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SOUL SACRIFICE

Mit Schirm, Charme und Döner Kebap

Der Orient rückt vor. Die türkische Metal-Band Soul Sacrifice machen mit ihrem neuesten Album Carpe Mortem deutlich, dass sie zu Recht einen guten Platz in allen CD-Regalen dieser Welt verdienen. Mit einer Mischung aus bombastischen Riffs und Mosh-Parts, sowie Melodie und Hingabe, zerfetzen Soul Sacrifice den Schleier der Eintönigkeit und überzeugen ebenso mit Professionalität und Charme beim Interview. So nahm sich Gitarrist und Songwriter Maksim Kirikoglu viel Zeit unsere Fragen zu beantworten.

Wie fühlt ihr euch, jetzt da euer neuestes Kind Carpe Mortem endlich erschienen ist?

– Wir fühlen uns großartig. Es gab sehr viele Reviews in den verschiedensten Magazinen. Wir haben sehr viel Arbeit die Interviews zu beantworten und es sieht so aus, als würde noch mehr Arbeit auf uns zukommen.

Seit Mai seid ihr bei „Massacre Records“ unter Vertrag. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit und warum arbeitet ihr mit einem deutschen Label zusammen?

– Dan Swano, der die Aufnahmen unserer Platte leitete, stellte uns bei „Massacre Records“ vor und wir haben zugestimmt, Carpe Mortem mit ihnen zu veröffentlichen. Wir arbeiten gerne mit einem deutschen Label zusammen, da sie wirklich sehr diszipliniert und zielstrebig sind.

Gab es dadurch große Veränderungen in eurer Musik oder blieb alles beim Alten?

– Es blieb alles beim Alten.

Erzähl mir mehr über die türkische Metalszene, denn hier in Deutschland seid ihr eine der wenigen „bekannten“ türkischen Metalbands. Gibt es diese Szene in der Türkei überhaupt?

– In der Türkei gibt es viel Bands. Einige von Ihnen haben auf dem europäischen Markt auch Fuß gefasst. Zum Beispiel Pentagramm (Mezarkabul) ist eine der besten Bands aller Zeiten und wir haben sogar einen ihrer Songs, Fly Forever, aus ihrem Album Trailblazer von 1992 gecovert. Asafated ist wohl von allen die bekannteste Bands. Noch nennenswert sind Undermost und Sethect.

Seit der Veröffentlichung eures Debutalbums Stranded Hate im Jahr 2005 ist viel Zeit vergangen. Was habt ihr in dieser Zeit gemacht? Brauchte die Produktion von Carpe Mortem so viel Zeit?

– Für diese Antwort umreiße ich grob alles, was uns in dieser Zeit so passiert ist. Zuerst muss ich sagen, dass es in der Türkei ein paar Nachteile gibt. So mussten wir erst mal unseren Militärdienst ableisten und dann die Kohle für die Aufnahmen zusammen kriegen. Natürlich brauchten wir dann noch Jemanden fürs Mixen und Mastern. Die Aufnahmen waren zwar schon vor 2 Jahren abgeschlossen, aber ich habe lange nach einem geeigneten Techniker gesucht, der alles abmischt. Dann brauchten wir noch ein Label, das Artwork für Carpe Mortem nahm viel Zeit in Anspruch, und so weiter… Alles in Allem hatten wir viel Arbeit und Ärger, dennoch sind wir überaus zufrieden mit dem, was daraus geworden ist.

Euer Sound ist sehr gereift und erreicht mit Carpe Mortem ein sehr hohes Level. Wie fühlt es sich an, in einem Atemzug mit berühmten Bands wie In Flames erwähnt zu werden?

– Du übertreibst, mein Freund. Es ist unmöglich uns in die selbe Schublade wie In Flames zu stecken, aber das ist nur meine Meinung. Mal sehen, wohin wir uns mit unseren kommenden Platten entwickeln.

Womit befasst sich Carpe Mortem hauptsächlich?

– Es war die Idee von Feyzi. Er war von einem Roman beeinflusst, den er während der Suche nach einem Albumnamen gelesen hatte. Carpe Mortem ist für uns das Gegenteil von „Carpe Diem“.

Der Song Keske ist auf Türkisch. Warum geht es und warum habt ihr euch entschieden, einen Song in eurer Muttersprache aufzunehmen?

– Wir hatten von Anfang an vor ein oder zwei Songs in unserer Muttersprache aufzunehmen.  Keske handelt davon, etwas Geliebtes zu verlieren. Zum Beispiel einen Partner, Gott oder die Familie. Es kommt ganz auf den Hörer an, egal ob Mann oder Frau.

Was bedeutet das Album für euch und wie habt ihr euch dadurch persönlich entwickelt?

– Carpe Mortem hat einen technisch höheren Anspruch, ist professioneller und besser organisiert. Es hat einen besseren Sound und ist eher westlich als östlich orientiert. Es ist ein stürmisches Album, gefüllt mit stahlharten Riffs, schmetternden Vocals und pumpenden Drums, die das Herz jedes Metalliebhabers höher schlagen lässt. Sarcasticist eine gute Mischung westlicher und unserer Melodien und wir sind sehr zufrieden damit. Ich glaube, Comatose, Exile und Bullet Proof sind Songs, die man bei jeder anderen schwedischen Metalband hören kann. Fly Forever ist ein Tribut an unsere Vorfahren und hat auch seine Berechtigung.

Unser Review beschreibt Carpe Mortem als fantastisches Album, wie viele andere Magazine auch. Habt ihr so eine positive Rückmeldung erwartet und inwiefern seid ihr darin eingebunden? Lest ihr die Reviews selbst, oder macht das Label die meiste Arbeit?

– Vielen Dank für die Komplimente. Ich weiß das unsere Musik ganz gut ist, aber nicht so gut. Wir haben noch viel zu lernen. Leider kann ich die meisten Reviews nicht lesen. Die sind größtenteils auf Deutsch und das verstehe ich nicht. Aber Tom von „Massacre Records“ macht seinen Job sehr gut und versorgt uns mit allen Informationen.

Was sind eure Pläne für die Zukunft? Gibt es ein großes Ziel welches ihr erreichen wollt, wie mit einer berühmten Band zusammen spielen oder 2 Millionen Platten zu verkaufen?

– Unser Ziel ist es einen einzigartigen Sound zu haben, der leicht in der Masse erkannt werden kann. Ich glaube nicht das wir eine Mainstreamband sein werden, trotzdem wünschen wir uns mehr festes Publikum, dass auch zu der Band steht.

Für dieses Jahr ist eine Europatour geplant. Wie fühlt es sich an, die eigene Musik über den Globus zu verbreiten? Wann kommt ihr nach Deutschland, denn dann komme ich auf jeden Fall? Wir würden euch gerne in Zukunft weiter unterstützen.

– Im Dezember ist eine Minitour mit Band geplant, die bei „Massacre Records“ unter Vertrag sind. Wie zum Beispiel Davidian, Burden of Grief and Bloodspot. Wir warten zur Zeit noch auf Antwort von einem größeren Projekt, was hoffentlich klar geht.

Wir sind leider schon am Ende angelangt. Vielen Dank für das Interview und ich wünsche euch das Beste für die Zukunft.

– Vielen, vielen Dank. Ich hoffe man sieht sich mal in der kommenden Zeit.

http://www.facebook.com/soulsacrificetheband

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