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QUEENSRYCHE – Dedicated To Chaos

Veröffenlichung: 24.06.2011

Stil: Progressive Rock

Label: Roadrunner Records

Website: http://www.queensryche.com

 

Als QUEENSRYCHE-Fan habe ich mit Spannung das neue Album „Dedicated To Chaos“, mit dem die „Seattle-Progger“ ihr 30 jähriges Jubiläum feiern, erwartet. Eines kann ich aber vorweg schon mal klarstellen, es wird das Fanlager wieder spalten, denn „Dedicated To Chaos“ benötigt mehrere Durchläufe um überhaupt Zugang zu den Songs zu bekommen. Das mittlerweile 12. Studioalbum hat mit dem teils schwermütigem, teils melancholisch anmutenden „American Soldier“ nicht mehr viel gemein. Eher geht Sänger Geoff Tate und seine Band wieder mehr „Back To The Roots“.

Den Beginn macht der Uptemposong „Get Started“, welche mit einem sehr eingängigen Refrain versehen wurde. Auch das nachfolgende Stück „Hot Spot Junkie“ schlägt in die gleiche Kerbe. Zusätzlich gibt es hier auch noch richtig treibende Riffs und toll arrangierte Chöre zu hören. “Got It Bad“ ist ein akustischer Rocksong, der sehr gekonnt mit orientalischen Einflüssen gespickt wurde. Dieses Stück lebt von der überragenden Stimme Geoff Tate´s. Ein wahres Highlight ist “Around The World“, der zwar poppig daherkommt, aber durch atmosphärische Klänge, einer tollen Melodie und einer herausragenden Stimme brilliert. Er ist radiotauglich und bleibt sofort in den Gehörgängen stecken.

Bis zu diesem Zeitpunkt geht alles sehr flüssig von der Hand, aber für die restlichen Songs benötigt man einige Durchläufe, bis sie voll zur Entfaltung kommen. “Higher“ kommt am Anfang sehr unrhythmisch daher, aber nach einer Weile entfaltet sich der Song als innovativ und sehr modern und zeugt davon, dass QUEENSRYCHE sich dem Modernen nicht verschließen. Bei “Big Noize“ verhält sich die Sache ein wenig anders, denn mit diesem, total in die Länge gezogenen Song, kann ich nun mal gar nichts anfangen. Gut dass nach 2 Songs, die man sich nur sehr schwer erarbeiten konnte es wieder flüssiger vonstattengeht. Düster und sehr mystisch kommt der Rocksong “Retail Therapy“ daher. Eingängig und hart geht es beim gut 6-minütigem Rocksong „At the Edge“ zu, der mit zu meinen Lieblingsstücken auch dem Album zählt. “Drive“ ist sehr verschachtelt, aber schon beim nächsten Lied “Wot We Do“ wird es wieder sehr rhythmisch. Vor allem brilliert dieser Song durch die

Das war’s dann aber auch schon mit Lückenfüllern, denn während „Retail Therapy“ düster-atmosphärisch daher rockt, um in einen Mitgröl-Chorus zu münden, der Sechsminüter „At The Edge“ neben „Around The World“ eines der Highlights des Albums ist (rockig, hart,6-minü eingängig), „Drive“ trocken runtergespielt wird, um anschließend hymnisch zu werden und „Wot We Do“ spärlich mit Piano-Elementen und einer jazzigen Melodie umgesetzt wurde, können auch die abschließenden Titel „The Lie“ und der wohl aggressivste Song der Platte „I Take You“ überzeugen.

Tja, was will man eigentlich mehr? „Dedicated To Chaos“ braucht seine Zeit, wirkt auf den ersten Blick nicht immer überzeugend, erschließt nach einigen Hördurchgängen aber immer mehr. Moderne Prog-Riffs, eine grandiose, sirenenartige Stimme eines Geoff Tate, songwritertechnisch unglaublich ausgereift und vor allem unvergleichlich abwechslungsreich – das sind QUEENSRYCHE anno 2011. Das ist alles sehr gut und man sieht, dass die Amerikaner nicht immer zwingend auf ein zugrunde liegendes Konzeptthema zurückgreifen müssen, um zu funktionieren. Manchmal ist es vielleicht sogar besser, einfach nur Musik zu machen. Luft nach oben ist bei QUEENSRYCHE aufgrund vergangener Glanztaten natürlich immer noch offen, wem Alben wie „Empire“ aber gefallen hat und musikalische Aufgeschlossenheit ins neue Jahrtausend mitgenommen hat, der könnte mit „Dedicated To Chaos“ seine helle Freude haben, denn das Ganze ist richtig gut geworden und mehr erwarten wir von den „Operation: Mindcrime“-Machern ja gar nicht…

Tracklist:

  1. Get Started
  2. Hot Spot Junkie
  3. Got It Bad
  4. Around The World
  5. Higher
  6. Retail Therapy
  7. At The Edge
  8. Drive
  9. Wot We Do
  10. I Take You
  11. The Lie
  12. Big Noize

Carsten Bahr

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