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HATE SQUAD

HATE SQUAD 1995

Wer in den letzten 2 Jahren die deutsche Metalszene mit wenigstens einem (Glas)Auge beobachtet hat, wird garantiert über den Namen HATE SQUAD gestolpert sein. Egal ob diverse Touraktivitäten oder die guten Kritiken zum 94er Debüt „Theater of Hate“, die 5 Jungs aus Hannover waren irgendwie immer im Gespräch. Das werden sie auch bleiben, dafür wird ihr neues Album „I.Q.Zero“ schon sorgen. Sänger Burkhard Schmitt rief mich an (man beachte die Reihenfolge) und sprach über Vergangenheit, Zukunft und die Probleme die das Muckerdasein mit sich bringt.

 

Just in diesem Moment wollte das Bandgerät streiken. Ein leichter Schlag auf den Hinterkopf (Dank an Christa & Dietmar für technischen Support, sowie Kekse & Bier) beendete jedoch den Aufstand und Burkhard konnte für alle unter euch, deren Armut es nicht zulässt sich monatlich den Schaumstoff Hammer und andere Revolverblätter zu kaufen, noch einmal bei der Ursuppe anfangen.

– Wir haben uns im April ’93 gegründet, wobei keiner von uns vorher in einer anderen Band gespielt hat. Dann ging das ziemlich schnell, wir haben ein paar Songs aufgenommen und im September ’93 auf unserem Demo rausgebracht. Große Hoffnungen hatten wir auf dieses Demo nicht gesetzt, aber wider Erwarten lief das sehr gut und wir konnten bis heute ca. 2000 Stück absetzen. Mittlerweile ist das Teil vollkommen ausverkauft.

Sind da auch Songs von eurem Debüt drauf?

– Ja 3 von 5 Songs sind auch auf dem Debüt, nämlich „Theater of Hate“, „Perverse Insanity“ und „Condemned to Die“. Nach der Veröffentlichung haben wir weiter Songs geschrieben und wollten im Sommer ’94 das 2. Demo aufnehmen, während der Aufnahmen haben wir aber den Deal mit G.U.N. gemacht und „Theater of Hate“ aufgenommen. Im Januar ’95 haben wir dann mit ATROCITIY und CREMATORY getourt. Danach haben wir auf den Full of Hate Easterfestivals für DEATH, UNLEASHED, GOREFEST und GRAVE eröffnet.

Hm, ich hab deinen Tourbericht im ……. (Werbung nur gegen Cash) gelesen, fand ich echt gut. Man hat auch gemerkt, dass da ein Fan für Fans schreibt.

– Ja danke, ich bin auch Fan. Bei uns ging’s dann weiter mit einigen Festivals im Sommer, wobei das Dynamo in Eindhoven und das Via Rock in Belgien die Größten waren. Vom Via Rock aus sind wir anschließend direkt nach Düsseldorf in die Crownhill Studios gefahren und haben angefangen das neue Album einzuspielen. Das war zwar alles ein wenig stressig aber nun haben wir unsere 2. Platte „I.Q. Zero“ fertig, die du ja hoffentlich schon kennst.

Ja seit 2 Tagen. Ich hoffe der Albumtitel bezieht sich nicht auf irgendwelche Mitmenschen.

– Ja und nein. Er bezieht sich mehr auf die ganze Menschheit, ich finde halt was in diesem Jahrhundert so abgelaufen ist oder derzeit passiert, kann man eigentlich nur mit dumm beschreiben. Kriege, Religion, Fanatismus, Rassismus, die ganze Scheiße halt. Das hat für mich auch irgendwie mit dem Konsumdenken der Menschen zu tun, jeder denkt nur an sich und sein eignes Weiterkommen. Und das zieht sich auch durch einen Großteil der Songs.

Es ist aber kein Konzeptalbum geworden?

– Nein, aber die Texte tendieren schon größtenteils in diese Richtung.

Wer macht die Texte bei euch?

– Ich zum großen Teil. Meine Lebensansichten, eigene Erfahrungen oder auch was ich so zum Zeitgeschehen mitbekomme verarbeite ich da halt.

Sag mal im Booklet der neuen CD ist auch ein neuer Bassist. War da nicht der Marco Schulz?

– Also den Bass auf dem Demo und beiden Alben hat der Tim (Baurmeister) eingespielt. Der Marco war auf allen Touren dabei, aber vor den Aufnahmen zu „I.Q. Zero“ haben wir uns ganz freundschaftlich getrennt, weil der Marco in Bremen wohnt und nicht nach Hannover ziehen wollte. Wir wollten aber noch mehr proben und das wäre auf Dauer nicht gegangen. Unser neuer Mann am Bass ist der Bauke de Groot ein Holländer den kennen wir schon seit Demo Zeiten, der hat in ’nem Plattenladen hier in Hannover gearbeitet und auch Demos von uns verkauft. Er ist ein geiler Bassist und wir sind auch sonst auf einer Wellenlänge. Er ist nur direkt vor den Aufnahmen zur 2. Platte dazu gestoßen und deswegen hat der Tim die Bassparts noch eingespielt.

Ihr seid ja eigentlich erst seit 2 Jahren voll dabei, das ist ja eigentlich eine recht kurze Zeit. Kann man da sagen, dass ihr es geschafft habt?

– Hm geschafft, also ich finde man muss sich bemühen, damit es weitergeht. Wir haben uns reingekniet, aber von geschafft kann man noch nicht sprechen.

Also nichts, mit dem Erfolg über Nacht. Ich hab gehört, dass du für die Band auch deinen sicheren Job bei SPV an den Nagel gehängt hast.

– Ja das war eigentlich mein Traumjob, das ließ sich nur nicht mehr unter einen Hut bringen. Wir haben ja jetzt 2 Touren gemacht, aber auf der 3. hätte ich keinen Urlaub mehr bekommen. Den anderen geht es übrigens ähnlich, keiner von uns hat zurzeit einen festen Job und da durch die Band derzeit auch kaum Kohle reinkommt, vegetieren wir im Moment ein wenig vor uns hin und warten, dass die Tour endlich beginnt. Jetzt hoffen wir, dass sich das neue Album gut verkauft.

Tja, der Kuchen, sprich das Portemonnaie der Fans, ist ja nicht größer geworden in den letzten Jahren.

– Ja, dafür aber die Zahl der Bands, die davon etwas abhaben wollen. Dank eurer und der Unterstützung aller Fans werden wir aber irgendwann mal ganz reich.

Das will ich doch stark hoffen (irgendwie macht sich ein Interview am Swimmingpool auch wesentlich besser). Aber im Ernst, wenn man als Musiker von seiner Musik, die auch noch Spaß macht, vernünftig leben kann ist das doch bestimmt ’ne phantastische Sache.

– Im Moment sieht’s bei uns nur noch nicht danach aus und wir brauchen jeden Funken Unterstützung, den wir bekommen können. Denn wenn man sich überlegt, wir sind ja jetzt ca. 2 Monate in Europa auf Tour mit KREATOR, GRIP INC., und PYOGENESIS, in dieser Zeit müssen ja auch gewisse Sachen bezahlt werden: Miete, Versicherungen usw.. Gage werden wir auf der Tour nicht bekommen, hoffentlich läuft das Merchandising gut, denn daran verdient die Band mal ’n paar Mark. Was uns sehr den Rücken stärkt, ist die ganze Fanzineszene, die vergessen einen auch nicht.

Ja, ich denke, dass wir auf jeden Fall einen Nachruf machen werden, wenn ihr euch aufgrund finanzieller Probleme auflösen müsstet.

– Also auflösen werden wir uns nicht, auch nicht wegen Geldproblemen, ich glaube solange ich noch 2 Beine, 2 Arme und einen Kopf habe werde ich weiter Musik machen.

Gute Einstellung. Lass uns noch mal kurz zur neuen LP kommen, was mir da sofort auffällt ist dein Gesang, der ist ja kein Death Metal Gegrunze mehr sondern richtig aggressiv.

– Ja mein Gesang ist jetzt so, wie ich ihn eigentlich von Anfang an haben wollte. Bloß am Anfang hatte ich noch keinerlei Erfahrung und da ist dann dieses Gegrunze rausgekommen. Er ist jetzt noch nicht 100%ig das was ich haben wollte, aber er kommt dem schon sehr nahe. Aber nicht nur ich, auch die anderen haben sich musikalisch weiterentwickelt und ich denke, dass man das der neuen Scheibe auch anhört.

Stimmt. Abschließende Frage, wer von euch hat das Tattoo im Booklet auf dem Arm oder der Wade?

– Das habe ich auf der rechten Wade. Das hat ein guter Bekannter für einen fairen Preis gemacht.

Also zieht euch warm an, wenn ihr die Killerwade mit dem HATE SQUAD Logo in der Nähe seht!

http://www.hatesquad.com

Story: Steffen Keßler

1 Kommentar zu HATE SQUAD

  1. Instagram Takipçi Satın Al // Februar 13, 2023 um 3:23 pm //

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