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BRAINSTORM

Das Cover der aktuellen CD „Ambiguity“ der Ulmer Power Metal Band ist in zwei Seiten aufgeteilt. Die Vorderseite mit den Teufelsfiguren und der Schlange scheint dabei das Böse darzustellen und die Rückseite mit den Engeln das Gute. Bei einem Interview mit Gitarrist Torsten Ihlenfeld versuchte ich, etwas Eindeutiges über die „Mehrdeutigkeit“ des neuen Albums zu erfahren.

 

Also? Rede, Torsten!

– Es geht in dem Album um Gut und Böse. Z. B. um Liebe und Hass, wie in dem Song „Beyond my destiny“. Das Schicksal besteht darin, dass das Leben oft eine Achterbahn der Gefühle darstellt. Man fühlt sich gut, dann wieder schlecht. Eine Beziehung hört auf, die andere fängt an. Auch das Leben allgemein ist ein einziger Kreislauf: Der eine stirbt, der andere wird geboren. Trauer und Freude oder Liebe und Hass liegen immer dicht beieinander. Deshalb finden wir, dass „Ambiguity“ der passende Titel für unsere Scheibe ist. Die Aufgabe an sich selbst besteht darin, seine Gefühle immer in Frage zu stellen. Man soll zu sich selber ehrlich sein und dazu stehen, wie man sich fühlt, und sich nicht anderen zuliebe verstellen. Darüber hinaus ist das Album grundsätzlich auch ein Rückblick auf die letzten 15/16 Monate.

1989 habt ihr ja mit „Brainstorm“ angefangen. Was waren in der vergangenen Zeit EURE Höhen und Tiefen? Wie waren da eure Erlebnisse?

– Erlebt haben wir natürlich viel. Milan (Gitarre), Dieter (Schlagzeug) und ich sind ja bereits

seit 1987 zusammen, haben viel live gespielt und hatten immer viel Spaß daran. Das ist nach wie vor ziemlich wichtig. Wir sind wie eine kleine Familie. Wir haben uns gesucht und gefunden. Und mit Andy können wir nun richtig loslegen!

Euer neuer Sänger Andy B. Franck stellt sicherlich eine Bereicherung für „Brainstorm“ dar. Doch dieser hat ja mit „Symphorce“ seine eigene Band. Wie schaut eure Zukunft mit Andy aus?

– Andy ist definitiv festes Bandmitglied von „Brainstorm“. Ihm gefällt unsere Musik. Wir haben musikalisch die gleichen Wurzeln. Er wird aber weiter mit „Symhorce“ arbeiten und seine Freiheiten ausleben. „Brainstorm“ und „Symphorce“ unterscheiden sich von der Musik her weit genug, dass es dabei wohl keine Probleme geben wird. Andy singt auch ganz anders bei uns als bei „Symphorce“. Bei unserem vorherigen Sänger Henne Basse (Metalium) war die große Entfernung zwischen Ulm und Hamburg ein Nachteil. Deshalb haben wir uns auch für Andy entschieden.

Welche Bedeutung hat der Song „Maharaja Palace“? Seid ihr schon mal in Indien gewesen?

– Nein. Uns hat einfach dieses Thema interessiert, die Glaubensgeschichten. Wir hatten eine Musik mit vielen Harmonien geschaffen, und da bot sich ein Text über einen Palast aus tausendundeiner Nacht natürlich an. Allerdings handelt der Text von der Verfolgung religiös anders Denkender, die in Indien ziemlich krass ist. Andy liest ziemlich viel über sowas. Er hat auch alle Texte geschrieben.

Enthält eure CD auch Songs, mit denen ihr euch identifiziert, die eure Erlebnisse widerspiegeln?

– Nein. Wir unterhalten uns zwar, worüber die Songs handeln sollen, aber mehr von einem Grundgedanken her. Vielleicht trifft das auf den Operner „Crush Depth“ ein bisschen zu. Man findet darin ein wenig wieder, was man so mitgemacht hat die letzten 15 Monate mit Label-Wechseln und den Sängern. Man weiß schon nicht mehr, wo man überhaupt steht. Aber eigentlich sind unsere Texte eher allgemeiner gehalten.

Seid ihr zufrieden mit eurem Wechsel zu „Metal Blade“ und dem Produzenten Dirk Schlächter (Gamma Ray)?

Es ist natürlich toll, mit so Sahnebands zusammenzuarbeiten. Die erste CD, die der Dirk von uns aufgenommen hat, war „Unholy“. Das hat ganz gut geklappt. Wir haben auf persönlicher Ebene auch einen ganz guten Draht zueinander. Produziert wurde „Unholy“ von Charlie Bauer. Aber aus Zeitgründen hat das bei diesem Album nun Sascha Paeth recht gut gemeistert.

Wie schaut eure Planung zwecks Tournee aus?

Am 20. September beginnt unsere Tour mit Armored Saint und Jacobs Dream. Zwei Gigs werden wir im Ruhrgebiet spielen. Vielleicht sind wir darüber hinaus noch auf einem Festival in den neuen Bundesländern, zusammen mit Alice Cooper und Primal Fear. Die genauen Termine für unsere Tour werden aber noch festgelegt.

Was sind eure Hobbies?

Am liebsten gehen wir in den Proberaum, ca. dreimal die Woche. Das macht uns eigentlich unheimlich viel Spaß und ist neben einem gemütlichen Bier danach die beste Entspannung. Ansonsten haben wir keine großartigen Hobbies nebenher. Die Musik füllt uns schon aus.

Ja, wenn das nicht „Metal – mit Leib und Seele“ ist…?

http://www.brainstorm-web.net

Story: Reimund Sander

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