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THE TRACEELORDS

THE TRACEELORDS tummeln sich schon seit einiger Zeit durch unsere Lande. Die Mannen um ex-SODOM Gitarrist Andy Brings zelebrieren dreckigen Rock, gepaart mit krachenden und vor Power überschäumenden Gitarren, so gekonnt, dass nur noch Partystimmung angesagt ist. Deswegen vielleicht auch der Titel ´Sex, Money, Rock´n Roll´? Von wem kann man solche und auch andere Fragen besser beantwortet bekommen, als von Andy persönlich. Dann schauen wir mal.

Was mir sofort beim ersten Hören auffiel, war die Tatsache, dass die Songs sehr von den Seventies beeinflusst sind. Ist das auch die Richtung auf die ihr persönlich steht?

– Ich bin in den 70iger Jahren geboren, war demzufolge Jugendlicher in den 80iger, aber nichtsdestotrotz ist die Musik der 70iger Jahre die geilste und beste Rockmusik aller Zeiten, auch die Zukunft betreffend, ist. Alles worauf ich selber abfahre stammt aus dieser Zeit.

Das war ja auch noch richtig handgemachte Musik gewesen.

– Es hat eben richtig gerockt. Was danach aus Amerika kam, da musste immer eine Message dahinter stecken. Da kam einfach keine Freude mehr auf. Wir versuchen eben das außen vor zu lassen und wirklich nur dieses Partyfeeling mit, in unsere 70iger beeinflusste Musik, einzubringen. Die Mucke von uns klingt aber nicht aufgesetzt und wir treten auch nicht in Schlaghosen auf, sondern wir möchten puren Rock´n Roll zum Besten geben.

Ihr habt ja auch auf eurer Platte mit dem Boney M.-Hit ´Daddy Cool´ und dem Patrick Hernandez Danceflor-Hit ´Born To Be Alive´ zwei Cover aufgenommen. Warum fiel die Wahl ausgerechnet auf solche Disco-Hits?

– Weil es einfach langweilig ist Hardrocksongs zu covern. Nimm nur ´Highway To Hell´, man kommt nie an den Status vom Original. Wenn man solche Songs covert, kann man auch in eine Coverband bei Stadtfesten spielen. Aber nimm nur ´Daddy Cool´ der klingt doch fast eigenständig, weil er so rockig ist, das regelrecht die Fetzen fliegen. Das ist für uns persönlich viel interessanter, weil man viel mehr aus solchen Songs heraus holen kann.

Genau diese Bands verdienen denn mit solchen Songs auch noch jede Menge Kohle.

– Das ist das Schlimme daran. Ich würde lieber bei McDonalds arbeiten gehen, als in solch einer Band zu spielen. Es ist für mich richtig arm, nebenbei noch ein Schweinegeld. Jedenfalls mehr wie wir.

Das ist vollkommen korrekt und ich mag solche Bands auch nicht, denn sie berauben kreativen Bands im Grunde die Fans. Kommen wir jetzt lieber wieder zu THE TRACEELORDS. Wenn man sich das Album anhört, stellt man fest, dass neben den 70iger obwohl der Markt dafür sehr groß ist. Aber das ist auch schon wieder sehr bedauernswert. Die verdienen auch so ganz

Einflüssen auch die 80iger, die 90iger und was am wichtigsten ist, die Power der heutigen Zeit vertreten ist. Ist genau diese Zusammensetzung wichtig für euch?

– Das nehme ich jetzt erst einmal als Kompliment. Wir möchten einfach das was für uns am besten klingt mit einem knalligen Sound versehen. Das ist die Linie, die wir verfolgen wollen. Dies machen wir jetzt schon seit geraumer Zeit und die Auftritte, die wir bis jetzt absolviert haben, geben uns recht, dass dieser Sound auch sehr gut ankommt. Wir wollen jetzt auch nicht unsere Musik mit der älteren Technik spielen. Wenn du diesen älteren Sound in ein powervolles Gitarrenkleid packst, kommt ein sehr moderner Sound heraus und ich bin froh, dass uns dies so gelungen ist.

Ich habe euch ja auch auf dem Wacken Open-Air, in diesem super vergammelten Zelt gesehen. Ich muss gestehen, dass ich mit einer solchen Reaktion nicht gerechnet habe.

– Es war einfach genial und wir hätten nicht gedacht, dass wir auf einem solchen ´Schwerter klirrenden, Ketten rasselnden Festival´, mit unserer doch relativ leichteren Musik, so gut ankommen würden. Wir waren nach dem Gig total begeistert. Unfassbar war für uns, dass die Leute so gut mitgingen, obwohl das Album noch gar nicht veröffentlicht war. Nach diesem Auftritt haben wir zu uns gesagt, das wir vielleicht doch richtig machen.

Ich glaube auch, dass die meisten Konzertbesucher wieder ehrlich und vor allem handgemachte Musik hören wollen.

– Vor allem wollen sie alle unterhalten werden. Das Publikum wird älter und hat mittlerweile eigene Probleme und dann fehlt es gerade noch, dass sie mit den Problemen der Bands konfrontiert werden. Das Leben kann Scheisse sein, das weiß sowieso jeder. Dann kann man doch wenigsten für 45 Minuten als Vorband oder 90 Minuten als Hauptact lang Party machen, dass selbst der Letzte seine Sorgen für diese Zeit vergisst.

So soll es doch sein. Man geht auf ein Konzert und vergisst für eine geraume Zeit einfach die Sorgen, die einem in der heutigen Zeit zu Hauf belasten. Diejenige, die auf solche Texte stehen sollen doch dahin gehen und sich mit komplizierten und problemreichen Texten volldröhnen lassen. Ich gehe lieber in Konzerte, wo richtig Freude aufkommt.

– Viele gehen nach solchen Konzerten zum Auto und denken dann auch noch über das Konzert nach. Nein, das ist mir viel zu  anstrengend. Das Leben ist doch schon kompliziert genug.

Dadurch das ihr ein eigenes Studio besitzt, waren die Recordings ziemlich stresslos für euch. Habt ihr ´Sex, Money, Rock´n Roll´ auch selber produziert

`- Ja, wir machen alles alleine. Das war natürlich auch ein Vorteil, denn wir hatte 1999 schon einen Deal gehabt, bei dem leider alles in die Hose ging. Zum Glück sind wir gut aus dem Vertrag herausgekommen. Wir haben denn die Platte auf eigene Kosten fertig gestellt. Das hätten wir uns ohne eigenes Studio nicht leisten können. Es hat sich aber gelohnt. Das Schönste an der Sache ist, dass keiner einem herein reden kann.

Ihr wisst ja persönlich auch selber besser, wie euer Material klingen muss.

– Richtig, aber wir sind ja auch keine Anfänger, denn wir produzieren ja auch andere Bands. Manches Mal haben wir auch die Perspektive verloren, aber nach einer Pause klappte es denn wieder gut.

Dann wollen wir hoffen, dass es für THE TRACEELORDS demnächst auch anderweitig, in Bezug auf Plattenverkäufe, klappt. Aber da bin ich mir im Grunde jetzt schon ziemlich sicher. Schaut sie euch doch einmal live an, wenn sie in eurer Nähe spielen sollten.

Story: Gisela

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