DIRTY DEEDS

Blicken wir etwas zurück, genauer gesagt auf letztes Jahr. Zu dieser Zeit tourte eine junge Band aus England zusammen mit IRON MAIDEN, HELLOWEEN, DIO und UFO durch Europa und die USA. Die Rede ist von DIRTY DEEDS. Zusammen mit ihrem Album ´Danger Of Infection´ im Gepäck wirbelten sie einigen Staub auf. Für die Londoner erfüllte sich ein Traum. Dieser geht jetzt in die Fortsetzung. DIRTY DEEDS veröffentlichten im September ihr zweites Album ´Real World´. Kurze Zeit vor der Veröffentlichung konnte ich einige Fragen an Sänger und Rhythmusgitarristen Pete Franklin und Bassist Tony Newton stellen. Hier nun das Ergebnis.

 

Eure Gründung liegt ja doch schon einige Jahre zurück. Das erste Lebenszeichen der Band wurde im Jahre 1990 datiert. Warum musste so viel Zeit vergehen bis ihr so richtig zum Zuge kamt?

Pete: Das war wirklich eine harte und lange Zeit, aber es ist nicht so einfach einen guten Deal zu bekommen. Es gibt so viele Bands, die den gleichen Sound wie wir haben, dass wir immer wieder Absagen bekamen.

Euer Problem ist sicher auch, dass ihr Musik macht, die eine Schicht von Hörern anspricht, die mittlerweile Mitte 20 ist und deswegen nicht mehr so offen für Neuerungen sind.

Pete: Das ist ein großes Problem, und es betrifft nicht nur Deutschland. Ich finde in England ist es noch viel mehr ausgeprägt. Dazu kommt natürlich auch noch die Medienlandschaft bei uns, die fast ausschließlich über ausländische Bands, wie z.B. amerikanische, berichtet. Das machte es für uns natürlich sehr schwer.

Die Songs von eurem ersten Album ´Danger Of Infection´ waren demzufolge also Stücke aus 6 Jahren harter Arbeit?

Tony: Ja. Wir spielten ja viel in Pubs und so wählten wir dann die besten Stücke für unser Debutalbum aus. Da wir uns nicht so recht entscheiden konnten, welche Songs einen Platz auf unserer CD bekommen sollten, nahmen auch nur die, die gut beim Publikum ankamen.

Wenn ich mir ´Danger Of Infection´ und euer neues Werk ´Real World´ anhöre, fällt mir auf, dass die Songs straighter ausgefallen sind.

Pete: Das kommt daher, dass wir dieses Live-Feeling sehr mögen, unsere Songs sollen auf CD so klingen wie wir live auch wirklich sind. Das ist die Basis, die wir uns gesetzt haben. Wir sind auch sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Wenn man die Titel der einzelnen Songs liest, bemerkt man, dass sich hinter den Stücken doch einige düstere Aussagen befinden. Es handelt sich nicht um Lieder der Liebe.

Pete: Das ist richtig. Es sind fast alles Geschichten wie das Leben sie schreibt. Aber einen Liebessong gibt es trotzdem und zwar ´Cyberbabe´. Der behandelt die ´Liebe´ via Internet. Liebe ist ein sehr großes Problemthema, denn die Menschen sind einfach nicht mehr fähig aufeinander zuzugehen.

Tony, im Info las ich deine Aussage, dass euer Produzent Doug Hall hungrig war euch zu produzieren. Wie war das gemeint?

Tony: Du kannst dir gar nicht vorstellen wie gut das Gefühl im Studio war. Wir sind mit einer gefestigten Meinung ins Studio gegangen, aber durch die Zusammenarbeit mit Doug haben wir festgestellt, dass noch vielmehr möglich war. Er hat alles aus uns herausgeholt und seine Ideen waren so genial, dass wir sehr viel von ihm gelernt haben. Doug war das Beste, was uns passieren konnte.

Ihr wart ja im letzten Jahr u.a. mit IRON MAIDEN auf Tour. Lief dabei für euch alles optimal?

Tony: Es war so, als wenn ein Traum wahr geworden wäre. Die Tour war phantastisch und auch sehr erfolgreich für uns. Wir können gar nicht beschreiben wie gut alles war. Toll!

Pete: Wir haben alles gegeben und die Leute haben es honoriert.

Das Album ´Real World´ wurde im September veröffentlicht. Wie sieht es denn mit Touraktivitäten bei euch aus?

Tony: Wir möchten natürlich so schnell wie möglich auf Tournee gehen, aber im Moment gibt es noch keine definitive Zusage. Wir freuen uns darauf, so schnell wie möglich wieder in Deutschland spielen zu können, denn die Zuschauer haben uns im letzten Jahr wirklich mit offenen Armen empfangen und wir werden sie auch dieses Mal nicht enttäuschen.

Dessen bin ich mir sicher und mit einem Album wie ´Real World´ im Gepäck dürfte es ihnen nicht schwer fallen noch mehr Fans auf ihre Seite zu bekommen.

Story: Gisela