BLIND GUARDIAN
BLIND GUARDIAN 1995
Kaum eine deutsche Band hat so viele Sympathisanten, wie der Krefelder Melodic-Speed Vierer BLIND GUARDIAN. Und kaum eine Combo wird es jemals schaffen, 6 Alben in ein und derselben Besetzung einzuspielen. Warum gerade BLIND GUARDIAN dieses Novum auf ihrer Seite verbuchen kann, erfuhren wir im Virgin Promotionoffice (Köln) von Hansi Kürsch und Markus Siepen.
Herzlichen Glückwunsch zu eurem brillanten „Imagination from the other side“ Album. Aber warum der Produzentenwechsel?
– Ja, Produzentenwechsel deshalb weil, auf der Schiene Kalle Trapp nicht mehr viel zu erwarten war. Das soll nicht heißen, dass er ein schlechter Producer wäre. Weiß Gott nicht. Aber wir waren halt der Meinung die Sache war mit dem „Somewhere… Album ausgereizt und wir halt alles mit ihm abgegrast haben, was nur abzugrasen war. Wir wollten mit dem neuen Album produktionstechnisch einen drauflegen. Und gerade was den Sound angeht, experimenteller arbeiten.
Fleming Rasmussen ist immerhin METALLICA-Produzent. Und 5 Monate Produktionszeit. War das nicht eine kostspielige Angelegenheit?
– Wir wollten eigentlich erst selbst produzieren und Fleming nur als Co-Producer dabei haben. Aber er hat alle unsere Kriterien erfüllt und er hat das gewisse Gefühl und Händchen zwischen Heavy-Rock und Heavy-Metal, abzuwägen. Geld ist erst mal zweitrangig. Das Album sollte einfach nur klasse werden.(A.d.R: Ist es! Jawohl)
Deutsche Bands haben es ja ausgenommen mal Japan weltweit echt schwer. Wird „Imaginatin…“ euer internationaler Durchbruch? Sprich, Amerika, England.
– Wir hoffen darauf, aber das wird die Zeit erst zeigen.
Was reizt euch eigentlich persönlich daran, eure Song´s mit diesem mystischen mittelalterlichen Touch zu verstricken.
– Wir stehen auf die Zeit, wir stehen auf die verschiedensten Musiken die es damals gab. Aber ich glaube das kommt einfach aus dem Bauch. Das kommt zum Teil auch davon das wir auf QUEEN abfahren; die auch mit vielen Chören gearbeitet haben. Aber da gibt es glaube ich keine genaue Antwort drauf, denn dann würde man gezielt in diese Richtung arbeiten und das kam auch nicht mehr so rüber.
Ihr geht endlich wieder auf Tour. Warum sind eure Freunde von ICED EARTH nicht wieder als Support dabei?
– Das wird auf Dauer auch für die Fans langweilig. ICED EARTH sind gute Freunde von uns, aber deswegen muss man nicht unbedingt jede Tour zusammen fahren. (A.d.R: Gute Antwort – dumme Frage, Volker)
Apropos Mini-CD. Vielleicht könnt ihr ja nichts dazu. Aber, 2Tracks der Vorab-CD sind auch auf der „Imagination…“ Scheibe. Nicht gerade fanfreundlich. Oder? Hattet ihr kein Mitspracherecht?
– Doch, aber das haben wir verzapft. Es war aber auch die Angst mit im Spiel, wir könnten in Vergessenheit geraten. Immerhin hat sich durch die Krankheit von Andre unsere Veröffentlichung noch weiter ins Land geschoben.
Gibt es bei euch keine internen Streitigkeiten. Ihr spielt seit eurer Gründung mit ein und demselben Line-up. Das kommt höchst selten vor. Wie kriegt ihr alles unter einen Hut?
– Wenn du wegen jeder Kleinigkeit einen Line-up Wechsel vornimmst, dann wirst du nie auf den grünen Punkt kommen. Wir haben keine Hierarchie, sondern sind eher demokratisch veranlagt. Wenn also 3 gegen 1 gestimmt wird, muss sich derjenige damit abfinden. So einfach ist das. Bei uns kann sich jeder damit abfinden.
Herzlichen Dank für das nette Gespräch und viel Erfolg bei euren Zukunftsplänen.
Story: Volker Raabe
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