POWERWORLD

Ende 2005 reifte die Idee beim ehemaligen Moon Dog und Freedom Call Bassisten Ilker Ersin eine eigene Band auf die Beine zu stellen, bei der die groovigeren Stücke wieder den Vorrang hatten. Nach seinem Ausstieg bei Freedom Call stand dieser Idee nichts mehr im Wege. Endlich erblickte das selbstbetitelte Debutalbum das Licht der Welt. Ein kompaktes Album, das von Anfang an gefällt. Das hieß für mich ran ans Telefon und Ilker ein paar Fragen zu stellen, oder besser gesagt sich ein wenig über alles zu unterhalten.
Nach mehrmaligem Anhören der CD fiel mir sofort euer toller Sänger Steffen Brunner auf, der ja im Gegensatz zu den anderen Musikern in der Band ein richtig unbeschriebenes Blatt ist. Wie seid ihr auf einen solchen Sänger mit großem Stimmvolumen gestoßen?
– Kennen gelernt haben wir ihn bei einem Konzert. Dies war sein erstes Konzert überhaupt, denn zu dieser Zeit war er gerade mal 17 Jahre alt. Er hat dann auch in einer Coverband gesungen und vor gut 3 Jahren haben wir dann zusammen ein Konzert bestritten. Er hat dann bei diesem Konzert die Songs von Edguy gesungen und ich war richtig begeistert. So hat sich dann die ganze Sache entwickelt.
Ich glaube der Hauptgrund für die Gründung deiner neuen Band POWERWORLD war wohl der Hintergedanke mehr Melodie in die Songs zu bringen. Ist das richtig?
– Ich wollte endlich von dem irrsinnigen Double-Bass-Gewitter loskommen. Obwohl ich wohl doch einen Fehler gemacht habe, weil ich ein Midtempo-Album mit einem Double-Bass-Song beginne und die Leute direkt von Anfang an einen falschen Eindruck bekommen. Es passte aber einfach ins Konzept. Das Album ist zwar kein Konzeptalbum, aber einen roten Faden besitzt es schon, in Bezug auf die Texte. Da die Stücke alle ein wenig mystisch gehalten sind, passte dieser Song nun mal sehr gut als Opener, vor allem nach dem Intro.
Welches textliche Konzept steckt dann dahinter?
– Es sind eigentlich ganz alltägliche Dinge, die in den Songs vorkommen. So geht es bei „Creatures“ über die Drogenabhängigkeit, „Lake Of Eternity“ behandelt den Krieg um Troja und „Fight Fire With Fire“ da geht es um einen Mann, der einen ganz großen Fehltritt im betrunkenen Zustand gemacht hat. Wie du siehst hat jeder einzelne Song seine eigene Thematik.
Trotz allem kann jeder seine eigene Story hineininterpretieren.
– Das wird man bei mir immer haben, denn ich drücke alles so aus, wie ich es empfinde. Das ist auch bei „Lake Of Eternity“ so gewesen, aber da bekam man ja sofort Schelte.
Mit der Begründung der Text wäre zu platt.
– Ja aber ich kann doch die Wörter nicht neu erfinden, sie sind nun mal so vorgegeben und ich kann beim Texte schreiben nur die Wörter nehmen, die meinen Empfindungen auch entsprechen. Deswegen kann ich auch mit solchen Kritiken leben. Bei Freedom Call war es doch damals noch schlimmer, denn jedes 4. Wort war Eternity oder Destiny. Das ist auch keine Persiflage sondern es ist so wie es ist.
Lange hat es ja gedauert bis euer Album fertig war. Woran lag es?
– Ich habe fast alles zu Hause, also die Vorproduktion, selber gemacht. Ich habe alles an Equipment zu Hause und so war ich auch freier. Man kann sehr viel selber machen, weil die Technik heute sehr gut ist. Das merken jetzt auch die Studios und so kommt es auch, dass man kaum noch Vorschuss vom Plattenlabel bekommt, weil die ja auch darunter zu leiden haben. Die meisten Musiker sind auch heute fast alle in der Lage ein Album selber zu produzieren.
Das hast du ja jetzt auch sehr eindrucksvoll bewiesen, denn die Produktion ist wirklich amtlich.
– Im Endeffekt musste ich es auch machen, weil es zum Ende hin doch noch ziemlich eng mit der zeit wurde. Claus Lausmann wollte ja den Mix übernehmen, aber da ich lange auf die ersten Songs warten musste, habe ich mich dann selber rangemacht. Ich war mit den Recordings ja schon letztes Jahr im Juni fertig. Es ärgert mich immer, denn man zahlt ja für die Dienste und als es mir zu lang wurde habe ich dann selber alles gemacht.
Im Endeffekt weißt du ja auch am besten wie ein Song klingen soll, denn du hast die Stücke ja auch selber geschrieben
– Das ist richtig, denn einem Außenstehenden muss man erst alles erklären wie man sich alles vorstellt, denn unsere Songs sind nun mal sehr komplex. Vor allem kam es ja auch auf die Soloparts, wie z.B. bei „Breaking The Silence“ wo 6 Soloparts vertreten sind und die müssen ja gut rüberkommen. Jeder Part wurde anders gemischt und das hätte ich von keinem anderen erwarten können.
Zu einem anderen Thema – Radio. Es ist immer wieder erschreckend, dass Musik, wie ihr sie macht einfach kein Airplay im Radio erhält. Das finde ich richtig ungerecht, denn solche Musik wird doch von vielen gerne gehört.
– Ich finde das auch ziemlich komisch, aber zum Glück gibt es heute diese Spartensender, die teilweise über Satellit übertragen und sie spielen denn Scheiben von Paul DiAnno oder W.A.S.P und nachdem die Sendezeit vorbei ist dann läuft dann wieder die „normale“ Musik. Obwohl sie doch auch dann noch Rocksongs spielen könnten.
Habt ihr denn nun auch Live-Auftritte geplant?
– Zuerst ist gar nichts geplant, denn Barish Kepic unser Gitarrist ist mit Evidence One unterwegs und erschwerend kommt noch hinzu, dass wir nicht in der Nähe wohnen. Wir haben nun auch die Entscheidung gefällt, wenn proben, dann nur wenn es auch eine gute Tour gibt. Alles andere hat keinen Sinn wenn man nicht in einer Stadt wohnt und auch noch andere Bands mit im Spiel sind. Trotz allem würden wir gerne live auftreten und vielleicht tut sich noch etwas in diesem Jahr.
Das hoffe ich doch auch, denn solch tollen Songs würde ich natürlich auch gerne live hören. Mehr Infos gibt es auf:
www.facebook.com/powerworldband
Story: Gisela
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