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IN EXTREMO

Viel Staub wirbelten die Berliner IN EXTREMO im letzten Jahr auf. Sie veröffentlichten mit ´Weckt die Toten´ ihr Debutalbum und wurden auch Sieger im Wettbewerb ´Festival der Spielleute´. Auch in diesem Jahr haben sie nicht auf der faulen Haut, oder besser gesagt den Fellen, gelegen. Sie tourten was das Zeug hielt über Mittelaltermärkte und boten zudem in Hallen ihre Rockshow feil. Nebenbei haben sie auch noch ein neues Album eingespielt, welches hier an dieser Stelle etwas näher erörtert werden soll. Aber auch noch andere Dinge konnte ich von Boris, oder besser gesagt Yellow Pfeifer erfahren. Legen wir also los!

 

Das neue Album kommt viel metallastiger und druckvoller daher. ´Verehrt und angespiehen´ wirkt sehr kompakt und eingängig. Woran liegt das, spielen vielleicht eure Rockshows eine Rolle bei diesem Ergebnis?

– Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen spielen wir jetzt eine Weile zusammen und dadurch ist alles viel runder und besser geworden. Dann haben wir dieses Mal statt 9 Tage, wie bei ´Weckt Die Toten´, 8 Wochen im Studio verbracht. Dadurch glaube ich das Album viel kompakter ausgefallen. Wir sind auch gitarrenlastiger geworden und die Tatsachen das wir richtig eingespielt sind, konnten wir in der längeren Zeit auch ein besseres Album einspielen.

Acht Wochen im Studio, das kann ich mir gar nicht so richtig vorstellen, denn IN EXTREMO spielten doch auf vielen Mittelaltermärkten. Habt ihr das Album nachts eingespielt?

(Boris lacht) Das ist eine gute Frage. Wir haben einfach aufgehört zu schlafen.  Spaß beiseite, Dadurch das wir das Studio von Vielklang nutzen können, haben wir die Möglichkeit auch nachts ins Studio zu gehen. Das ist ein großer Vorteil.

Ich habe IN EXTREMO in Wuppertal auf dem Mittelaltermarkt gesehen

– Das war auch so anstrengend, denn wir sind die ganze Nacht durchgefahren und waren am Morgen dort.  Wenn man denn den ganzen Tag auf dem Markt steht, es war auch noch heiß an diesem Tag, das ist schon hart.  Die Stimmung war aber ganz toll, trotz des heißen Wetters.

IN EXTREMO spielen, wie schon gesagt die beiden unterschiedlichen Shows. Macht ihr denn lieber die Mittelaltershows oder die Rockshows?

– Das kann ich gar nicht so sagen, denn beides macht tierisch Spaß. Jede der beiden Shows hat seine Vor- und Nachteile.  Das gute an der Mittelaltershow ist, dass man an der frischen Luft und einen besseren Kontakt zum Publikum hat. Bei einer Rockshow hat man seine feste Zeit und kann vorher noch ausruhen.  Man kann sich eben zurückziehen. Auf einem Mittelaltermarkt können wir uns nicht zurückziehen. Du hast ja selbst Wuppertal erlebt, das nach der Show viele Fragen zu beantworten sind. Alle Blicke sind eben auf dich gerichtet und wenn du denn nicht richtig geschlafen hast wird es mit der Zeit richtig anstrengend.

Was mir persönlich auffiel ist, dass IN EXTREMO bei Mittelaltermärkten ein Publikum aller Altersklassen anspricht. Bei den Rockshows ist liegt das Alter des Publikums ebenfalls stark auseinander.

– Das ist uns selber auch erst durch viele Gespräche mit Fans aufgefallen. Ich habe selber zuletzt mit einer Frau gesprochen, ich glaube sie ist ca. 35 Jahre alt. Sie war vor her noch nie auf einem Rockkonzert. Sie hatte uns zum ersten Mal auf einem Mittelaltermarkt gesehen und fand die Show total geil und ist dadurch zu den Rockshows gekommen. Mittlerweile tourt sie auch von einem Konzert zum anderen von uns. Es ist manches Mal schon lustig, wenn man bei einer Rockshow merkt, dass da vorne Mama, Papa und Kinder stehen. Den umgekehrten Effekt haben wir auch schon erlebt, dass Leute mit IN EXTREMO-T-Shirts vorne in erster Reihe bei den Mittelaltershows stehen.

Den Sound von IN EXTREMO ist schon genial, Metal gepaart mit mittelalterlichen Klängen ist schon sehr außergewöhnlich. Am Anfang dachte ich, na ob das gut geht. Meine Bedenken wurden aber schnell zerschlagen, denn IN EXTREMO bieten ihren Sound so gut dar, dass man automatisch Fan der Band wird. Wie kamt ihr zu diesem doch recht ungewöhnlichen Sound?

– Wir machen schon seit Jahren diese mittelalterliche Musik und deswegen war es naheliegend das wir diese mit einfließen lassen. Es ist eben unsere Welt. Es war reines Interesse und vielleicht auch Schicksal, das wir diesen Sound gewählt haben. Wir interessieren uns ebenso für die Sprachen aus dieser Zeit. Selbst Franzosen oder auch Spanier und Norweger verstehen nicht jedes Wort, denn es sind die alten Sprachen, die es heute nicht mehr gibt und die auch keiner mehr spricht. Wir sprechen diese Sprachen teilweise und dementsprechend beherrschen wir sie nicht alle. Aber das Interesse ist auf jeden Fall vorhanden.

Passend zu ihrer Musik, kleiden sich IN EXTREMO auch zu ihren Shows.

– Das hat auch eine uralte Tradition, denn es ist spielmännisch. Man musste sich damals schon ziemlich auffällig kleiden um überhaupt aufzufallen.  Das hat demzufolge die Chancen auch erhöht, dass in deinem Hut eine Münze landet. Es hat in der damaligen Zeit nicht ausgereicht nur Musik zu machen, man musste einfach auffallen. Deshalb haben wir auch die Einlagen wie Akrobatik und Jonglage, denn es gehört für uns fest dazu.

Ebenso wie ihre Kleidung spielen IN EXTREMO auch die Instrumente aus dieser Zeit. Sind dies eure eigenen?

– Wir haben fünf unterschiedliche Dudelsäcke und da gleicht keiner dem anderen. Es sind alles Unikate.  Jeder Dudelsackspieler hat einen eigenen Charakter und deswegen sind die Köpfe der Dudelsäcke auch unterschiedlich. Die Instrumente sind unser Eigentum, aber es ist auch eine teure Angelegenheit.

 Ich kann euch nur einen Tipp geben, wenn ihr seht, dass in eurer Stadt IN EXTREMO verweilen, zögert nicht lange, kauft euch ein Ticket und schaut sie euch wirklich einmal an. Es ist jetzt auch ganz egal ob ihr sie auf einem Mittelaltermarkt oder in einer Halle seht, es ist ein unvergessliches Erlebnis. Im September habt ihr die Gelegenheit zu den Rockshows einzukehren. Bis demnächst also.

www.inextremo.de

Story: Gisela     

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