IN EXTREMO

Nach einer mehr als erfolgreichen Tour von IN EXTREMO im letzten Jahr, kann man sich nun die Band in Form einer DVD und einer CD ins Wohnzimmer holen. Das Konzert, welches in Berlin aufgezeichnet wurde ist Power pur und zeigt uns, wie sehr sich die Band im Laufe der Jahre gesteigert hat. Dies ist mittlerweile auch Leuten bewusst geworden, die bisher noch nie etwas von der Band gehört haben. Wieso, das werdet ihr im Verlauf des Gesprächs erfahren, welches ich mit Sänger Michael Rhein, auch bekannt unter dem Namen „Das letzte Einhorn“, führte.

Im letzten Jahr wurde das Album „Mein rasend Herz“ veröffentlicht. Warum habt ihr nun nach eurer Tour dieses Live-Dokument hinterher geschoben?

– Die letzte Live-Veröffentlichung liegt nun ja auch schon 3 Jahre zurück. In der Zwischenzeit hat sich die Band ja auch weiter entwickelt und das kann man auch sehr gut nachvollziehen. Dafür ist diese Live-Veröffentlichung ein guter Beweis.

Dem kann ich nur zustimmen, denn mit gefällt das Konzert auch wesentlich besser als das auf eurer ersten DVD. Ihr bietet dem Zuschauer wirklich 2 Stunden volle Energie. Man spürt vor allem die Emotionen während des Konzertes.

– Es steckt ja auch ein richtiges Bühnenkonzept dahinter. Das macht schon viel aus.

Der Titel „Raue Spree“ hat sicher einen Bezug zu Berlin, oder?

– Natürlich, denn es wurde in Berlin aufgenommen und der Titel ist auch an den Song „Raue See“ angelehnt. Der Titel lag einfach auf der Hand.

Auf der DVD ist das komplette Konzert, 24 Songs, mit Zugaben vertreten und auf der Live-CD gibt es das Konzert ohne Zugaben. Warum diese Unterschiede?

– Das war ein richtiges Hin und Her, ob wir nun das komplette Konzert auf CD bringen oder nicht. Am Ende waren wir aber dann doch davon überzeugt, dass es so besser ist, denn man hätte es ja nicht auf eine CD bekommen.

Was ja auch wieder besser für die Fans ist, denn dann wäre es ja auch wieder teurer geworden.

– Das sehe ich eigentlich auch so.

Ihr hattet ja auch einen Gast beim Konzert, nämlich Robert von den Inchtaboktables, mit dem ihr unter anderem den Song „Poc Vecem“ gesungen habt. Woher kommt dieses Stück eigentlich?

– Der Song ist ursprünglich von Pierre Vidal aus dem 11. Jahrhundert. Robert hat dieses Stück früher auch des Öfteren auf Mittelaltermärkten gesungen und deswegen war es eine gute Gelegenheit mit ihm das Lied zusammen zu performen.

Das kam auch richtig gut an. Jetzt aber zu einem anderen Thema, denn beim Bundesvision Song Contest seid ihr ja auch sehr gut angekommen. Ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass ihr den dritten Platz erreicht. Herzlichen Glückwunsch noch mal dazu.

– Da hätten wir auch nicht mit gerechnet. Das war eine große Überraschung für uns.

Ich habe selber bis Mitternacht vor dem Fernseher gesessen und konnte es nicht glauben.

– Viele von denen die ich kenne haben das auch angeschaut. Das war einfach unglaublich. Das war total gut für uns und wir sind von Stefan Raab total gut behandelt worden. Wir haben nach der TV Total-Show noch lange geredet und er wollte dann auch genau wissen, wie man den Dudelsack spielt, den wir ihn ja in der Sendung geschenkt hatten.

Obwohl er ja während der Show nicht so richtig wusste, was er damit anfangen sollte.

– Das lag aber an der Zeit, denn die war ja sehr kurz bei der Show bemessen. Nach der Show sagte er nur zu uns: „Jungs was habt ihr mir da nur geschenkt!“ Im Nachhinein hatten wir sehr gute Gespräche mit ihm gehabt

Ich finde diesen Bundesvision Song Contest auch gar nicht schlecht, denn dadurch haben auch Bands eine Chance, die sonst nie einen Chance bekommen würden in einem solchen Format ausgestrahlt zu werden.

– Seeed und Revolverhead werden ja verstärkt im Radio gespielt und deswegen hat es uns auch gefreut, an diesem Contest teilzunehmen. Dann noch unter den ersten drei zu sein hat uns mächtig stolz gemacht. Selbst Stefan Raab meinte, dass war unglaublich. Er war so erstaunt, dass wir ohne Medienplay so gut abgeschnitten haben.

Das zeugt aber doch davon, dass ihr wirklich treue Fans habt.

– Und genau denen muss ich an dieser Stelle tausend Mal danke sagen. Ohne unsere Fans hätten wir das auch nicht geschafft.

Der Vorstellungsspot von euch bei der Sendung TV Total war auch toll. Hattet ihr da freie Hand?

– Ja der wurde von uns selber gemacht. Der Spot zum Contest wurde dann vom Sender gemacht. Stefan Raab hat auch unser Spot am besten gefallen. Er ist auch auf der Single „Liam“ mit vertreten.

Die ja auch nun als Single veröffentlicht wurde.

– Ja aber nicht in deutscher Sprache, wie wir ihn beim Contest gesungen haben, denn dort durfte nur in Deutsch gesungen werden.

Ich war jetzt mal bei euch im Gästebuch und habe gesehen wie viele Einträge ihr dort hattet und immer noch habt. Das ist ja schon der reine Wahnsinn, denn die Resonanzen sind fast alle positiv.

– Da wir im Moment auf Promotour sind, habe ich leider noch nicht reingeschaut. Ich habe aber schon davon gehört. Damit hatten wir auch nicht gerechnet.

Durch diesen Auftritt habt ihr nun auch sicher Fans dazu gewonnen, die euch vorher noch nicht gekannt haben.

– Es gibt immer Fans die sagen wir sind die ältesten. Wir machen keine Musik für junge oder alte Fans, sondern wir machen Musik für alle Fans. Wir sind keine Bands für das Wohnzimmer. Nur für rechtsradikale Fans machen wir keine Musik. Um an neue Fans zu kommen macht man so etwas doch. Wir freuen uns auch, dass die Musik, die lange belächelt wurde, von uns endlich salonfähig gemacht wurde. Da sollten doch einige Kollegen dankbar sein, dass nun viel mehr Leute auf diese Art von Musik aufmerksam wurden.

Was liegt denn nach zwei erfolgreichen Touren im letzten Jahr in diesem Jahr alles bei euch an?

– Wir werden uns dieses Jahr etwas rarer machen. Wir sind zwar für einige Shows im Ausland, u.a. Spanien, England und Russland. Dann gibt es einige Open Airs, wo wir vertreten sein werden und Ende des Jahres gibt es noch einmal eine Weihnachtstour.

Dann kann ich IN EXTREMO nur alles Gute für 2006 wünschen und vor allem einen herzlichen Glückwunsch zum Charteinstieg von „Raue Spree“ und zum Wiedereintritt von „Mein rasend Herz“. Wir freuen uns schon jetzt auf die Festivals im Sommer.

www.inextremo.de

Story: Gisela