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D-A-D

D.A.D. 1995

´The Danish Dynamite Are Back!´ Nur so kann man diese Story beginnen. Ihr wisst nicht von wem die Rede ist? Ganz einfach von D.A.D. Sie legen mit ´Helpyourselfish´ wieder ein Klassealbum vor, obwohl man ja doch längere Zeit nichts von ihnen gehört hat. Bei einem Interview saß mir Bassist Stig Petersen gegenüber und gab mir Antworten auf die ein oder andere, ich finde ganz interessante Frage.

 

Die letzte Veröffentlichung ´Riskin´ It All´ gab es 1991 von D.A.D. Das ist ja eine enorm lange Zeit, die zwischen den Releases lag. Warum habt Ihr denn so lange gewartet?

– Als wir damals von den Touren nach Hause kamen, haben wir sofort wieder mit dem Songwriting angefangen. Aber wir hatten damals den Kopf einfach noch zu voll gehabt mit anderen Sachen. Wir mussten erst einmal den ganzen Tourstress abbauen. Das ganze Material, welches wir in der Zeit danach schrieben hatte alles den Touch vom ´Riskin´ It All´-Album. Aber wir wollten einfach nicht einen Doppelgänger von diesem Album schreiben und so landeten die ganzen Songs in den Papierkorb. Wir hatten uns vorgenommen einen Schritt weiter nach vorn zu machen und nicht auf dem gleichen Level stehenzubleiben. Der erste Song, der uns gefiel, war das Stück ´Written In Water´. Wir waren im Endeffekt sehr überrascht, das wir doch das Potential dazu haben einen neuen Weg einzuschlagen. Genau das war auch der Weg den wir gehen wollten. So haben wir dann 2 1/2 Jahre jeden Tag für ca. 4-5 Stunden zusammengesessen und somit ist das ganze Material entstanden. Wir haben es auch schon so viele Male jetzt live, in Rehearsals gespielt, dass es auch sehr druckvoll rüberkommt. Alle Songs vom neuen Album haben den Stempel, dass sie neu sind und nicht irgendeine Kopie der letzten Alben.

Die beiden Vorgängeralben ´No Fuel Left For The Pilgrim´ und ´Riskin´ It All´ wurden in den  Kopenhagener Medley-Studios aufgenommen. Warum seid Ihr jetzt für diese Produktion nach Kanada gegangen?

– Das kam eigentlich so zustande, dass die Studios in Dänemark einfach alle ihren eigenen Sound haben. Wir wollten aber auf unsrem neuen Album etwas mehr Härte mit einbauen. Die andere Seite ist die, dass man in Dänemark immer in der gleichen Umgebung und vor allem, von Bekannten umgeben ist. Wir wollten dieses Album aber ganz in Ruhe und ohne irgendwelche Beeinflussungen aufnehmen. Man kann auch die Produktionen von Europa einfach nicht mit den amerikanischen vergleichen. Sie kommen viel powervoller rüber. So kam es dann auch, dass wir ´Helpyourselfish´ in Kanada recordet haben.

Ihr hatte ja auch mit Paul Northfield (produzierte das Album ´Suicidal For Life´ von den SUICIDAL TENDENCIES) einen Bombenproduzenten, der ja auch sicher noch etwas mehr Härte mit ins Spiel brachte.

– Er machte wirklich einen guten Sound. Wir telefonierten mit ihm, nachdem wir uns sehr viele Produktionen angehört haben. Wir kamen einfach zu dem Entschluss, dass er unser Album produzieren soll. Er eröffnete uns aber jetzt nicht neue Wege unseren Sound umzusetzen, denn nach zweieinhalb Jahren wussten wir einfach wie unser Sound klingen sollte. Aber so manches Mal waren wir doch sehr empfänglich für einen Rat von ihm. Er gab dem Album den gewissen Touch und das hat uns sehr gut gefallen.

Ihr habt ja auch auf ´Helpyourselfish´ die Texte ein wenig geändert. Früher kamen sie ja sehr ironisch und komisch daher, aber nun sind sie ja auch teilweise sehr sozialkritisch ausgefallen.

 – Das kann man eigentlich so sagen, obwohl wir immer noch versuchen, diese ganzen Sachen auf einen komischen Weg zu bringen. Wir wollen einfach nicht mit dem erhobenen Finger drohen. Die Leute sollen einfach Spaß dabei haben sich unsere Musik und vor allem unsere Texte anzuhören. Wir haben auch eine lange Zeit an den Texten gesessen, um sie so perfekt zu machen, wie sie jetzt sind. Auf das Textliche legen wir genau so viel Wert wie auf den Sound. Ein Album und die dazugehörige Live-Show sind für mich auch zwei verschiedene Sachen. Auf einem Album kann man sein Herz öffnen und über Sachen singen, die sich in der Zeit so ereignet haben. Unser letztes Album liegt nun drei Jahre zurück und in der Zwischenzeit hat sich auf der Welt viel geändert. Um dieses alles so gut zu verarbeiten muss man schon über eine große Wortspielerei in Englisch verfügen. Wir spielen sehr gerne mit der englischen Sprache.

Die Show von Euch ist ja auch sehr lustig ausgelegt und ich denke, dass dieses auch sehr gut für die Kids ist, denn Probleme haben sie ja genug, wenn sie das Konzert wieder verlassen.

– Das ist auch genau das, was ich mit den zwei verschiedenen Sachen meinte. Wir haben jetzt auf der einen Seite die doch sehr ernsten Texte des neuen Albums und die doch sehr lustigen und ironischen Texte der Vorgängeralben. Wir wollen auf jeden Fall das Material so mixen, dass eine sehr lustige Show daraus entsteht und die Kids wirklich für zwei Stunden ihre Probleme vergessen.

Stig spielt einen Bass mit nur zwei Saiten. Mich interessierte eigentlich schon immer warum.

– Der Hauptgrund war eigentlich der, dass ich mit meiner linken Hand Bass spiele. Ich hatte sehr große Schwierigkeiten mit den Bass-Gitarren für Rechtshänder, weil die Knöpfe mir immer im Wege waren. Die Bass-Gitarren, die ich habe, sind alles Anfertigungen, die für mich alleine gemacht wurden. Mittlerweile habe ich 6 verschiedene Instrumente. Da unser Sound im Grunde sehr einfach ist, welches ja auch der Hintergrund bei D.A.D. ist, ist es nicht weiter tragisch, dass ich einen Bass spiele, der nur über zwei Saiten verfügt. Ich habe mir jetzt wieder einen neuen Bass bauen lassen. Ich habe ihn auf einem Stück Papier gezeichnet und gab diesen Zettel einfach demjenigen, der für mich die Instrumente baut.

Ihr wollt ja sicher auch jetzt in Europa auf Tour kommen. Wann können wir uns denn über Eure Live-Performance freuen?

–  Wir werden im April auf Tour kommen. Nach dieser Tour werden wir nach Skandinavien zurückgehen, um dann mit Sicherheit bei einigen Sommer-Festivals mit von der Partie zu sein. Das ist eigentlich ein großer Traum von uns, diese Open-Airs. Wir hoffen natürlich auch auf Festivals vielleicht in Spanien oder andere Länder. Aber es kostet sehr viel Geld auf solchen Open-Airs zu spielen.

Der letzte Gig von Euch war ja auf dem großen Roskilde-Festival vor vier Jahren.

– Ja, wir hoffen, auch in diesem Jahr wieder dort spielen zu können, denn das Roskilde-Festival feiert seinen 25. Geburtstag und wir unseren 11. Geburtstag. Ich denke aber, dass dies mit Sicherheit klappen wird.

Das hoffe ich auch. Aber zuvor können wir uns auf D.A.D. live im April freuen, denn diese Band bringt es immer fertig, frischen Wind in unsere Hallen zu bringen.

http://www.d-a-d.dk

Story: Gisela

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