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EXTRABREIT

EXTRABREIT 1996

Nach einer Wartezeit von fast 3 Jahren, beglückte uns die deutsche Kultband EXTRABREIT nun endlich wieder mit einem neuen Album. Auf dem Album ´Jeden Tag – Jede Nacht´ strotzen die EXTRABREITLER nur so vor Energie. Ob das vielleicht an dem neuen Line-up liegen mag, denn mit dem 23jährigen, aus Hannover stammenden, Sebastian Göbel (Bass), sowie den beiden Kreuzberger, Gitarrist Tom Schwoll (ex Jingo de Lunch) und Drummer Steve The Machine, unterzogen sich die Hagener einer gewaltigen Frischzellenkur. Nach einigen Anläufen, weil irgendwie immer etwas dazwischen kam, klappte das nachfolgende Interview dann doch noch nach ihrem Auftritt beim Kölner Medienfest. Ein wenig nervös war ich ja schon als ich Sänger Kai Havaii gegenüber saß, aber die Nervosität wich sehr schnell, denn Kai war ein Gesprächspartner, den man einfach nur mit viel Vergnügen zuhören kann. Macht euch doch selbst ein Bild davon.

 

Wie schon erwähnt haben sich EXTRABREIT mit extrem jungen Musikern verstärkt. Sollte dies eine Frischzellenkur für euch werden?

– Das war eigentlich eine Sache gewesen, die nicht geplant war. Wir haben nicht gesagt, dass der Bassist unter 25 und der Gitarrist unter 30 Jahre sein sollten, es hat sich einfach so ergeben. Sebastian ist der Jüngste in der Band und geht viele Sachen ganz anders an, wie vielleicht ältere Bassisten und dies ist sehr erfrischend.

Dass sie mit mehr Frische und Power daherkommen, konnte man schon im April live im Kölner Wartesaal miterleben.

– Das war auch ein guter Gig gewesen. Das liegt auch aber auch an der Chemie, die unterhalb der Band besteht. Das muss einfach stimmen, denn wenn man ständig unterwegs ist, muss man auch menschlich sehr gut zusammen passen.

EXTRABREIT ist ja jetzt schon eine lange Zeit im Geschäft. Schon 1980 erschien das erste Album der Band. Sie sicherten sich sehr schnell einen Platz in den oberen Regionen des deutschen Musik-Olymps. Ich kann mir vorstellen, dass sich das Business im Laufe der Jahre sehr stark verändert hat. Kannst du mir dazu was sagen?

– Es ist ja so, dass wir heute die Dinge nicht mehr so naiv angehen. Wir glauben einfach nicht mehr alles. Gerade in der Musikbranche herrscht dieser lockere Umgangston und vieles von dem ist gar nicht ehrlich gemeint. Man erlebt auch eine Menge Enttäuschungen, denn am Anfang ist alles easy und wenn man dann erfolgreich wird, merkt man, dass einige Leute versuchen einem über den Tisch zu ziehen. Das sind denn die bösen Strömungen, woran man zuerst gar nicht denkt. Dadurch wird man aber ziemlich vorsichtig. Man sollte sich aber durch so etwas nie den Spaß an der Sache verderben lassen, denn dann hat es keinen Sinn mehr. Wir mussten uns eben darauf einstellen und dementsprechend vorsichtig sein. Sonst hat sich sehr stark die Medienlandschaft verändert, denn als wir anfingen gab es vielleicht gerade zwei Musiksendungen und Musikzeitschriften gab es auch nicht

allzu viel. Heute sieht es so aus, dass man wirklich diese Ochsentour machen muss, um alle Zeitschriften, Fernsehsender und auch Radiostationen zu bedienen, damit es auch alle mitbekommen, dass es wieder was Neues von der Band gibt. Das ist wirklich ganz anders wie früher.

Der Konkurrenzkampf ist ja auch heute sehr viel größer geworden und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die ganze Promotionarbeit, die auf eine Band zukommt sehr anstrengend ist. Jetzt aber zu etwas anderem. EXTRABREIT haben ja ein Faible für ältere Songs.

– Ja das stimmt oder sagen wir so, wenn wir eine Coverversion machen sollte es ein Lied sein, was gute Texte hat, aber was nicht aus der Rock-Ecke kommt. Darin liegt ein großer Reiz für uns. Nimm nur ´Flieger´ oder ´Rote Rosen´, dass waren Lieder, die regelrechte Chansons waren. Damit kann man wirklich etwas machen, denn mit Gitarren sieht man diese Songs aus einem ganz anderen Blickpunkt. Solche Sachen sind für uns wesentlich interessanter als Songs aus der neueren deutschen Musikgeschichte. So etwas haben wir spaßeshalber aber auch schon gemacht, anlässlich einer Jubiläumsplatte von Udo Lindenberg, den ich schon in früheren Jahren, als ich gerade 15 oder 16 war sehr geschätzt habe. Er war ja auch der Erste der gute Texte mit guter Rockmusik verbunden hat. Für dieses Album haben wir eine Cover-Version von ´Honky Tonky Show´ gemacht. Ansonsten wollen wir lieber Songs, die aus einer ganz anderen Welt kommen.

Wie z.B. jetzt auf dem neuen Album ´CVJM´.

– Das ist richtig, wenn man dieses Discostück jetzt als Punk-Song bringt ist es schon wieder was Eigenes. ´Das Ruder´, der zweite Coversong der Platte, ist ja bekanntlich von SLADE. Die Burschen waren ja damals schon ziemlich schräg und standen sehr spacig auf der Bühne. Sie haben dieses aber mit einer bodenständigen Echtheit verbunden und das hat im Grunde auch etwas mit EXTRABREIT zu tun, weil wir auch immer einen solchen Ansatz hatten.

Kommen wir doch noch einmal zurück zu den Songs mit Hildegard Knef und Harald Juhnke. Wie seid ihr denn daran gekommen.

– Wir haben uns dann mit seinem Agenten in Verbindung gesetzt und nachgefragt ob Interesse besteht. Dieses bestand und als wir dann in den Arbeiten zum Album steckten, kam uns die Idee, dass er doch ein Intro über Marlon Brando für uns spricht. Dann hat Harald Juhnke aber gesagt, weil er auch diese ´Rote Rosen´-Geschichte von uns kannte, ob wir nicht einen ganzen Song zusammen machen sollten. Wir waren hocherfreut und wir sagten nur zu gerne zu. Er ist ja auch ein Las Vegas-Swing mäßiger Sänger und es war ausgesprochen spannend mit ihm zusammen zu arbeiten.

Mit Hildegard Knef war ja auch eine ganz lockere Sache für euch gewesen.

– Wir waren ein paar Tage zusammen unterwegs. Sie ist nun mal die ´Grand Dame´ und sie hat uns abends in ihrem Zimmer Anekdoten über Marilyn Monroe und Marlene Dietrich erzählt. Es war für uns sehr amüsant und vor allem sehr aufschlussreich. Wir werden jetzt in der nächsten Zeit auch noch ein Video zusammen mit Harald Juhnke drehen.

Was habt ihr denn sonst noch in der nächsten Zeit geplant?

– Ich denke, dass wir im Herbst noch mal ca. 10 Gigs absolvieren werden, in Städten, wo wir auf der vergangenen Tour nicht gespielt haben. Im Moment spielen wir gerade noch eine ´Best Of´-CD in einem Berliner Studio ein. Wir haben das Berliner Studio aus dem Grund angemietet, weil wir einfach einen anderen Sound haben wollten. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass wir mit allen möglichen technischen Tricks arbeiten. Es wird schon purer Stoff dabei herauskommen.

Etwas anderes kann ich mir bei EXTRABREIT auch nicht vorstellen, denn die Band war in den letzten 16 Jahren immer für gradlinige und straighte Alben bekannt.

http://www.die-breiten.de

Story: Gisela

1 Kommentar zu EXTRABREIT

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