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ANNIHILATOR

ANNIHILATOR 1995

Nach vielen Höhen und Tiefen die ANNIHILATOR, der Band um Bandleader Jeff Waters, durchlebte, stehen sie jetzt mit einem neuen Album wieder am Start. Bei ´King Of The Kill´ hat Jeff nun auch die Gesangsparts selber in die Hand genommen. Es gab auch noch einige andere Veränderungen, wie z.B. der Wechsel zu einer neuen Plattenfirma. Aber lassen wir doch nun Jeff Waters lieber selber zu Wort kommen, denn er konnte mir natürlich sehr viel zu diesem und jenem erzählen.

 

Die Recordings zum neuen Album ´King Of The Kill´ übernahm Jeff fast vollkommen alleine. Außer die Drumparts, die von Randy Black eingespielt wurden. Warum hast Du denn fast alles alleine gemacht?

– Ich saß eine lange Zeit zu Hause und schrieb nur Songs. Da ich in meinem Haus ein eigenes Studio habe, spielte ich die Songs mit Hilfe eines Drumcomputers ein. Ebenso übernahm ich auch die Ganzen Gitarren und die Bassparts. Da ich ja wie schon bekannt ist keinen Sänger mehr zur Verfügung hatte, übernahm ich auch noch die ganzen Vocals, obwohl dies das erste Mal für mich war, dass ich überhaupt gesungen habe. Nach den Recordings hörte ich mir das Material an und war mehr als zufrieden mit dem Ergebnis der Aufnahmen. Es ist aber sehr schwierig für mich nun diese Songs auch live präsentieren zu können, denn ich habe ja so gut wie keine Erfahrung. Jetzt nach 10 Shows an einem Stück muss ich auch sehr vorsichtig mit meiner Stimme umgehen, damit sie nicht auf der Strecke bleibt.

Jeff zeichnete sich auch für das fast komplette Songwriting verantwortlich.

– Ja, außer beim Song ´Second To None´ wo Aaron Randall mir bei den Texten behilflich war und bei den Stücken ´King Of The Kill´ und ´Annihilator´, welche zusammen mit meinem alten Freund John Bates entstanden.

ANNIHILATOR trat auf dieser Tour auch mit einem vollständig neuen Line-up an. Kannst Du mir ein wenig über Deine neuen Mitstreiter erzählen?

– Es ist in Wahrheit ein vollkommen neues Line-up, außer Dave, der schon bei den ersten beiden Alben bei uns war. Er verließ ANNIHILATOR beim dritten Album ist aber jetzt wieder fest mit dabei. Randy Black (drums) kommt aus Vancouver in Kanada und er bestritt schon die letzte Nordamerika-Tour mit uns. Ein ganz neues Mitglied ist Cam Dickson (bass). Er hat früher in einer Metal-Band gespielt, die im Westen von Kanada beheimatet ist. Dave kannte Cam schon von früheren Jam-Sessions. Er rief ihn dann auch einfach an und fragte ob er nicht Lust hätte bei ANNIHILATOR mitzumachen. Ja und er wollte.

Die Songs von ´King Of The Kill´ sind melodischer ausgefallen als das frühere Material von Euch. Woran lag das?

– Ich denke, dass dies eine Entwicklung der Band ist. Das erste Album war ein regelrechtes Trash und Speedalbum gewesen. Beim Zweiten wurden schon viel mehr melodische Parts eingearbeitet. Das dritte Album ´Set The World On Fire´ war auch ein gutes Album, aber es stand zu sehr unter dem Druck der damaligen Plattenfirma, die von uns ein kommerzielles und noch melodischeres Album verlangten. Es ist eigentlich für mich kein Problem melodisches Material zu schreiben, denn ich höre von George Michael bis SLAYER eigentlich so ziemlich alles. ´Set The World On Fire´ kam auch sehr unterschiedlich an. So gab es Fans, die mit diesen Songs nichts mehr anfangen konnten, denn sie mochten nur die Heavy-Stücke von ANNIHILATOR. In Japan hingegen haben wir so viele Platten verkauft wie nie zuvor. Die ganze Sache war sehr zweischneidig gewesen. Bei unserem jetzigen Deal mit dem Label Music For Nations läuft der Vertrag auch nicht über mehrere Alben, sondern wir könnten nach einem oder zwei Jahren sofort wieder die Plattenfirma wechseln. Sie sind auch von unserem Material voll überzeugt und dies gibt der Band natürlich wieder einen großen Auftrieb.

Ich finde, dass dies auch der einzige Weg ist.

– Natürlich und wir sind auch sehr glücklich darüber. Hinzu kommt natürlich auch noch, dass Music For Nations ein regelrechtes Metal-Label ist. Wir sind auch sehr glücklich darüber, dass wir nun auch wieder hier in Europa touren zu können.

War denn jetzt der starke Druck der alten Plattenfirma der Hauptgrund zum Wechsel nach Music For Nation?

– Nein, es war zwar einer der Gründe, aber der Hauptgrund war eigentlich der, dass das Label eine bessere Band hatte, die 1 Million Platten verkaufte und nicht 300000 wie wir. Wir hatten leider diesen Status nicht erreicht. Das alles hatte natürlich für uns zur Folge, dass die Promotion nicht mehr so gut lief. SEPULTURA ist ja auch eine gute Band, aber für uns gab einfach kein Weiterkommen mehr bei diesem Label.

Das Label veröffentlichte dann aber noch das Album ´Bag Of Tricks´.

– Ja, aber dieses Album, womit wir im Grunde nichts zu tun hatten, enthielt nur unveröffentlichtes Material und Mixings, aber kein neues und aktuelles Material mehr.

Jeff übernimmt ja nun auch die Gesangparts. Was war eigentlich der ausschlaggebende Grund dafür, dass Du jetzt neben der Gitarre auch noch als Sänger fungierst?

– Unser letzter Sänger Aaron Randell konnte unser Material nicht so gut rüberbringen, weil seine Stärke mehr in Songs lag, die mit Bands wie SOUNDGARDEN, ALICE IN CHAINS oder BLACK SABBATH in Zusammenhang gebracht werden können. Es waren einfach zu unterschiedliche Richtungen. Mittlerweile steht Aaron aber auch wieder mit einem neuen Projekt am Start. Aaron war es aber auch, der zu mir sagte, dass ich doch in Zukunft singen sollte, denn er war voll von meiner Stimme überzeugt. Nachdem dann auch noch mein Freund John Bates und meine Freundin mich immer wieder davon überzeugen konnten nun doch zu singen, habe ich es also versucht. Die Plattenfirma war auch sehr angetan von meinem Gesang. Ja und so hat denn alles seinen Lauf genommen.

Wie siehst Du denn nun das neue Album aus Deiner Sicht?

–  Ich bin sehr zufrieden mit ´King Of The Kill´, denn dadurch, dass ich fast alles alleine gemacht habe, kann ich auch voll und ganz dahinter stehen. Das bezieht sich natürlich auch auf die vocaltechnische Seite, denn ich habe ja erst 3 Monate vor Beginn der Recordings mit dem Singen angefangen. Ich glaube, dass ich ganze Arbeit geleistet habe. Vielleicht hätte ich einige Songs besser machen können, aber was nicht ist kann ja noch werden.

Das kann man Jeff und seinen Manne auch wünschen. Die Show die ANNIHILATOR im Anschluss an dieses Interview den Leuten zum Besten gab konnte sich jedenfalls mehr als sehen lassen. Es war ein vollkommen überzeugender Gig und man kann sich nur freuen auf die weiteren Aktivitäten der Kanadier.

http://www.annihilatormetal.com

Story: Gisela

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