HAREM SCAREM

Schon seit langem verfolge ich die Karriere der kanadischen Band HAREM SCAREM. Ihre CD´s haben leider in unseren Breitengraden nicht so den Erfolg, wie sie ihn eigentlich verdient hätten. Das ist in Japan nicht der Fall, denn dort sind sie regelrechte Stars und können schon auf Verkäufe von ca. 1 Million Einheiten zurückblicken. Nun versuchen es die Kanadier es auf ein Neues. Das neue Album besitzt auch alles an Stilistiken, was ein Hardrockherz begehrt. „Human Nature“ schlägt auch mehr in die Kerbe der Anfangstage der Band, die ja nun auch schon über 15 Jahre zurückliegen. In einem Gespräch mit Sänger Harry Hess konnte ich dann auch einiges über das neue Album und anderen Sachen in Erfahrung bringen.
Auf ihrem neuen Album „Human Nature“ haben sich HAREM SCAREM wieder auf die Stärken ihrer Anfangstage zurückbesonnen.
– Das ist vollkommen richtig. Dies war aber nicht beabsichtigt, sondern hat sich einfach so ergeben. Der Sound würde ich sagen liegt bei den beiden ersten Alben von HAREM SCAREM. Es geht definitiv zurück zu starken Harmonien und großartigen Melodien. Man kann es wirklich mit den Anfangstagen vergleichen.
Ich habe gelesen, dass du und Pete Lesperance verschiedene Künstler produzierst.
– Das ist richtig. Ich habe ja schon von Anfang an zusammen mit Pete die Produktion der Alben von HAREM SCAREM übernommen. Warum soll ich diese Erfahrungen nicht weiter geben. Es macht zudem auch noch viel Spaß.
Bekommst du durch diese Produktionen vielleicht auch noch Ideen für das eigene Songwriting?
– Das denke ich schon, denn wenn man sich die Reaktionen der zurückliegenden Alben ansieht, bekamen wir oft die Kritik, dass wir zu modern geworden wären. Das kommt vielleicht daher, dass wir mit jüngeren Bands zusammen arbeiten. Ich finde das aber nicht schlimm, denn es sind Sachen, die uns einfach gefallen und im Endeffekt muss die Band dahinter stehen und das tut sie. Man muss auch noch bemerken, dass die jeweiligen Lebensumstände auch noch sehr viel Einfluss auf das Songwriting haben. Für HAREM SCAREM ist es aber wichtig, dass wir weiter uns entwickeln und nicht einfach an einem Punkt stehen bleiben.
Ich denke, dass dies auch ein guter Weg ist das Publikum zu vergrößern, denn die „älteren Fans“ sind doch heute in einem Alter über 30. Wichtig ist es doch auch die jüngeren zu begeistern.
– Das ist vollkommen richtig, denn auch meine Lieblingsbands waren die der Hardrock und Metalschiene der 80iger Jahre. Es ist eine wichtige Sache, dass man auch das jüngere Publikum faszinieren kann. Solche mögen auch die Bands der vergangenen Tage, aber sie sind auch auf der Suche nach neueren Bands. Die Arbeiten nun mit den jüngeren Bands gibt mir die Chance mich persönlich auch weiter zu entwickeln.
Ihr habt euch ja auch schon auf einem anderen Terrain gewagt, denn ihr habt Songs für Filme und für das Fernsehen geschrieben.
– Das ist richtig und in der heutigen Zeit des Internets stehen einem viele Tore offen, seine Songs anzubieten. Von unserem ersten Album, das 1991 erschienen ist, wurden fast alle Songs für eine TV-Serie in Kanada verwendet. So war das auch mit den anderen Songs für Filme und TV, denn durch das Internet bekamen wir die Möglichkeit das Stücke von uns genommen wurden.
Ich denke auch, dass die Option Internet das Medium von morgen ist. So ja auch die Plattform Youtube, wo ihr ja mit einigen Songs und Videos vertreten seid. Ich finde, dass dies auch eine gute Promotion für eine Band ist
– In jedem Fall, denn es ist besser als die illegalen Downloads, wovon die Band ja fast keinen Nutzen hat. Bei Youtube.com haben wir jedenfalls die Möglichkeit zu schauen, wie viele Leute sich die Sachen anschauen. So geschah es, dass über 50000 Besucher alleine in den letzten 6 Monaten sich ein Video von 1992 angeschaut haben. Das war eine Produktion, die eigentlich nur in Kanada veröffentlicht wurde. Es ist in jedem Fall von Vorteil für Fans, denn wir haben mittlerweile schon über 10 Videos veröffentlicht, aber fast niemand kannte sie. Unsere Hoffnung ist, dass wir so die Fanbase vergrößern können, denn wir haben ja außer Youtube auch eine Seite bei MySpace und natürlich unsere eigene Homepage www.haremscarem.net . Toll ist natürlich auch, dass man auf diese Weise auch Jugendliche erreicht, denn das ist für uns sehr wichtig.
Das ist ja auch genau das, was ich eben angesprochen habe, aber es gibt ja auch genügend jüngere, die solche Musik lieben.
– Ja aber es ist unheimlich schwierig etwas darüber in den Zeitungen zu lesen. Deswegen ist das Internet eben goldrichtig, denn man kann Schlagwörter eingeben und man bekommt die dazugehörigen Informationen. Da immer mehr auf das Internet umsteigen, ist dieses Medium natürlich optimal.
Ihr habt ja jetzt die Plattenfirma gewechselt. Hat das einen speziellen Grund gehabt?
– Eigentlich nicht, denn wir haben hier in Kanada unsere eigene Produktionsfirma. Wir brauchten nur einen guten Partner für Europa. In Japan haben wir auch einen Deal, der aber mit Europa nichts zu tun hat.
Apropos Japan, da seid ihr ja richtig erfolgreich, denn dort habt ihr von den über 1 Millionen Tonträger, die meisten verkauft.
– Das ist richtig, aber wir wollen natürlich auch den europäischen Markt erobern. Dazu sind aber Touren notwendig und dies gestaltete sich in der Vergangenheit ziemlich schwierig.
Obwohl die Kritiken doch immer sehr gut waren und mit einem solchen Album im Gepäck dürfte doch dem nichts mehr im Wege stehen.
– Wir möchten sehr gerne und ich denke, dass es dieses Mal wirklich klappen wird. Das ist wirklich unser größter Wunsch. Wir arbeiten gerade an dem Plan dies zu verwirklichen.
Auf eine solche Tour warte ich schon lange und ich hoffe, dass sie in diesem Jahr noch stattfindet, denn „Human Nature“ ist wirklich ein tolles Album.
Story: Gisela
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