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BRUCE DICKINSON

BRUCE DICKINSON 1994

Gespannt waren wohl alle auf das neue Produkt von Bruce Dickinson nach seinem Ausscheiden von IRON MAIDEN gewesen. Ich war es auch und das neue Album ‚Balls To Picasso‘ hat mich echt vom Hocker gerissen (siehe Laser-Report Nr.4). Schon sein Album ‚Tattooed Millionaer‘ war eine Klasse für sich, aber ‚Balls To Picasso‘ betrifft dieses noch bei weitem. Anlässlich einer Promotour, weilte Bruce auch in Köln, wo er mir, kurz bevor er Vater wurde, meine Fragen geduldig beantwortete.

 

Bruce ging 1992 mit 18 fertigen Songs nach Los Angeles, aber zufrieden war er nicht damit. Warum eigentlich nicht?

– Ich habe gemerkt, dass das Songmaterial hart und sehr unterschiedlich war. Das kam wohl sicher daher, dass ich durch den ganzen Prozess, den ich nach 12 Jahren IRON MAIDEN durchgemacht habe. Ich hatte es einfach verlernt mich weiter zu entwickeln.

In Los Angeles lernte Bruce dann Roy Z. von TRIBE OF GYPSIES kennen.

– Ja, wir machten dann zusammen mein zweites Soloalbum. Nach diesem Album beendete ich dann die Tour mit IRON MAIDEN. Nach dieser Tour dachte ich im Stillen, dass das alles, was ich in der Zwischenzeit geschrieben hatte einfach nicht der richtige Sound war. Also schrieb ich erneut, mit Roy Z. mehrere Lieder zusammen und so kam eigentlich dieses Album, ‚Balls To Picasso‘ zustande.

Auf seinem neuen Album hat Bruce unter anderem auch mit südamerikanischen Einflüssen gearbeitet.

– Richtig, aber was uns noch mehr Spaß gemacht hat, war der Einbau von Percussions und zwar haben wir sehr viel mit südafrikanischen Rhythmen gearbeitet. Es ist schon fast so, wie Gloria Estefan meets Deep Purple. Ich glaube, dass man so etwas vorher gehört hat, vor allem nicht auf einem Metal-Album.

Das ist völlig richtig, denn solch einen Sound habe ich bis jetzt wirklich selten gehört. Aber warum hast Du denn mit solch unterschiedlichen Sounds gearbeitet?

– Ich hasse es, immer dasselbe zu machen und ich will, dass meine Songs und Sounds immer besser werden. Daran arbeite ich ständig.

Es gibt aber auch noch sehr viele anderen Aktivitäten, die Bruce in Angriff genommen hat. So z.B. schrieb er die Radio-Show ‚A History Of Heavy Metal‘.

– Genau, das ist eine Radioshow, die ich für das BBC-Radio 1 geschrieben habe. Ebenso schrieb ich vor 5 Jahren ein Drehbuch für einen Film, welches ich dann nach Amerika verkauft habe. In der letzten Zeit war aber meine Zeit viel zu knapp bemessen, dass ich gar nicht mehr zum Schreiben kam. Ich war einfach zu sehr mit der Musik beschäftigt. Aber nun habe ich wieder die Kraft neue Wege zu beschreiten, denn im Moment habe ich sehr viele Ideen zur Musik, zum Video und für die anstehende Tour.

Du hast ja auch Deine Fluglizenz erworben.

– Ja, als ich im letzten Jahr IRON MAIDEN verließ, wollte ich unbedingt das Fliegen erlernen und nach 250 Flugstunden hatte ich dann endlich meinen Flugschein. Dieser ist ganz gut für mich, denn vor allem in Amerika ist man durch diese Fluglizenz viel flexibler. Die Entfernungen in Amerika sind doch sehr groß, aber mit dem Flieger kann man diese leichter überbrücken.

‚Balls To Picasso‘ ist jetzt im Juni veröffentlicht worden und es heißt, dass Du danach auf Tour durch alle 5 Kontinente gehst. Wirst Du denn auf dieser Tour von der Band TRIBE OF GYPSIES begleitet?

– Nein, leider nicht, denn es klappt nicht, weil TRIBE OF GYPSIES auch gerade einen Deal bekommen haben. Es wäre aber toll gewesen. Kennst Du diese Band eigentlich?

Nein, leider habe ich von dieser Band noch nichts gehört, aber Du hast mich richtig neugierig gemacht.

– Das ist schade, denn es ist wirklich eine großartige und fantastische Band.

Was sind denn jetzt Deine Pläne für die nächste Zeit?

– Das Album steht für mich an erster Stelle. Es sieht im Moment so aus, das nach dieser Promotiontour einige Acoustic-Sets anliegen. Dann, ich schätze ab September wird dann die Tour folgen.

Ich auf jeden Fall freue mich jetzt schon riesig auf diese Tour, denn bei diesem Songmaterial, welches Bruce Dickinson auf diesem Album ablieferte, kann man nur gespannt auf seine Liveaktivitäten sein.

Story: Gisela 

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