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RAGE

RAGE 1998

Für viel Aufsehen sorgte RAGE ja schon vor 2 Jahren mit der Veröffentlichung ´Lingua Mortis´, die sie mit dem gleichnamigen Prager Orchester einspielten, für gewaltiges Aufsehen. Diese Zusammenarbeit findet nun in dem Album ´XIII` seine Fortsetzung. Wie schon das erste Album mit dem Orchester, befindet man sich auch bei ´XIII´ auf dem höchsten musikalischen Level. Unter diesen ganzen Voraussetzungen gab es natürlich viele Punkte, die man bei einem Interview hinterfragen konnte. Zusammen mit Peavy und Sven versuchte ich auch das ein oder andere für euch in Erfahrung zu bringen.

 

Auf dem Album ´XIII´ haben RAGE die Symbiose Klassik meets Metal noch um einiges verfeinert. Warum habt ihr euch denn eigentlich für diesen und nicht für den von euch vorher gespielten Sound entschieden?

Peavy: Die Metalrichtung haben wir ja schon über 12 Jahre gemacht und wir hatten einfach Bock darauf etwas anderes zu machen, was es ja auch in der Form noch nicht gibt.

Ist dies denn jetzt die Schiene für die Zukunft für euch?

Sven: Dies ist auf jeden Fall für jetzt und die nahe Zukunft das was wir machen wollen. In diesem Genre kann man sowieso nicht allzu weit im Voraus planen, denn man hat ja doch immer mehr Ideen und wir wissen ja auch jetzt noch nicht wie sich das alles weiter entwickelt. Wir müssen jetzt erst einmal abwarten, was überhaupt passiert.

Der Sound ist sehr innovativ und ich gehe davon aus, dass dieses neue Metalgewand auch bei anderen ankommt. Es ist auf jeden Fall mal etwas ganz anderes.

Peavy: Wir machen ja nicht aus irgendwelchen kommerziellen Gründen diese Richtung, denn im Grunde ist es ja immer noch Metal. Es ist eben innovativ und für diese Szene eine neue Art des Metals. Das was wir vorher gemacht haben ist ja auch auf vielen Alben veröffentlicht worden. Wer nun diesen Sound lieber hört hat somit eine große Auswahl. Es gibt ja auch noch Fans, die noch nicht so alt sind und diese können dann das ältere Material erst entdecken. Wir sind ja auch mit der ganzen Zeit nicht nur älter, sondern haben auch viel an Reife dazugewonnen, sodass es doch mal an der Zeit war etwas Neues auszuprobieren. Die Grenzen unseres bisherigen Sounds sind auch zum größten Teil ausgereizt, denn wir haben fast alles was man kann ausprobiert. Wir haben auch jetzt wieder so viele neue Ideen, dass man eigentlich schon fast wieder neues Material schreiben kann.

Man wird ja auch, wenn man neue Wege beschreitet, viel kreativer.

Sven: Das ist richtig, aber die ganzen Ideen die wir haben werden nie den traditionellen RAGE-Sound zerstören, denn wir werden immer noch RAGE bleiben. Die Möglichkeiten sind aber jetzt viel größer und es sollte auch eine logische Entwicklung sein, damit man es auch noch nachvollziehen kann.

Peavy: Wir machen es ja auch nicht aus dem Grund um jetzt Millionäre zu werden, also ein ganz kluger Schachzug. Nein, wir machen einfach Musik wie uns die Schnauze gewachsen ist. Das gibt uns natürlich wieder einen kreativen Kick, denn wenn man merkt was da alles so drin ist, hat man die größte Lust und vor allem Motivation wieder weiter zu machen.

Wie seid ihr denn damals eigentlich an das Lingua Mortis Orchester gekommen?

Peavy: Wir wollten damals zuerst mit dem Orchester aus Kiew aufnehmen, aber dadurch das wir unser Equipment dann im Truck nach Russland hätten bringen müssen, wurde diese Idee wieder verworfen. Die Gegend ist nun mal gefährlich und für diesen Trip hätte keine Versicherung gehaftet. Dann sind auch noch einige andere Sachen gescheitert und so nahmen wir denn unser Album ´End Of All Days´ auf. Wir waren schon fast soweit das ganze Projekt zu den Akten zu legen, als Christian Wolff zu uns kam und uns mitteilte das wir in der darauffolgenden Woche zu Recordings nach Prag fahren würden um unsere Platte mit dem Lingua Mortis Orchester aufzunehmen. Somit hatten wir dann zwei völlig fertiggestellte Alben. Wir haben auch damals nicht damit gerechnet, dass sich die ´Lingua Mortis´ so gut verkaufen würde. Wir dachten, dass diese Scheibe wirklich keinen interessiert. Im Endeffekt hat sie sich besser verkauft wie ´End Of All Days´.

Es war ja auch eine tolle Platte und im Grunde, wurden durch dieses Album ja auch wieder andere Schichten angesprochen. Im Grunde wiederholt sich ja bei vielen Bands alles immer wieder und es kommt einfach nicht viel Neues bei Bands, die schon länger im Geschäft sind.

Sven: Wenn wir von dem musikalischen Effekt einmal absehen ist es ja auch noch ein Showeffekt. Dadurch werden die Fans natürlich auch wieder neugierig, denn sie können sich ein komplettes Orchester zusammen mit uns auf einer Bühne nicht so recht vorstellen. Ich glaube auch, dass viele durch diese Neugier auch zu den Konzerten gekommen sind, denn sie konnten sich einfach nicht vorstellen, was so alles auf der Bühne passiert. Bis jetzt ist es ja auch bei anderen Bands so gewesen, die auch mit klassischen teilen gearbeitet haben, das diese Parts über Tape eingespielt wurden. Aber bei uns war eben alles live gewesen.

Ich kann dem auch nur zustimmen, denn diese Konzerte sind wirklich ein Genuss und die komplette Bühne ist mit Musikern ausgenutzt worden. Man sollte sich ein solches Highlight wirklich nicht entgehen lassen. Kommen wir aber doch jetzt zu euren Aktivitäten bezüglich Tour. Habt ihr denn jetzt vor mit dem kompletten Orchester auf Tour zu gehen?

Peavy: Unser Plan ist es zusammen auf Tour zu gehen, aber es ist nicht ganz billig, denn der Aufwand für solche Konzerte ist riesig. Wir denken aber schon, dass dies klappen wird. Sicher ist aber der 7. Mai im Kölner E-Werk. Dort wird für den Rock-Palast des WDR eine Show von uns und dem Lingua Mortis Orchester aufgezeichnet. Das ist schon eine tolle Sache. Mit den anderen Touraktivitäten ist bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts spruchreif. Da müssen wir erst einmal abwarten.

Also streicht euch den 7. Mai rot im Kalender an, denn wer möchte sich ein solches Konzert entgehen lassen. Für alle die RAGE bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mit dem Lingua Mortis Orchester gesehen haben, ein ganz heißer Tipp.

http://www.rage-on.de

Story: Gisela

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