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OOMPH!

Das lange Warten hat ein Ende! OOMPH! veröffentlichten im Januar einen Vorgeschmack auf das, was Ende Februar oder Anfang März folgen soll. Die Rede ist von einer 5-Track EP mit dem Namen „Augen auf“. Dieser Song schlug sofort wie eine Bombe in den Charts ein. Um ein wenig mehr von der Band zur EP und vielleicht auch vom neuen Album zu erfahren, fuhr ich nach Köln, um mit Dero, Crap und Flux das nachfolgende Interview aufzunehmen.

Also erst einmal zur EP „Augen au“. Warum habt ihr vorab eine 5-Track Single veröffentlicht?

Dero: Es ist eigentlich vom Marketing her üblich vorab eine Single zu veröffentlichen. Uns war es aber wichtig eine preislich wertige Single zu veröffentlichen. Aber im Großen und Ganzen ist es üblich diesen Weg, Single, Video und dann das Album zu gehen. Hinzu kommt auch noch, dass wir in der Geschwindigkeit, wie wir produziert haben auch veröffentlicht haben. Das Album ist noch nicht ganz fertig, aber aus den Sachen, welche wir schon fertig hatten, wurde der Song ausgesucht, der am singletauglichsten war. Das Album wird jetzt in den nächsten Tagen fertig gestellt.

Crap: Das wir so lange gebraucht haben, lag mit Sicherheit daran, dass wir eine große Anzahl an Songs zur Verfügung hatten. In der letzten Zeit sind 20 Songs entstanden und es war sehr schwer die richtigen Stücke auszusuchen. Wir haben die meiste Zeit verloren, weil wir uns nicht so richtig entscheiden konnten. Einige Stücke sind selbst noch bei der Produktion entstanden, rein aus einer Session heraus.

Auf der EP ist mit „Eisbär“ auch ein Cover vertreten, der aus der NDW-Zeit stammt. Wie kam dieses Stück in die engere Wahl?

Dero: Bei uns ist es so, dass wir nach einer gewissen Zeit immer den Wunsch verspüren, etwas auszuprobieren, was wir noch nie gemacht haben. So war das auch damals, als wir zusammen mit Nina Hagen, das Duett gemacht haben. Wir hatten bis dahin noch nie ein Duett aufgenommen und das noch mit der Queen. Wir haben auch bis zur heutigen Zeit noch nie einen Cover gemacht, also warum eigentlich nicht. Die einzige Auflage, die wir uns stellten war, die Version muss sich klar vom Original unterscheiden. Das ist uns auch gut gelungen. Wir haben aber dieses Stück wirklich nur für uns gemacht, eben weil wir es einfach mal probieren wollten.  Man erkennt es zwar, aber es hat unseren eigenen Stempel.

 „Augen Auf“ ein Stück basierend auf einen Kinderreim (Eckstein alles muss versteckt sei), ist ein interessantes Lied. Hat es einen speziellen Hintergrund?

Dero: Die ursprüngliche Idee dieses alten Versteckspiel-Kinderreims in einen OOMPH!-Song einzuarbeiten. Das ganze sollte dann mit einem unterschwelligen, subtilen Horror verbunden werden. Dieser Reim hat sich förmlich dazu angeboten, denn er war schon ziemlich schizophren. Er beinhaltet diesen Kubrick-Horror in sich. Das ganze haben wir im Video in ein Spukhotel projiziert, wo eine Kinderfrau ihren Schabernack treibt. Es ist ja dann auch so, dass man ruft: „Augen auf, ich komme“ und genau das war der perfekte Refrain für uns.

Was mich ja auch immer faszinierte, war die Tatsache, dass ihr immer wieder neue Herausforderungen sucht. Ich habe gelesen, dass ihr persönlich ein total breites Spektrum an Bands zu euren Favoriten. Liegt es vielleicht auch ein wenig daran, dass ihr einen so unterschiedlichen Musikgeschmack habt?

Dero: Ich denke schon, denn wenn man privat nur eine spezielle Musikrichtung favorisiert, engt einem das auch sehr stark ein. Je vielschichtiger man im Musikgeschmack ist, umso mehr wird man in der Vielschichtigkeit beeinflusst.

Flux: Wir machen ja auch extrem harte und rockige Sachen und auf der anderen Seite wiederum melancholische und seriöse Sachen und umso mehr man musikalisch eingeschränkt ist, muss man sich am Ende auf eine Sache festlegen. Das mag ich persönlich aber gar nicht und ich möchte mich diesbezüglich auch nicht festlegen. Ich finde auch, dass genau diese Mischung OOMPH! auch ausmacht. Über die Jahre hinweg hat sich unsere Mischung aus Elektro und harten Rocksong immer mehr geformt. Wir haben uns auch in den ganzen Jahren ein riesiges Know How erarbeitet, dass wir jetzt ganz nach unserem Geschmack mischen wollen. Genau dieser Punkt macht für mich auch unsere Musik aus, eben nicht dieses in eine Richtung denken. Das Schöne daran ist, dass unsere Fans das auch mitmachen.

Crap: Bei anderen Bands wäre es so, dass sich die Fans sofort eine andere Band suchen würden. Da sind unsere Fans eben ein wenig anders und das macht uns glücklich, dass unsere Fans dies alles mitmachen.

Ich denke auch, dass eure Fans ebensolchen vielseitigen Geschmack haben.

Flux: Davon gehe ich auch aus. Für uns ist diese Vielschichtigkeit sehr wichtig, denn somit haben wir die Möglichkeit dies alles miteinander zu kombinieren. Für uns ist es immer wieder schön, wenn wir ins Publikum schauen und sehen, wie gemischt es dort zugeht. Wir haben festgestellt, dass wir die unterschiedlichsten Musikgeschmäcker in unserer Fangemeinde haben. Es ist schon fast wie Multikulti in Reinkultur.

Crap: Als Künstler hat man ja auch die Aufgabe Leute an eine Musik heran zu führen, die sie vorher so nicht gekannt haben, wenn sie sie nicht gehört hätten. Das ist auch so eine Sache, die wir in unserem Forum auf der Homepage immer wieder hören. Viele sind der Ansicht, dass sie durch uns zu einer Musik gekommen sind, die sie vorher nicht gekannt haben.

Ihr spracht ja eben von dem Duett mit Nina Hagen. Das muss ja auch ein ziemlicher Höhepunkt in eurer Karriere gewesen sein.

Dero: Es war schon eine Ehre für uns, mit einer solchen Koryphäe ein Lied aufnehmen zu können. Von der persönlichen Karriere her ein richtiger Höhepunkt. Es gab aber auch einige Festivals oder der Auftritt in New York, die auch zu den Höhepunkten zählen. Es gibt sehr viele Höhepunkte in einer Karriere, die sehr vielschichtig sind.

So war ja auch mit Sicherheit das „On A Dark Winter Night“-Festival kurz nach Weihnachten in der Oberhausener Arena ein Highlight. Mit so vielen Besuchern hätte ich eigentlich nicht gerechnet.

Dero: Das war schon ziemlich aufregend. Man muss wirklich sagen, dass diese dunkle Szene in der letzten Zeit sehr stark gewachsen ist. Diese Richtung erlebt gerade einen gewaltigen Boom und ich hoffe nicht, dass es zu einem Ausverkauf kommt.

Crap: Ich denke auch, dass es genügend Leute gibt, welche sich in Kleidung und Verhalten, sich abgrenzen zu den Otto-Normalverbraucher oder anderen Szenen.

Was erwartet uns eigentlich auf dem Album?

Dero: Es wird auf jeden Fall wieder rockiger, härter und rauer ausfallen.

Flux: Schmutziger vom Sound und vor allem auf das Wesentliche reduziert. Wir haben nach den beiden letzten Alben, wo wir klangtechnisch in Reimsprache gesprochen haben, wieder richtig in den Allerwertesten zu kicken und den Rock´n Roll wieder durchdringen zu lassen. Wir haben sehr viele Songs in Sessions komponiert und ausgearbeitet. Das hat sicher den rockigen Charakter unterstützt. Rockig soll sich jetzt nicht so anhören, als wenn wir es schnell mal aufgenommen haben, denn immerhin haben wir fast 2 ½ Jahre dafür gebraucht. Es sind genauso Klangspielereien und Tüfteleien drauf, nur dass wir dieses Mal wesentlich organischer klingen. Neben der ganzen Härte hat die Wärme immer noch ihren Platz. Ich würde es vom Klang her trotz allem als sehr vielschichtig bezeichnen.

Dann sind wir jetzt aber sehr gespannt auf das neue Album, welches in gut einem Monat erscheinen soll. Zur Veröffentlichung gibt es dann noch ein neues Interview, welches euch ein wenig vertraut machen soll, mit den neuen Songs. Bis dahin wünschen wir der Band alles Gute!

www.oomph.de

Story: Gisela

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