News Ticker

EVIL INVADERS – Pulses Of Pleasure

Veröffentlichung:27.02.2015
Stil: Thrash-/ Speedmetal
Label: Napalm Records
Website: www.evilinvaders.be
Facebook: www.facebook.com/evilinvaders

 

Wie wäre es denn heute mal mit einer kleinen Zeitreise? Schon beim ersten Blick auf das Cover des Albums Pulses Of Pleasure wird klar, dass wir es hier nicht mit einem der hunderten Metalalben in den wüstesten Variationen zu tun haben, sondern dass die heavy 80er Jahre wieder aus dem Grabe auferstanden sind um uns zu berocken. Beim Namen der Band wurde in diese Richtung gehend auch alles richtig gemacht, kennt man Evil Invaders doch eher als 85er Album der Speedthrasher von Razor. Doch das Quartett aus Belgien hat sich ganz bewusst diesen Titel zu Eigen gemacht um die Zuhörer eindrucksvoll in eine Zeit zu entführen, in der nicht jeder Song zehn Mal durch ein Bearbeitungsprogramm gejagt wird bevor er fett klingt, sondern ihn einfach fett spielt!

Schon der Opener Fast, Loud´n´Rude klingt genau so, wie er sich nennt: Schnell, laut und grob. Während die unfassbar schnellen und dennoch sensibel präzisen Läufe von Gitarrengott Sam Lemmens übers Griffbrett rutschen, hämmern die Drums sich unaufhörlich in den Gehörgang, natürlich unterstützt vom wummernden Bass. Als dann auch noch der kreischend hohe Gesang von Frontmann Joe dazukommt ist das Bild perfekt. Man MUSS sich unwillkürlich an Judas Priest, Iron Maiden und natürlich Razor erinnern, die seit der 80er-Jahre den Metal auf eine ganz neue Schiene gepusht haben. Seitdem ist in der harten Welt des Schwermetalls so Einiges passiert und so gibt es heute hunderte von Untergruppen, die keiner mehr auseinanderhalten vermag und die doch trotzdem alle auf dem Fundament von eben oben genannten Bands existieren. Und die Evil Invaders stehen ihren großen Vorbildern in nichts nach. Mit bösartigem Feeling gehen Songs wie der NamensgeberPulses Of Pleasure oder Shot To Paradise an den Start und lassen in ihrer Schnelligkeit kein Auge trocken. Generell lässt dieses Album kaum Zeit zum durchatmen zu, aber dazu später. Also, Kopf gesenkt und lasst die wilden Mähnen kreisen! Ziemlich episch hauen Siren und Stairway To Insanity rein, in denen nicht nur die Spannung bis zum Äußersten gesteigert wird, sondern auch mit einer solchen Komplexität begeistern, dass man hier gleich nochmal eintauchen will.

Treibend und rockig-schräg kommt dann Venom um die Ecke. Mein persönlicher Lieblingssong auf dem Album. Haut den Zuhörer um, ist dabei aber nicht so überladen und rockt was das Zeug hält. Und dann ist der Moment gekommen, an dem man dann doch mal an die Bar darf um sich ein neues Bier zu bestellen. Der Instrumentaltrack Blinded (Intro) mutet als reine Huldigung der Gitarre an, und beweist mal wieder die Technik, die hinter dem fetten Sound steht. Doch wie der Name schon sagt haben wir es hier mit einem Intro für den Ender Master Of Illusionzu tun, der ein letztes Mal in die Vollen geht und in der sich Joe´s Stimme noch ein Stück weiter steigert und in Höhen vordringt, von der so manches Goldkehlchen nur träumen kann, denn die Kraft dahinter steigt mit jedem Ton nach oben. Geiler Ausklinger, so sollte ein Album enden um die Glut weiter am Leuchten zu halten!

Tja, hier haben wir es auf jeden Fall mit einem Album zu tun, das die Massen spalten wird. Entweder man steht auf den kantig-thrashigen Sound von vor 30 Jahren oder man mag ihn nicht. Sollte Letzteres bei euch der Fall sein, dann hört hier am besten nicht rein. Hilft ja nichts, ein Punk mit Abneigung zur Klassik wird auch niemals in einem Chopin-Konzert gesichtet werden.

Für Retro-Fanatiker: Achtung, Achtung, aufgepasst! Pulses Of Pleasure ist eine abgefahrene Thrash- und Speed-Scheibe, die darauf wartet in eurem CD-Player zu explodieren! Auch wenn man alles auf dem Album schon mal irgendwie gehört hat, glänzen Evil Invaders mit Spielfreude und einer kräftigen Portion Ideenreichtum, indem sie altbekannte Rezepte noch mit einer Prise Härte verfeinern. Ich steh drauf und ihr werdet auch euren Spaß an dem Ding haben. Es darf gerockt, getanzt und mitgegrölt werden. Aber vor Allem muss geheadbangt und gemosht werden denn damit macht dieses Debüt gleich doppelt Spaß!

Anspieltipps:
Pulses Of Pleasure, Siren, Venom

Tracklist:

01. Fast, Loud´n´ Rude
02. Pulses Of Pleasure
03. Eclipse Of The Mind
04. Siren
05. Stairway To Insanity
06. Shot To Paradise
07. Venom
08. Blinded (Intro)
09. Master Of Illusion

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.