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ANNIHILATOR

Seit 16 Jahren veröffentlichen ANNIHILATOR Alben in bestechender Manier. Mit ihrem neuen Album „Schizo Deluxe“ liefern die Kanadier um Bandleader Jeff Waters ein wahres Meisterwerk ab. Die Songs stecken voller Energie und knallen gewaltig. Aus ihrem ganzen Schaffen zogen sie das Beste heraus. Um noch ein wenig mehr zu erfahren unterhielt ich mich mit Jeff Waters am Telefon. Was er zu sagen hatte könnt ihr nun lesen.

Wenn man sich das neue Album anhört wird man unweigerlich an einige Songs aus dem Repertoire von ANNIHILATOR erinnert.

– Das kommt wohl daher, dass jeder von uns seine favorisierten Songs auf den jeweiligen Alben hatte. Auch bei mir ist das so und irgendwie im Unterbewusstsein ist das auch beim Songwriting mit eingeflossen. Ich habe auch bei Gesprächen mit Fans gemerkt, dass die unterschiedlichsten Songs als Lieblingssongs genannt wurden. (Jeff lacht) Vielleicht wird wegen den unterschiedlichsten Phasen des Schaffens von ANNIHILATOR, die auf dem Album vertreten sind, auch das Album von der Presse so gelobt.

Das liegt mit Sicherheit nicht nur daran, denn die Songs sind wirklich toll. Mir fiel aber auch bei einigen Songs Querverweise zu älteren Stücken auf, wie z.B. „King Of The Kill“, aber nur in einer speedigeren Version.

– Das ist richtig, aber nicht nur von diesem Album, denn es sind auch Sequenzen von „Never Neverland“ und anderen Alben vertreten. Das war aber nicht gewollt, aber ich habe alle Songs geschrieben und dann ist es vollkommen normal, dass solche Sequenzen vorkommen. Jeder Songwriter denkt, dass seine Songs die besten sind, aber ich bin so ehrlich, dass ich weiß, dass es auch schlechte Songs gegeben hat. Wenn ich mir heute manches Mal die Alben anhöre, frage ich mich manches Mal warum ich diesen oder jenen Song aufs Album genommen habe. Für mich ist die Fertigstellung eines Albums wie ein Puzzle, das von den Songs, den Musikern, den Recordings und dem Mix abhängig ist.

Ist dies auch der Grund dafür, dass du das Songwriting, das Spielen der Instrumente und die Aufnahmen fast komplett alleine machst?

– Nicht ganz, denn auch der Drummer und vor allem der Sänger sind für eine Band ein großer und wichtiger Faktor. Ich bin auch froh, dass Dave Padden in der Band ist. Wir kennen uns nun schon seit 15 Jahren und ich weiß ganz genau was er kann. Er ist nun schon 3 Jahre in der Band, so lange wie keiner zuvor. „Schizo Deluxe“ ist nicht, wie die letzten Alben persönlich ausgefallen. Beim letzten Album habe ich mehr meine eigenen Probleme verarbeitet. Das ist aber bei diesem Album nicht der Fall, denn es ist wesentlich auf eine Band ausgerichtet. Wir möchten ja auch gerne auf Tour gehen und dann ist es immer besser wenn die Musiker auch hinter den Songs stehen.

Aber diese Selbsttherapie war doch der beste Weg für dich mit deinen Problemen fertig zu werden.

– Auf jedem Fall und das Album hat mir auch wieder diese innere Ruhe gegeben. Ich bin es ja auch gewohnt die Texte zu schreiben, denn bis auf die Anfangszeit von ANNIHILATOR war ich eigentlich immer für die Texte verantwortlich. Da ich aber kein so guter Sänger bin, gab es auch bei uns bis auf Ausnahmen immer einen Sänger.

Da muss ich aber widersprechen, denn die Alben wo du gesungen hast waren doch super und deine Stimme ist wirklich gut.

– Das finde ich aber ganz nett von dir, aber da bin ich nicht deiner Meinung. Trotz allem war es ein sehr guter Weg für mich, denn dadurch habe ich gelernt, dass ich nicht für den Posten eines Sängers geschaffen war. Das sind Erfahrungswerte die man im Leben machen muss.

Zum letzten Album habt ihr ja nur wenig getourt. Was war der Grund gewesen?

– Der Grund war der, dass Dave Padden zuvor noch nie auf einer Bühne gestanden hatte. Es ist kein einfacher Job vor 15000 Leuten bei einem Open Air aufzutreten. Er musste langsam an diese Konzerte herangeführt werden. Bei der kleinen Tour mit Judas Priest hat er sehr viele Erfahrungen sammeln können. Es ist nicht einfach für jemanden der noch nie auf einer Bühne gestanden hat dies zu verarbeiten und vor allem eine längere Tour durchzuhalten. Bei jedem Gig wird so viel Adrenalin freigesetzt, dass man sich schnell überschätzt und am nächsten Tag keine Kraft mehr für einen Auftritt besitzt und dann total versagt. Das war eigentlich der Hauptgrund, denn ich möchte Dave nicht verlieren. Er ist einfach der optimale Sänger für ANNIHULATOR.

Und zudem hat er sich noch weiter entwickelt im Vergleich zum letzten Album.

– Das ist richtig, denn ich habe im Studio bei den Aufnahmen zu ihm gesagt, dass er ein begnadeter Sänger ist, der seine Stimme doch gezielt einsetzen sollte. Seine Stimme ist so variantenreich das er nur darauf hingewiesen werden musste diese auch gezielt einzusetzen. Dave ist in der glücklichen Lage über eine Stimme verfügt die clean bei melodischen Parts und aggressiv und doomig bei speedigen Passagen klingt. Er ist kein Metalsänger sondern mehr ein Sänger mit „Bad Boy-Image“, was aber nur die Stimme betrifft.

Und das macht Dave Padden aus und sind im Endeffekt seine eigenen Trademarks.

– Richtig und genau diese musste man erst freilegen.

Ich möchte jetzt kurz auf die Texte eingehen. Stücke wie „Maximum Satan“ oder „Like Father, Like Gun“ kommen mir von den Texten sehr aggressiv und teilweise auch depressiv vor. Liege ich da richtig?

– Eigentlich nicht, denn die Titel sind mehr provokant gemeint. Ich interessiere mich sehr für das Tagesgeschehen und auch in meinem privaten Umfeld passiert sehr viel, vor allem mit meinem Sohn. Ich habe sehr viel von diesen Geschehnissen in den Texten verarbeitet. Dies geschah aber nur aus der Position des Betrachters. Ich observiere und höre sehr gerne zu, wie z.B. meinem Sohn. Ich war geschockt, als ich bemerkte, dass er zu viel Video-Games spielte. Er saß in seiner Freizeit nur vor diesen Spielen. Als er eines Tages zur Schule war, habe ich die ganzen Spiele entsorgt und nach der Schule habe ich mich mit ihm zusammengesetzt und wir haben uns lange unterhalten. Heute hat sich alles geändert, denn ich unternehme viel mit ihm und er hat das Spielen und das Fernsehen sehr stark reduziert. Er ist auch wesentlich glücklicher geworden und hat es sehr schnell eingesehen. Er ist ein vollkommen neuer Mensch.

Das ist aber das große Problem in der heutigen Zeit. Die Menschen verbringen einfach zu viel Zeit mit solchen Sachen und vergessen darüber die sinnvollen und vor allem die Sachen, die einem wesentlich glücklicher machen.

– Das in jedem Fall, denn die Menschen sind ja heute fast nicht mehr fähig gescheite Gespräche zu führen. Die E-Mails und das versenden von Nachrichten über Handy bestimmen das Leben. Ich bevorzuge lieber ein gutes Gespräch und genau das hat mein Sohn jetzt auch eingesehen und ist richtig glücklich mit dieser Erkenntnis.

Das kann ich gut nachvollziehen, denn auch ich bin kein Freund dieser Kommunikationswege. Jetzt aber noch eine Frage, wann kommuniziert ihr denn wieder auf Tour mit den deutschen Fans?

– Es steht im Moment noch nichts Genaues fest. Sicher ist aber, dass wir kommen. Dave ist auch jetzt in der Lage eine große Tour durchzustehen, denn er hat sehr gut gelernt mit seinen Kräften umzugehen. Wir freuen uns jedenfalls riesig auf die Konzerte in Deutschland.

Wir uns auch, denn nach so langer Abstinenz wird es endlich Zeit das ANNIHILATOR uns wieder mit einer Energiegeladenen Show erfreuen.

www.annihilatormetal.com

Story: Gisela

2 Kommentare zu ANNIHILATOR

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