GOOD WITCH OF THE SOUTH

Mit GOOD WITCH OF THE SOUTH gibt es eine Band anzukündigen, die es schaffen, dass man sie in keine der üblichen Schubladen stecken kann. Sie zelebrieren einen Sound, der kraftvollen Rock, Punk mit jeweils einem Schuss Hardcore und Stoner Rock gewürzt wurde. Explosive Mischung, die Grund genug war, ein wenig mehr über die Band zu erfahren. Sänger Simon „Siggy Rock“ Brandhorst konnte mir auch sehr detailliert Auskunft geben.
Euer Album „Nuclear“ strotzt ja nur vor explosivem Rock. Liegt dies ein wenig an den musikalischen Background der einzelnen Bandmitglieder?
– Daran liegt es eigentlich weniger, denn im Grunde finden wir alle die gleichen Bands gut. Schnalli unser Drummer kennt im Grunde jede Band rund um den Globus, er ist sozusagen ein wandelndes Musiklexikon. Er kommt mehr aus dem Bereich des Rock und Punk. Deswegen kommen auch die Punkeinlagen zustande. Ich würde es eher so sehen, dass dieser explosive Mix verstärkt durch die individuelle Spielweise jedes einzelnen Bandmitglieds zustande kommt, denn im groben liegen wir alle auf der gleichen Schiene.
Dieses Schubladendenken liegt mir auch nicht, aber man weiß ja wie die Leute denken. Ich war aber sehr beeindruckt von der Frische der einzelnen Songs, denn sie rocken richtig. Ihr macht eben genau das, worauf ihr Lust habt.
– Wir haben schon eine Idee davon, was GOOD WITCH darstellen soll, aber das muss sich alles mit der Zeit entwickeln. Die Songs sind zwar nicht gut einzuordnen, aber ich sehe doch dass bis auf zwei Stücke alle in eine Richtung gehen. Das wollen wir auch, denn irgendwie möchten wir gerne unseren eigenen Stil kreieren, der zwischen Punk, Rock, Heavy und ein wenig Hardcore liegt. Das ist aber auch für einen Zuschauer nicht gerade einfach, denn wenn man bei einem Konzert unsere Songs hört, ist man zuerst ein wenig erstaunt, denn es ist kein straighter Rock. Das ist uns aber egal, denn es hat sich gezeigt, dass die Leute bei einem Konzert am Ende immer zufrieden waren. Wir bezeichnen uns jetzt auch nicht als eine Crossover-Band.
Das sehe ich auch nicht so, aber euer Sound ist sehr innovativ.
– Das sehe ich auch so. Was mir besonders gut gefällt ist die Dynamik der einzelnen Songs und das es ein Album ist, welches einem sofort mitzieht. Wir sind auch sehr zufrieden mit unserem Ergebnis, denn wir können es uns heute, obwohl wir uns im Studio intensiv mit den Stücken befasst haben, immer wieder anhören.
Die Resonanzen auf euer Album sind ja auch sehr gut ausgefallen.
– Darüber freuen wir uns auch, denn mit solch positiven Reaktionen hätten wir wirklich nicht gerechnet. Die Reviews sind fast alle sehr gut ausgefallen.
Kommt diese ausdrucksvolle Art auch ein wenig davon, dass ihr den Produzenten gewechselt habt, denn mit Claus Grohl (Thumb, Alternativ Allstars) saß ja doch ein ziemlich renommierter Produzent an den Reglern?
– Das auf jeden Fall, denn er hat sich sehr stark mit uns befasst. Wir haben uns auch zwar in der Zwischenzeit sehr stark verändert, denn wir wissen heute eigentlich ganz genau was wir wollen. Der Umstand auch, dass wir nicht nur am Wochenende, sondern eine komplette Zeit im Studio waren, hat sich sehr positiv auf unser Album ausgewirkt. Uns fehlte auch zum letzten Album etwas die Erfahrung in Bezug auf das Songwriting, was sich aber bei diesem Album, durch unsere Motivation, komplett besser gelaufen ist. Für Claus war es auch sehr wichtig, weil er uns schon live gesehen hat, dieses auf dem Album einzufangen. Das war auch unser Wunsch gewesen.
Das ist richtig, denn die Songs kommen mit dem gewissen Live-Feeling rüber und ich denke, dass ihr dies genauso auf der Bühne umsetzen könnt.
– Das in jedem Fall, denn man hat ja im Studio die ganzen Nebenwirkungen, wie Fans die mitgehen und die Atmosphäre eines Konzertes, nicht. Deswegen wird der Sound wohl noch dreckiger rüberkommen als im Studio. Trotz allem trifft die Aussage von dir schon gut zu, aber genau das war auch unser Hauptaugenmerk gewesen. Das Album sollte keinesfalls überproduziert sein.
Das in jedem Fall, denn „Nuclear“ rockt van Anfang bis Ende.
– Das wollten wir auch, denn in der heutigen Zeit würde ein poliertes Album einfach nicht hineinpassen. Unser Stil hat sich ja auch sehr stark verändert, denn früher waren unsere Songs mehr doomig angelegt. Die Stücke sind alle viel schneller geworden und deswegen hätte eine Produktion, wie die letzte nicht mehr zu unserem Stil gepasst.
Ich möchte jetzt einen Song ansprechen, den ihr ziemlich gut, in eurer eigenen Art gecovert habt. Die Rede ist von „Macht kaputt was euch kaputt macht“ von Ton, Steine, Scherben. Wie kamt ihr gerade auf einen solchen Song?
– Der Song hat uns immer schon imponiert und wir fahren vollkommen darauf ab. Da wir einen Cover auf dem Album haben wollten, fiel die Entscheidung sofort auf diesen Song. Wir hatten zwar einige Bedenken wegen der Sprache, denn eigentlich stehen wir nicht so auf deutsche Texte, obwohl ich mich nicht so gerne sprachlich festlegen möchte. Es ist ein geiler Song von einer tollen Band und deswegen haben wir uns für dieses Stück entschieden. Ich bin der Meinung dass er richtig gut zu uns passt.
Der Meinung bin ich auch, denn ihr habt ihn sehr eigenständig intoniert. Jetzt aber zu euren Livepräsenzen. Ihr habt ja schon in den letzten Jahren sehr viele Erfahrungen mit Gigs sammeln können. Jetzt steht wieder eine dreiwöchige Tour mit den Norwegern Warrior Rooster an. Wie ist eigentlich so das Publikum bestückt, denn ich gehe davon aus, dass ihr aus mehreren Lagern Fans anzieht.
– Die Leute kommen wirklich aus den unterschiedlichsten Lagern. Das kommt aber auch vielleicht davon, dass wir auch mit den unterschiedlichsten Bands auf Tour gegangen sind. Bei den älteren hat man gemerkt, dass sie erst ein wenig skeptisch waren, aber zum Ende immer ganz gut mitgegangen sind. Das ist nun mal das Handicap, wenn man als Vorband auftritt. Trotz allem waren die ganzen Resonanzen sehr gut gewesen.
Das wünsche ich euch auch für die Zukunft. Ich bin mir auch sicher, dass GOOD WITCH OF THE SOUTH ihren Weg gehen werden, denn das Potential dafür ist mehr als vorhanden.
Story: Gisela
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