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TIME MACHINE

Die 1992 gegründete italienische Prog-Metal Formation TIME MACHINE, inzwischen auch schon ein alter Hase der Szene, hat mit neuem Sänger und Gitarristen ihr aktuelles Album „Revivscence – Liber Secundus“ auf den Markt gebracht. Ein Werk über den immerwährenden Kampf zwischen dem Guten und Bösen. Mit Lorenzo konnte ich über ihre aktuelle Produktion ein wenig fachsimpeln.

Wann habt ihr mit der Produktion zu „Revivscence – Liber Secundus“ begonnen?

– Vor ca. 2 Jahren … wir benötigten etwas mehr Zeit unsere Ideen wachsen zu lassen. Du musst wissen, wir arbeiten und leben in Italien…

… das habe ich vor kurzem schon einmal gehört – in Italien gehen die Uhren langsamer …

– (lacht) … aber wenn du schneller arbeitest, dann machst du einen schlechten Job! – Unsere Songs entstanden innerhalb von zwei Jahren und der Einspielprozess dauerte ungefähr drei Monate.

Habt ihr das Album selbst produziert?

– Natürlich. Ich habe meinen Part zu Hause erledigt aber einige andere Parts, wie zum Beispiel der Gesang wurde im Studio eingespielt. Die Musik, die Texte und die Produktion gehen auf mein Konto. Dafür spielen die anderen Musiker besser als ich. (lacht) Die sind wirklich gut!

Du bist ja schließlich auch zuständig für die Musik und die Texte!

– Genau!

Wie fandest du die Inspiration für deine Texte?

– Ich wurde inspiriert von einen Buch eines italienischen Autors. Wir nahmen Kontakt zu ihm auf. Er war begeistert und bot uns seine Hilfe an. Er gab uns Material für unser Album. Doch das war so viel Material, dass wir drei Alben produzieren konnten. (lacht) Es war ein neues Buch entstanden. Das Album „Evil“, war der erste Teil; unsere aktuelle Scheibe „Revivscence – Liber Secundus“ ist der zweite Teil unserer Trilogie.

Eure Texte sind sehr düster – die so genannte schwarze Seele der Menschen. Welche Idee steckt dahinter?

– Die Realität hat uns inspiriert. Schau dich um …

… okay, aber eure Texte sind erheblich düsterer …

– (lacht) wir sind viel positiver … wir fühlen die negativen Menscher wahrscheinlich deutlich stärker. (lacht) Auf unserem Album spricht der Teufel – der Engel Luzifer. Luzifer sagt zum Menschen: Du bist es der die Kriege führt, der die Gier nach mehr hat, der den bösen Weg geht und nicht ich.

Für dich steht der Dialog zwischen dem Teufel und dem Menschen im Vordergrund!

– Genau. Die Verantwortlichkeit des menschlichen Tuns ist nicht in die Schuld des Teufels.

Zwischen euren Songs habt ihr immer wieder Instrumentalparts gesetzt, z.B. Intro: „Obscurity Within“, „Sator“, „Burning Crosses“, „Alhambra“. Was hat euch dazu inspiriert?

– Manchmal ist eine Intro für den nachfolgenden Song kreiert, aber nicht immer. Der Charakter unseres Albums wird durch einen spanischen Mann dargestellt – eine wirkliche Person. Er ist keine Illusion. Er war in der Kirche involviert und hatte einen sehr bösen Charakter. Dieser Mann war der Bischof von Alhambra in Spanien. Er hinterließ viele Leichen. Wir haben versucht mit Texten und Musik ein Zwiegespräch zwischen Luzifer und diesem Mann stattfinden zu lassen, indem das Böse Farbe bekennen muss.

In euren Songs setzt ihr neben den herkömmlichen Instrumenten wie z.B. Gitarren, Schlagzeug auch klassische Instrumente ( Sitar, Mandoline) ein. Warum?

– Unsere Gitarristen sind wirklich gut, sie können alles spielen. Und das ist phantastisch für unseren Sound. Einer unserer Gitarristen hat ein Sitar und hat sie in dem Song „Tears Of Jerusalem“ eingespielt. Er spielt sie nicht so gut aber für diesen Song reicht sein Können aus. Es ist sehr schwer ein Sitar zu spielen.

Interessant ist die Kombination von Sound und Text. Sie sind dramatisch, mitunter voll Harmonie und dann wieder völlig konträr. Welche Idee steckt dahinter?

– Wie oft wechselt deine Stimmung von dem einem auf den anderen Tag. Manchmal wachst du auf und du bist überglücklich. Den Morgen über bist du glücklich und am Nachmittag bist du wütend und am Abend hast du wieder die beste Laune. Es ist so einfach, Stimmungen einzufangen und mit Hilfe der Musik umzusetzen. Wenn du dann noch einen guten Text hast, dann gibt es eine interessante Kombination. Die Melodielinie und die Texte müssen allerdings gut und prägnant sein. Dann kannst du dich im Sound austoben und deine Gefühle wirken lassen. Wir spielen unseren Sound wie er gerade entsteht, mit all unseren Emotionen.

TIME MACHINE setzt in ihren Songs auf Gefühle ohne zu soft zu werden, wollen aber auch nicht die ganz heftige Gangart gehen. Sie lieben den Mittelweg, die emotionsgeladene Melodie und ein hartes, aggressives zuweilen gefühlsbetontes Musikbett. Der Erfolg gibt ihnen Recht.

Gabi Peiter

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