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DORO

DORO hat sich für ihr neues Album einiges einfallen lassen. „Classic Diamonds“ bietet uns, ältere und neue Songs in einem völlig neuen Gewand. Beim Durchlesen des Infos dachte ich, dass es sich um eine Veröffentlichung handelt, wie sie in letzter Zeit des Öfteren von Bands aus dem Metal-Bereich gemacht wurden, nämlich eine starke Dominanz an klassischen Elementen, gepaart mit Metal. Dem ist aber nicht so und deswegen habe ich sofort das Album ins Herz geschlossen. Mehr zum Album und anderen Sachen, konnte ich, in einem Gespräch mit Doro erfahren.

Was mir am Besten am Album gefiel, war das die Songs nicht so aufgesetzt klingen, sondern ihren Charme, durch den dezenten Zusatz vom Orchester, in jedem Fall behalten haben. War dir das sehr wichtig?

– Auf jeden Fall, denn es wurden nur so viele klassische Elemente eingesetzt, dass der Song nicht verfälscht wurde. Der Hintergrund war eigentlich der, wir wollten mehr aus den Songs herausholen. Die klassischen Metalsongs haben durch diese Sachen noch wesentlich mehr an Power gewonnen. Bei den Balladen war mir von Anfang an klar, dass es gut funktionieren würde, denn solche Songs werden durch Einsatz von orchestralen Parts wesentlich effektiver.

Mir gefällt der Song „Breaking The Law“ sehr gut, denn durch dein Duett mit Udo Dirkschneider ist es ein Coversong geworden, der richtig unter die Haut geht.

– Dieses Stück ist auch eines meiner Lieblingsong auf dem Album.

Vor allem was mir sehr gut gefällt ist der krasse Gegensatz eurer Stimmen.

– Das kommt sehr gut. Als wir im Studio waren, haben wir probiert und es hat sofort auf Anhieb geklappt.

Wie ich deiner Stimme entnehmen kann, hat dir die Arbeit sehr viel Spaß gemacht.

– Es war ein richtiges Abenteuer und die Leute, mit denen ich zusammen gearbeitet habe waren alle ziemlich cool. Das Orchester war ein bunt gemischter Haufen aus Deutschland, Korea, Russland und der Türkei. Die Produktion wurde von Leuten übernommen, die alle klassische Musik studiert hatten. Zudem waren noch einige Dirigenten dabei, denen es auch sehr viel Spaß gemacht hat, eine doch recht, für ihre Interessen, ungewöhnliche Produktion zu machen. Sie machten auch sehr viele Vorschläge und sie waren sehr offen gewesen, wenn mir mal etwas nicht so sehr gefallen hat. Dann wurde es eben wieder umarrangiert. Manche Stücke sind aber auch vom Grundgerüst her bestehen geblieben, denn wenn sie mit einem anderen Arrangement versehen worden wären, was wir natürlich auch ausprobiert haben, klangen sie nicht mehr so gut. So at z.B. „Undying“, was immer noch sehr traurig klingt durch den Zusatz von spanischen Gitarren einen vollkommen neuen Charakter bekommen.

Vor allem diese spanischen Gitarren wurde des Öfteren eingesetzt, so auch bei „Metal Tango“. Ich finde, dass sie sehr gut dazu passen und mir gefallen diese Versionen noch besser als die älteren.

– Das finde ich auch. Die spanischen Fans sind auch ganz schön aus dem Häuschen, denn dort ist unsere Fanbase ja doch sehr groß.

Die Fans sind ja doch sehr zahlreich in Spanien. Kannst du dir erklären, woher das kommt?

– Als wir 1986 mit Judas Priest das erste Mal in Spanien waren, hat es sich schon ein wenig herauskristallisiert. Bei der kompletten Tour waren die spanischen Zuschauer am frenetischsten. Danach kam ich auf die Idee spanische Sätze mit in die Songs einzubauen und das hat sich dann so entwickelt, dass sich im Laufe der Zeit eine tiefe Verbundenheit entwickelt hat. Warum das aber so ist, kann ich wirklich nicht erklären.

Ich höre das ja auch, denn wenn ich nach Spanien fahre, hört man nur Gutes von Doro. Die Spanier lieben sie einfach.

– Ein gutes Beispiel dafür ist auch, dass wir in den letzten Wochen auf Promo-Tour waren. Normalerweise macht man ca. 10 Interviews am Tag. In Spanien habe ich an 2 Tagen 65 Interviews gegeben. Nach diesem Marathon wusste ich nicht mehr wer ich war, aber es war trotz allem sehr überwältigend. Das lief denn auch noch alles mit Dolmetscher und war schon richtig anstrengend. Ich habe am Anfang gedacht, es kommen vielleicht ein paar, aber dass es dann so viele werden würden, damit habe ich im Traum nicht gerechnet.

Trotz allem ist es doch ganz schön, eine solch gute Resonanz auf ein Album zu spüren.

– Es ist auch immer wieder lustig, denn es gibt dort einen Fan, der immer einen Bus chartert und diesen dann voll macht und zu den Konzerten kommt. Im letzten Jahr, bei meinem Jubiläum war er auch mit einem ganzen Bus von Fans in Düsseldorf.

Du hast ja im August in Wacken gespielt. Wie war es denn überhaupt?

– Das Konzert zusammen mit dem 45-mannstarken Orchester kam ziemlich gut rüber. Als ich die Bühne betrat und „Hallo Wacken“ rief, hörte ich die Fans nur „Hallo Doro“ lautstark schreien. Da hatte ich schon die erste Gänsehaut.

Ich glaube auch, dass in jedem Metalfan ein klassisches Herz schlägt.

– Richtig, denn es heißt ja nicht umsonst, dass Beethoven auch mit Sicherheit ein Metalfan gewesen wäre.

Lange Haare hatten sie ja fast alle.

– Richtig und sie waren ja auch alle sehr dramatisch drauf. Auf dem zweiten Blick fällt einem ja auch sehr stark die Intensität, Inbrunst und Dramatik auf, mit dem die großen Komponisten ans Werk gingen.

Ich denke auch, dass man in der heutigen Zeit mehr denn je über den Tellerrand hinausschauen sollte.

– Das sehe ich auch und ich bin glücklich darüber, dass ich die Chance erhalten habe, ein solches Album aufnehmen zu können. Es ist ja auch, für den wahnsinnigen Aufwand auch ein sehr großes Risiko ein solches Album aufzunehmen. Ich habe auch nie daran gedacht, so etwas überhaupt zu machen. Es kam durch den Auftritt, den wir im Vorfeld mit dem Orchester gemacht hatten. Dieses „Metal Classic“-Konzert war ein Benefiz-Konzert, aber nach diesem Auftritt war die Idee zum Album geboren.

Schön dass die Idee geboren wurde und wir nun das Album vorliegen haben. Auch ist DORO im Moment mit dem Orchester unterwegs. Also nichts wie hin und genießt das Konzert.

www.doro.de

Story: Gisela

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