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REGICIDE

Die Spannung war groß, denn nach einem grandiosen Debut war die Messlatte ziemlich hoch gelegt für ein neues Album. Aber mit „Break The Silence“ haben REGICIDE aus Osnabrück einen mehr als würdigen Nachfolger von „Viorus“ komponiert. Ein Album, welches noch mehr die Vielfältigkeit und vor allem das Können der Band in Szene setzt. Zusammen mit Gitarrist Jan Janssen und Drummer Til Kasmann versuchte ich, nach ihrem Konzert beim Funkenflug-Festival in Bonn, zusammen mit Schandmaul und Tanzwut, ein wenig Licht in das neue Album zu bringen.

Obwohl das Album sehr vielseitig ist, klingt es sehr eingängig. Was denkt ihr, woran das liegen mag?

Jan: Ich denke, dass es an den Gesangslinien liegt, dass dieses Album trotz allem so eingängig ist.

Til: Die Songs sind zwar alle sehr überladen, aber uns ist es immer sehr wichtig, dass über allem die Geigen und der Gesang steht. Ich denke auch, dass dadurch die Melodien viel schneller im Ohr haften bleiben.

Für mich sieht es fast so aus, als würde hinter dem Titel „Break The Silence“ ein Konzept stehen. Liege ich da richtig?

Jan: Eigentlich nicht denn der Albumtitel „Break The Silence“ hat für uns mehr den Bezug zur Band. Im letzten Jahr war es sehr ruhig um uns gewesen. Mit diesem Titel durchbrechen wir die Stille wieder. Es ist also nur ein Titel wie jeder andere auch.

Ich kam eigentlich darauf, weil ich gelesen hatte, dass die 10 Songs als 10 Akte betitelt wurden.

Jan: Das ist richtig, aber es handelt sich um 10 Geschichten, die für sich stehen und von der Handlung sehr unterschiedlich sind. Trotz allem kann man daraus eine Gesamtheit erkennen.

Til: Wir haben aber trotz allem sehr viel Wert auf einen roten Faden gelegt. Als es um die Gestaltung des Covers ging, sollte dies schon mit einfließen. Trotz allem steht jeder Song für sich.

Ihr habt ja gerade schon das Hervorheben der Geigen angesprochen und genau das macht die Songs wesentlich geschmeidiger. War euch dieser Punkt sehr wichtig?

Jan: Das war sehr wichtig für uns. Vielleicht hätten wir dies auch schon zum ersten Album gemacht, aber da fehlte uns leider auch die Zeit dazu. Da wir bei diesem Album auch mehr Mitspracherecht hatten konnten wir diesen Punkt, der uns schon immer wichtig war mehr Gewicht zukommen lassen. Es sind ja auch Melodien die einem im Kopf hängen bleiben. Wir haben uns auch sehr viel Mühe gegeben, damit sie gezielt eingesetzt werden.

Man merkt dem Album auch an, dass es wesentlich ausgereifter ist, als „Viorus“.

Til: Das liegt aber mit Sicherheit daran, dass Jonna die Stücke mitgeschrieben hat. Der Geiger, der bei unserem Debut noch dabei war, ist leider ausgestiegen. Sie hat auch sehr viel mit Effekten ausprobiert und hat sich sehr stark mit ihrem Part befasst.

Es fällt mir eigentlich sehr schwer einzelne Highlights herauszupicken, aber an „Nothing in Here“ kommt man nicht dran vorbei ihn zu erwähnen. Die stimmliche Leistung von Sängerin Frauke ist schon enorm.

Til: Da sehe ich genauso, aber das liegt auch sicher daran, dass Frauke sehr viel an diesem Text liegt. Das bringt sie sehr gut zum Ausdruck mit ihrem Instrument, der Stimme.

Vollkommen richtig, denn man merkt regelrecht das Herzblut in diesem Song. Ein anderer, interessanter Song ist „Perfect String“. Er wurde mit sakralen Chören gleich zu Beginn des Songs.

Til: Die sind von unserem Keyboarder Heiner Jaspers. Wir haben uns am Anfang mit dieser Passage sehr schwer getan, aber nach und nach gefiel es uns immer besser.

Jan: Und ich mochte es überhaupt nicht. Ich habe nur gesagt: „Das kann doch wohl nicht euer Ernst sein, so etwas auf ein Album zu bringen.“ Aber wir haben es gemacht, aber es hat noch sehr viel Arbeit gekostet um es allen gerecht zu machen. Die Rohfassung jedenfalls war furchtbar.

Ich habe heute Abend auch gemerkt, dass die Leute richtig auf eure Songs abfahren, obwohl ja doch einige neue Stücke dabei waren.

Til: Das ist schon richtig lustig. Die Leute wollen los tanzen und hören denn es doch ein wenig kompliziert ist. Das liegt nun mal daran. dass man sich in unsere Songs erst mal einhören muss, aber dann geht´s los.

Jan: Unsere Musik verfügt auch über eine sehr große emotionale Bandbreite. Es gibt Teile, wo man richtig drauf abfeiern kann, aber dem folgen dann schon wieder Sounds, die aus einem Musical stammen könnten.

Woran liegt s, dass „Break The Silence“ noch vielfältiger ausgefallen ist als „Viorus“?

Til: Das liegt daran, dass wir bei den neuen Songs noch verstärkter zusammen gearbeitet haben. In diesem Album stecken gleichviel Ideen von jedem drin. Deswegen kann sich auch jeder mit dem Album identifizieren, aber es ist gleichzeitig auch sehr unterschiedlich, so wie eben die Geschmäcker der einzelnen Musiker auch sind.

Es ist aber auch ein Album, was man entdecken muss, denn nach jedem Durchlauf, erkennt man wieder neue Facetten. Das ist aber auch gut, denn so wird es nicht langweilig.

Jan: Ich merke auch bei mir selbst, dass man reifer geworden ist. Früher hat man ausprobiert, aber heute weiß man schon, was man will.

Til: Man ist zwar immer noch experimentierfreudig, aber man hat trotz allem seine eigene klare Linie im Kopf. Das war auf „Viorus“ nicht der Fall. Man lernt eben immer dazu.

Ihr wart ja vor kurzem auf Tour mit Uriah Heep gewesen. Wie waren denn da die Resonanzen?

Jan: Die Resonanzen waren überwältigend. Wir hatten ja schon mal mit Uriah Heep vor zwei Jahren zusammen gespielt und schon da haben wir gemerkt, dass den Leuten unsere Musik sehr gut gefallen hat. Die Fans sehen die Musik eben aus einer ganz anderen Sichtweise. Es war auch sehr interessant diesen „alten Hasen“ mal auf die Finger schauen zu können.

Til: Bernie und Mike sind auch super nette Menschen und für uns war diese Tour sehr erfolgreich. Für uns war es auch sehr wichtig, dass wir auch außerhalb des Metals Fans für uns begeistern können.

Das ist ja auch nicht schlecht, denn somit ist man ja auch nicht so festgelegt, mit welcher Band man zusammen spielt.

Jan: Das auf jeden Fall, aber diesbezüglich haben wir keine Berührungsängste.

Ihr seid ja jetzt wieder, nach dem Release unermüdlich auf Tour.

Jan: Richtig, denn zuerst geht es mit Schandmaul auf Tour und danach kommt die Open Air-Saison, wo wir auch verstärkt angreifen werden. Im Anschluss daran wird sich sicher auch noch einiges tun.

Dann kann ich euch nur alles Gute wünschen und ich freue mich schon jetzt, wenn ihr wieder hier in unserer Nähe zu Gast sein werdet.

Story: Gisela

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