AXXIS

AXXIS eine Institution nicht nur in Deutschland verblüffte die Fans vor zwei Jahren mit ihrem Album „Paradise In Flames“. Dieses Album zeigte die Band in einem vollkommen neuen Licht und eröffnete ihnen ganz neue Möglichkeiten in Bezug auf ihre Musik. Durch die Weiterentwicklung gestärkt begab man sich auch dieses Jahr wieder ins Studio um den Nachfolger aufzunehmen. „Doom Of Destiny“ ist die konsequente Fortsetzung und das Album besticht durch Lebendigkeit, Power, aber auch durch viel Gefühl für die jeweiligen Momente. Marco Wriedt, der neue blutjunge Gitarrist von AXXIS, hat der Band auch sehr gut getan, denn durch seine Weise Gitarre zu spielen, bekommen die Songs einen individuellen Touch. Um ein wenig mehr zu erfahren unterhielt ich mich mit Gitarrist Marco Wriedt und Keyboarder Harry Oellers um noch ein wenig mehr zu erfahren.

Für viele Fans war das letzte Album schon ein wenig anders ausgefallen, denn AXXIS hat durch die Hinzunahme von Lakonia als Sängerin eine neue Klangfarbe mit ins Spiel gebracht. Das neue Album schlägt nach meinem Gefühl genau die Brücke zwischen den älteren AXXIS-Songs und den neueren. Wie kam das zustande?

Harry: Das ist eher unbewusst passiert, denn Bernhard und ich, welche die Songs schreiben, stellen diese dann den Musikern zur Verfügung und dann wird daran gearbeitet. Da wir jetzt Musiker gewechselt haben kam es dann dazu, dass der Sound sich dementsprechend auch geändert hat. Ich finde den Sound nun ein wenig erdiger als die Songs des letzten Albums.

Was ja sicher auch durch Lakonia kam.

Harry: Richtig, denn eigentlich war sie ja nur für „Paradise In Flames“ geplant. Wir wollten sie jetzt auch mit auf die anstehende Tour mit Helloween nehmen, aber leider kann sie aus beruflichen Gründen nicht teilnehmen. Dafür kommt jetzt aber die Sängerin von Magica mit.

Marco du bist ja jetzt neu bei AXXIS. Du bist ja wirklich jung. Kannst du mir ein wenig von dir erzählen?

Marco: Ich komme mehr aus der progressiven Rock und Metal Ecke. Ich bin aber ein Freund  der unterschiedlichsten Richtungen. Ich mag Jazz genauso gern wie Iron Maiden oder Black Sabbath. Durch diese Vielseitigkeit passte das auch von Anfang an sehr gut zusammen. Ich bin auch ein großer Fan von Bombast-Rock, also mehrstimmige Gitarren.

Harry: Ich muss jetzt auch mal anmerken, dass Marco gerade mal 22 Jahre alt ist und wirklich ein absolutes Talent ist.

Also frisches Blut für AXXIS.

Harry: Absolut und er hat sich bei den „alten Hasen“ wie wir es nun mal sind, sofort gut eingefügt und wir sind wirklich auf einer Wellenlänge. Seine Ideen sind wirklich toll und er ist auch schon mit einem kompletten Song („Devillish Belle“) auf dem Album vertreten. Das hat uns auch sehr überrascht, denn mit seinen jungen Jahren verfügt er schon über ein beträchtliches Knowhow.

Wie fühlst du dich denn in der Band?

Marco: Die Chemie war von Anfang an hervorragend. Ich kam damals ins Studio und war nervös ohne Ende. Ich bin schon seit meiner frühesten Jugend Fan von AXXIS und das ich dann bei ihnen vorspielen konnte, hat meinen Adrenalinspiegel schon in unglaubliche Höhen geschraubt. Aber wir haben uns direkt auf Anhieb verstanden.

Harry: Ich bin auf Marco durch Bekannte gekommen und gleichzeitig ist Bernhard durch Recherchen im Internet auf ihn gestoßen. Bernhard rief mich dann an und meinte nur, dass wir uns Marco einfach mal anhören sollten. Marco war richtig nervös, als er bei uns ankam, aber das lag wohl mehr daran, dass er sich total verfahren hatte.

Marco: Ich bin fast wahnsinnig geworden und habe dann angerufen und wollte absagen, denn mittlerweile war ich schon 2 ½ Stunden zu spät. Harry meinte dann aber nur, dass ich mich nicht von der Stelle bewegen sollte und sie würden mich dann abholen. Deswegen war ich dann auch so nervös.

Harry: Du kennst ja Bernhard wie er ist und wir sind nicht die Obercoolen, die einem dann keine Chance mehr geben. Jetzt sind wir auch mehr als froh, dass wir die ganze Zeit ausgeharrt haben, denn Marco hat innerhalb kürzester Zeit die kompletten Songs perfekt gespielt.

Ich kenne AXXIS nun schon so lange und man weiß ja, dass sie bei einem Konzert richtig Party machen und nach dem Anhören der neuen Songs sind diese wieder eher partytauglich.

Harry: Da sind Bernhard und Marco aber ganz anderer Ansicht. Ich bin da auch ganz deiner Meinung, denn die Songs haben wieder viel mehr den Spaßfaktor. Aber so sind Meinungen eben unterschiedlich. Vielleicht kommt diese Lebendigkeit auch daher, dass wir nicht so viel Zeit hatten. Die Scheibe musste vor der Tour mit Helloween fertig sein, denn sonst hätten wir diese Tour nicht machen können. Dadurch klingen die Songs eben rauer und vielleicht auch ein wenig lebendiger.

Eine Überraschung ist ja auch auf dem Album vertreten, denn mit „Engel aus Hass“ ist der erste Song auf einem Album in deutscher Sprache.

Harry: Wir haben ja im letzten Jahr für das Landestheater in Memmingen die Rockoper geschrieben. Der Intendant meinte dann, wir sollten doch auch mal deutsche Texte verfassen. Dieser Text zu „Engel aus Hass“ hat nun mit AXXIS nicht allzu viel zu tun, denn er ist bitterböse und hat eine tiefgründige Bedeutung, aber wir haben eine Musik dazu gefunden, die  den Text ganz gut rüberbringt. Es ist ein Experiment und wir sind schon gespannt, wie den Leuten dieses Lied gefällt. Bernhard hat ja früher schon in Deutsch getextet, als er noch in einer Punkband gespielt hat.

Punkband?

Marco: Das konnte ich auch gar nicht glauben, aber es war wirklich so.

Harry: Das ist aber schon so lange her und wir wollten es einfach mal ausprobieren. Wir sind nun mal sehr experimentierfreudig und warum nicht auch mal ein solcher Song.

Ihr habt ja jetzt auch schon einige Male akustisch gespielt. Ist da jetzt irgendetwas geplant, mal ein solches Album zu veröffentlichen?

Harry: Wir haben ein komplettes akustisches Album schon aufgenommen. Es gab auch schon mal eine Anfrage mit solchen Songs eine DVD zu drehen, aber leider ist dieses Projekt aus finanziellen Gründen der Firma den Bach runter gegangen. Im Zuge dieser Anfrage damals haben wir angefangen parallel akustisch Songs zu üben. Mit Marco ist das auch ziemlich einfach, denn er bringt zu solchen Aktivitäten auch ziemlich viel Input mit.

Marco: Bei Harry ist das aber genauso, denn er setzt sich hin und bringt eine tolle Melodie, wo wir direkt drauf aufbauen können.

Ich bin immer noch überrascht, dass man mit 22 Jahren schon ein so ausgereifter Musiker ist.

Harry: Das bin ich auch, denn ich war in diesem Alter noch ganz anders drauf. Deswegen haben wir auch nach der Anfrage einfach den Versuch gestartet. Das hatte auch den Vorteil, dass alles vor der anstehenden Tour, aufgelockert wurde, denn die Anspannung ist schon richtig groß.

Das ist ja auch schon super, dass ihr auf der Tour mit Helloween mitmachen könnt.

Harry: Wir sind da auch sehr froh drüber. Wir haben uns aber, da wir in der Vergangenheit schon öfter zusammen gespielt haben, angefreundet. Wir werden aber, wenn die Day Offs anstehen 3 Konzerte als Headliner spielen.

Das wird ja eine richtige Hammertour werden, denn Helloween, Gamma Ray und Axxis ist schon ein tolles Package. Apropos Package, es wird in den nächsten Tage auch noch eine limitierte Vinyl vom Album veröffentlicht. Na wenn das nichts ist.

www.axxis.de

Story: Gisela