. Wir ziehen die Setlist durch wofür wir uns entscheiden. In der Regel ist es genau das, was die Leute auch hören wollen. Wenn man alle Wünsche erfüllen wollte, müsste man drei Stunden auf der Bühne stehen.
Ihr seid ja sehr viel unterwegs und da kann es ja auch schon zu Meinungsverschiedenheiten kommen. Wie werden diese bei euch geregelt?
– Da wird sich hingesetzt und wie in einer guten Ehe über Probleme die man hat geredet. Nur so ist es auf Dauer machbar, dass man sich nicht auf den Nerv geht. Es ist manches Mal schon schwierig, aber wir kennen uns schon so lange, dass wir genau wissen, wie wir uns verhalten müssen. Es funktioniert ja auch, denn sonst wären wir nicht schon so lange zusammen.
Und wir hoffen das sie es noch lange bleiben werden. Ihr könnt euch jetzt aber auf die anstehende Tour im Herbst freuen, die wieder ausgedehnt durch deutsche Lande führt.
Story: Gisela
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