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IN EXTREMO

Ist es wirklich schon 10 Jahre her, dass IN EXTREMO auszog die Musiklandschaft zu verändern? Ja und sie kletterten Jahr für Jahr auf der Erfolgsleiter nach oben. Bei diesem Engagement ist das auch nicht mehr als verdient, denn in den Anfangstagen spielten sie wirklich in jedem kleinen Club und das des Öfteren in einem Jahr. Passend zum 10-jährigen Jubiläum gibt es nun die Best Of-Scheibe „Kein Blick zurück“. Der Titel ist passend für IN EXTREMO, denn in den vergangenen Jahren haben sie sich stetig weiter entwickelt und ihren eigenen Sound entwickelt. Vor ihrem Konzert im Kölner Palladium, welches mit 4000 Zuschauern ausverkauft war, konnte ich zusammen mit Sänger Michael einen kleinen Blick zurück und einen größeren in die kommenden Monate werfen.

10 Jahre IN EXTREMO und es ist viel passiert in den vergangenen Jahren. Michael meinte nur spontan.

„Richtig und älter geworden sind wir in der Zwischenzeit, wie du an Bastian nachvollziehen kannst.“

Nach diesem Spruch von Michael musste selbst Bastian, der auf der Couch vor dem Auftritt noch ein wenig relaxte seinen Kommentar dazugeben.

Aber es ist wirklich viel passiert, das kann man wirklich sagen.

Ihr habt das Voting für die Best Of-CD über den „Inner Circle“ eurer Homepage durchgeführt. Waren euch die Wünsche der Fans sehr wichtig?

– Das war uns sehr wichtig, denn die Fans sind ein Teil von uns. Wir haben uns auch zu 95% daran gehalten und die restlichen 5% sind die zwei neuen Songs auf dem Album.

Zusätzlich zur Best Of-CD gibt es noch eine Bonus-CD mit diversen Tribut-Stücken, die von den unterschiedlichsten Sängern gesungen wurde. Darin spiegelt sich auch die Vielfalt der Interessen von IN EXTREMO wieder, denn da gibt es Künstler wie Götz Alsmann oder Chris Boltendahl von Grave Digger.

– Das ist doch der Hammer, oder? Das sind alles gute Freunde von uns und sie haben es sich nicht nehmen lassen einen Song einzusingen. Das solch unterschiedliche Künstler mitgewirkt haben liegt auch daran, dass wir selber für alles offen sind. Die Stücke vom Best Of-Album wurden auch alle neu eingespielt. Wir hätten die Stücke vom Album „Weckt die Toten“ oder Verehrt und angespiehn“ nicht mehr nehmen können, weil sich doch die Technik im Laufe der Zeit sehr stark verändert hat.

Die beiden ersten Alben „Hameln“ und „Die Goldene“, die man ja gar nicht mehr käuflich erwerben konnte, als Special-Package wieder veröffentlicht.

– Das liegt daran, dass wir endlich wieder unsere Rechte an den beiden Alben haben. Die Nachfrage war auch sehr groß gewesen und da die Rechte wieder bei uns sind, war es uns wichtig, den Fans diesen Wunsch zu erfüllen.

In den letzten 10 Jahren habt ihr viel erlebt. Gibt es auch lustige Sachen darunter, die dir im Gedächtnis geblieben sind?

– Da gibt es sehr viel, aber eine Sache, die einerseits lustig aber andererseits auch makaber ist, war eine Begebenheit in Mexiko. Wir hatten dort Fahrer, die schon Madonna und U2 gefahren hatten. Wir mussten dann durch ein Viertel, wo man sich normalerweise am Tag nicht hin trauen würde. Deswegen bekamen wir auch noch eine Polizei-Eskorte. Dies geschah auch nach den Konzerten mit einem gepanzerten Fahrzeug. Die Fans sind dort sehr enthusiastisch. Lustig ist das nicht gerade, aber mir fallen solche Sachen immer erst in einem Gespräch ein.

Das kann ich gut nachvollziehen, denn mir fiele so plötzlich auch nichts ein. Aber um noch mal auf die Fans in Mexiko zu kommen, ich denke schon, dass die Fans dort emotional ganz anders drauf sind.

– Das würde ich nicht so sagen, denn auch hier sind die Fans sehr emotional. Der Unterschied ist nur, dass die Konzertkarten in Mexiko wesentlich teurer sind. Sie sparen dort sehr lange auf eine Konzertkarte und sind nicht so ausgelaugt wie die Fans hier in Deutschland. Hier muss man sich doch fast für alles entschuldigen.

Man ist hier einfach übersättigt, was die Konzerte angeht. An dieser Stelle möchte ich noch mal kurz in der Zeit zurückgehen. In der ersten Zeit habt ihr noch öfters auf Mittelaltermärkten oder Mittelalter-Festivals gespielt. Reizt euch dies heute nicht mehr?

– Es reizt uns heute schon mal ganz spontan auf der Straße was zu machen, aber das waren einfach unsere Anfänge die wir auch nie verleugnen werden. Heute sind wir einfach nur eine Rockband mit mittelalterlichen Einflüssen. Sozusagen Spielmänner der Neuzeit.

Ihr seid mit in der ganzen Zeit mit der Musik gewachsen.

– Das kann man so sagen, was auch genau den Punkt trifft. So sollte es auch sein, ob als Band oder als Mensch überhaupt. Viele fragen heute auch noch, dass wir doch noch mal ein Album wie „Weckt die Toten“ machen sollen. Ich kann darauf nur sagen, warum, denn die haben wir doch schon gemacht. Das ist ein Kultalbum, aber das sind nicht mehr wir.

Obwohl ja euer letztes Studioalbum „Raue See“ wieder sehr mittelalterlich ausgefallen ist.

– Das schwankt bei uns immer, denn wir schreiben die Songs aus dem Gefühl heraus und bei 7 Leuten in der Band schwankt das schon mal öfters.

Das wundert mich ja auch, denn 7 verschiedene Charakteren unter einem Hut zu bringen ist ja sicher auch nicht ganz einfach. Vor allem sieht man, bis auf Bastian, der ja Thomas der wegen gesundheitlicher Probleme ausschied ersetzte, spielt ihr immer noch in der gleichen Besetzung.

– Der Zusammenhalt ist auch toll bei uns, denn sonst würde ich hier nicht sitzen. Bastian ist ja jetzt auch schon 7 Jahre bei uns und er gehört ja mittlerweile auch schon zur Urbesetzung.

Das ihr euch versteht merkt man vor allem auf der Bühne, denn diesen Spaß den ihr dort habt ist wirklich nicht zu übersehen.

– Wir haben auch jeden Tag aufs Neue Spaß und das ist uns allen auch sehr wichtig.

Ein Blick ins nächste Jahr. Was liegt bei euch an?

– Wir werden im Februar erst mal nach Mexiko, Chile und Argentinien gehen, danach wird es noch Konzerte in Spanien geben. Sogar ein Festival auf Mallorca ist im Gespräch. Danach müssen wir langsam mal wieder an neue Songs denken und ich denke, dass mit einem neuen Album entweder Ende 2007 oder Anfang 2008 zu rechnen ist.

Dann kann ich der Band nur noch alles Gute für das nächste Jahr wünschen und mich freut es echt, dass sie so erfolgreich geworden sind, denn sie haben es wirklich verdient.

www.inextremo.de

Story: Gisela

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