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BONFIRE

Wie schnell doch die Zeit vergeht, denn seit mittlerweile 15 Jahren steht der Name BONFIRE für Hardrock vom Feinsten. Anlässlich ihres 15-jährigen Bestehens, veröffentlichte BONFIRE am 22.10.01 ihre Doppel-CD ´29 Golden Bullets/The Very Best Of…´, auf der fast alle Hits der Band vertreten sind. Bei ihrem Auftritt im Düsseldorfer Tor 3 untermauerten sie ihre Stellung als eine der besten Bands in Deutschland in diesem Genre. Zusammen mit Claus Lessmann, versuchte ich dann die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft ein wenig zu verarbeiten.

Mit ihrem Werk ´29 Golden Bullets/The Very Best Of..´ bietet uns BONFIRE ein Album, was im wahrsten Sinne des Wortes ´Value For Money´ ist. Zusätzlich gibt es dieses Album auch als DVD zu kaufen, die mit Live-und Studio-Shots gespickt wurde. War es ein Wunsch von euch, mit diesem Album euren Fans zu danken?

– In erster Linie ja. Die BMG oder besser gesagt die RCA hatte ja schon einmal so eine Geschichte gemacht, aber leider haben sie damals nicht auf uns gehört, denn wir hätten damals gerne schon Remixe auf diesem Album gehabt. Vorhanden war ja alles. Die Sache mit den Remixen war uns deswegen wichtig, weil wir den Fans Songs geben wollten, die sie in dieser Art noch nicht hatten. Wir haben auch stark dafür gekämpft, dass wir die Rechte für den Song ´Sword And Stone´ zurückbekommen, weil er ja auch noch nie auf einem BONFIRE-Album erschienen ist. Zusätzlich haben wir noch ein Demo aus der ´Fireworks´-Session mit auf das Album gepackt. Ich denke doch, dass dieses Album eine runde Sache geworden ist.

Dem kann ich nur zustimmen, denn die Songs klingen frisch und besitzen die nötige Power. Du sprachst gerade den Song ´Take me By The Hand´ an. Gibt es denn noch mehr Songs, die ihr vielleicht noch einmal als Zugaben auf Maxi-CD´s packen könnt?

– Es gibt noch tonnenweise Material, was noch nie veröffentlicht wurde. Wir werden diese Songs jetzt aber nicht auf irgendeinem neuen Album veröffentlichen, aber auf solchen ´Best Of-Alben, oder Maxis, wäre es schon denkbar.

Ich erwähnte schon, dass die Songs auf dem Album richtig frisch und voller Power aus den Boxen kommen. Wurden sie noch einmal neu eingespielt oder abgemischt?

– Nein, sie wurden nur neu gemastert. Einige der Mixe und Remixe, die unter anderem von Michael Wagener (Who´s Foolin Who) und Chris Lausmann (Back To You) stammen, waren regelrecht verschollen, aber letztendlich ist es uns gelungen diese Songs wieder ausfindig zu machen.

Gehen wir doch jetzt einmal ein wenig zurück in der Geschichte von BONFIRE. Nach 15 Jahren gab es Höhen und Tiefen bei BONFIRE. Was war denn die schlechteste und was die beste Erfahrung, die ihr in dieser Zeit erfahren habt?

– Die schlechteste Erfahrung war mit Sicherheit die Zeit, als Hans Ziller uns verließ. In der Folgezeit flog die Band regelrecht auseinander, weil die persönlichen Differenzen ziemlich stark wurden. Es wäre auch an der Zeit gewesen, sich mit dem Management auseinanderzusetzen, welches uns ja auch nicht so fair behandelt hat. Dieses hat dann letztendlich zum totalen Bruch von BONFIRE geführt, der durch meinen Weggang 1992 seinen Anfang nahm. Es war keine schöne Zeit für die Band gewesen. Die schönste Zeit ist die Sache, wenn man auf die Bühne geht und in die Gesichter schaut, die sich auf eine Band freuen. Highlights waren natürlich auch die Shows in den größeren Hallen, zusammen mit Judas Preist oder die Headlinertour (zusammen mit Pink Cream 69 und Vice) zum ´Point Blanc´-Album. Aber das Lächeln auf den Gesichtern der Fans ist einfach das Größte und man kann sich als Musiker sagen, dass man sein Ziel erreicht hat..

Das haben sie auf jeden Fall, denn bei den Konzerten von BONFIRE herrschte schon immer Partystimmung und diese haben sie auch immer sehr realistisch rüber gebracht. Dafür stehe eben der Name BONFIRE. Claus sprach ja gerade die Tour mit Judas Priest an, die in größeren Hallen stattfand. Nun spielt ihr in Clubs. Wo macht es euch persönlich mehr Spaß zu spielen, in den größeren oder in den kleineren Hallen?

– Man kann im Grunde beide Dinge nicht miteinander vergleichen, weil es andere Dimensionen hat. Für uns war es damals sehr reizvoll, neben den großen Hallen auch in kleineren Clubs zu spielen. Heute ist es genau umgekehrt und wir sind froh, wenn wir auf größeren Festivals spielen können. Eigentlich bin ich sehr froh darüber, dass wir überhaupt spielen können und das es auch noch Leute gibt, die solche Musik noch hören wollen, obwohl die Plattenfirmen diese Art von Musik schon lange totgesagt haben. Aber wie heißt es so schön, Totgesagte leben länger und ich denke, dass dieser Sound seinen Weg wieder nach oben finden wird.

Ich glaube da gibt es noch ein Sprichwort, welches aussagt, das ein guter Wein, wenn er älter wird immer besser wird. Das trifft auf BONFIRE auch genau zu. Du sprachst gerade von ´totgesagt´. Ich würde aber eher von sterben lassen eines Genres reden.

– So weit wollte ich eigentlich gar nicht gehen, aber es ist wirklich so. Dies war sehr unfair den Bands gegenüber, indem man ihnen sagt, dass die Musik, welche sie damals gemacht haben, nicht mehr im Trend liegt. Die Quittung bekommen sie heute dafür, denn der Markt ist durch die Hip-Hop- und Dance Schwemme einfach übersättigt. Hinzu kommen noch die ganzen Raubkopien, welche den Labels finanzielle Verluste in unglaublicher Höhe einbringt. Es gibt einfach keine richtigen Künstler mehr. Wir sind froh, mit der BMG ein Label im Rücken zu haben, welches an uns glaubt. Letztendlich können sie mit unseren Fans rechnen, weil die Rockfans doch die treuesten in der ganzen Musikszene sind.

Dem kann ich nur beipflichten, denn ich persönlich bin schon so lange Fan dieser Musik, dass es schon gar nicht mehr wahr ist. Man sieht es ja heute an den Verkaufszahlen oder in den Chartplatzierungen, dass BONFIRE immer noch ein Garant (Top 30 für ´Strike Ten´) für die Chart sind.

– Es ist in der heutigen Zeit sehr schwierig, neben den ganzen Danceacts zu bestehen. An dieser Stelle möchte ich auch noch meinen Dank an die Fans und die Magazine aussprechen, die uns die Treue gehalten haben. In Bezug auf die Magazine, war das ja auch nicht immer so rosig, denn genauso wie die Bands von den Plattenfirmen fallengelassen wurden, war das Interesse der Magazine auch erloschen. Ich finde, dass man in dieser Szene ein wenig toleranter und vor allem respektvoller miteinander umgehen sollte, denn auch viele der damaligen Redakteure haben die Zeit nicht überlebt.

Das ist nun mal das Scheuklappendenken der meisten. Für mich persönlich zählt nur, ob ein Song gut ist, nicht aus welcher Musikrichtung er stammt. Das BONFIRE gute Songschreiber sind, haben sie in der Vergangenheit, bis heute zur Gegenwart nachhaltig bewiesen.

– Einen guten Song kann man wirklich rockig, popig oder sogar als Dancesong produzieren. Aber am Anfang steht immer der Song. Ich habe auch Respekt vor Songs von Bands wie den Backstreet Boys. Viele Bands, die solche Popsongs covern, beweisen ja auch, dass man aus solchen Songs wunderbare Rocksongs machen kann. Nimm nur als Paradebeispiel Guns´N`Roses, die mit dem Bob Dylan Klassiker ´Knockin On Heavens Door´ bewiesen haben, das es geht. Viele Fans wussten ja noch nicht einmal, dass dieser Song von einem Folksänger stammt. Ich gebe dir vollkommen recht, dass der Song an erster Stelle stehen muss.

Das mit den Backstreet Boys kann ich sehr gut nachvollziehen, denn sie haben wirklich manch guten Song aufgenommen. Jetzt aber zu einem anderen Thema. Angenommen du würdest in der heutigen Zeit neu anfangen, wäre der Weg der gleiche, den du gehen würdest?

– Ich glaube ja, obwohl ich einiges anders machen würde. In einer Sache würde ich ein wenig anders verfahren. Ich würde nicht so viel Geld für Gitarrensaiten ausgeben und dieses für einen guten Anwalt ansparen. Der Grund dafür ist der, dass wenn eine junge Band im Anfangsstadium ist, will sie nur raus und live spielen. Sie hören dann manches Mal auf Leute, die es nicht gut mit ihnen meinen. Dann hat man als ´kleine´ Band, mit einem Familienanwalt keine Chance gegen z.B. das Management, welches mit einem Businessanwalt auffährt. Manager denken meistens immer nur an das Geschäft. Das sind aber alles Sachen, die man erst mit der Zeit lernt.

Gehen wir doch noch einmal ziemlich weit in der Zeit zurück. Bevor BONFIRE an den Start ging, gab es ja noch eine Vorgängerband, mit dem Namen CACUMEN. Mit dieser Band habt ihr ja zwei Alben veröffentlicht. Werden diese in Zukunft noch einmal auf den Markt kommen?

– Es gibt da im Moment noch  rechtliche Probleme, obwohl wir dies schon seit langer Zeit vorhaben. Zum Glück laufen die Verträge im nächsten Jahr aus und dann besteht für uns die Möglichkeit, diese zwei Alben noch einmal zu veröffentlichen.

Dann wollen wir abwarten, was das nächste Jahr noch alles für BONFIRE und für uns so bringt. Geplant ist auf jeden Fall noch eine Tour Anfang des Jahres und es soll auch noch eine kleine Tour in Amerika geben. Weitere Informationen könnt ihr auf der Homepage von BONFIRE nachlesen. Falls ich Neuigkeiten habe, werde ich sie sofort an euch weitergeben. In diesem Sinne hoffen wir, dass BONFIRE uns noch lange erhalten bleiben.

www.bonfire.de

Story: Gisela

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