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CORVUS CORAX

Eine Institution im musikalischen deutschen Mittelalterlager sind unbestritten CORVUS CORAX. Schon seit 11 Jahren frönen sie ihrer Leidenschaft. Das sie ein eingespieltes Team sind, beweisen sie sehr eindrucksvoll mit ihrem neuesten Album ´Mille Anni Passi Sunt´. Auf diesem erzählen sie in schauriger Weise die Geschichte des legendären Fürsten der Walachei, Vlad III Tepes (der Pfähler), der von 1431 – 1476/77 lebte und in dieser Zeit sein Unwesen trieb. Zusammen mit Castus (Gesang, Sister, Drumscheit, Dudelsack, Schalmei, Bombarde und Trommel)und Meister Selbfried (Schalmei, Bombarde, Dudelsack und Flöte) versuchte ich ein wenig Licht, in diese doch schaurige Geschichte zu bringen.

 

Wenn man an solche Geschichten denkt, sträuben sich bei einigen Leuten ja, vor Angst, die Nackenhaare in die Höhe und viele glauben, dass dies alles nur Legenden wäre. Richtig ist aber, dass das eine oder andere Wirklichkeit war. Was hat euch denn dazu bewogen eine Recherche über diese Legende zu verfassen?

Castus: Der Hauptgrund dafür war, dass wir die Bekanntschaft mit einem Nachfahren von diesem Fürst Vlad, nämlich mit Ottomar Rodolphe Vlad Dracula Prinz Kretzulesco, gemacht haben. Er wohnt auch in Berlin und auf einer Party haben wir ihn dann kennen gelernt. Als wir uns entschlossen über diese Geschichte ein Album zu machen, lag auf der Hand, dass wir zusammen mit ihm ein wenig in der Vergangenheit recherchierten. Er selbst wusste schon sehr gut über allem Bescheid, was man auch auf seiner Homepage selber nachlesen kann. Als wir dann alles zusammengetragen hatten, haben wir dann eine homogene Geschichte daraus gemacht.

Ich persönlich habe bis zum heutigen Tag gedacht, dass diese Geschichten wirklich frei erfunden wären. Umso erstaunter war ich dann doch, dass es lebenden Nachfahren dieser Legendengestalten gibt. Stimmt dies denn wirklich?

Castus: Diese Familie hat es wirklich gegeben. Als damals der Film von Bram Stokers über Dracula gefilmt wurde, hat die Familie den Drehbuchautor verklagt, weil es inhaltliche Fehler gab.

Ottomar Rodolphe Vlad Dracula Prinz Kretzulesco wirkt ja auch auf eurem Album mit. Hat er denn vorher schon etwas mit der Musik zu tun gehabt?

Castus: Er hat schon eine Musikproduktion gemacht, mit der er aber nicht so recht zufrieden war. Deswegen war er auch am Anfang sehr distanziert und hat genau zugehört, was wir eigentlich machen wollten. Er hörte sich dann das Stück, wo er auch bei singen sollte an und es gefiel ihm sehr gut. Schwierig war nur noch, dass er wieder rumänisch lernen musste, denn dies ist ja heute nicht mehr seine Muttersprache.

Der Titelsong, bei dem Ottomar Rodolphe Vlad Dracula Prinz Kretzulesco mitgewirkt hat ist wirklich ein schaurig schönes, aber auch mystisches Lied geworden.

Meister Selbfried: Das war uns auch sehr wichtig, das die Schaurigkeit dabei herauskommt. Es geht ja in der Geschichte um Liebe, Tod und Blut.

Passend kommt ja auch bei dem Lied die Frauenstimme zur Geltung.

Meister Selbfried (lacht): Das ist ja auch der Part der Verführung.

Castus: Das Mystische haben wir auch noch in die Gestaltung des Covers einfließen lassen. Den Touch erhält das Cover durch das dunkle Blau, obwohl wir uns doch irgendwie erotisch, in Bezug auf die Fotos, geben. Das passt genau zur Musik und dessen Inhalt.

Ihr seid ja jetzt als CORVUS CORAX schon seit 11 Jahren im Geschäft. Ihr versucht ja auf euren Alben nicht nur reine Mittelalterklänge zu intonieren, sondern experimentiert auch noch ein wenig mit neueren Klängen. Ist diese Arbeitsweise wichtig für euch?

Castus: Die Wahrheit ist ja, dass die mittelalterlichen Melodien in den meisten Fällen nur als Fragment erhalten sind. Wenn man aus solchen Fragmenten eine Melodie machen muss, die anderen auch gefallen soll, stellt dies für uns Musiker auch eine Herausforderung dar.

Meister Selbfried: Hinzu kommt natürlich noch, dass man im Studio, mit der heutigen Technik, viel machen kann. Man nehme nur die Maultrommel, die durch die Technik im Studio ohne weiteres gegen einen Dudelsack ankommt.

Was reizt euch denn so am Mittelalter?

Castus: Es gibt keine Auflagen, denn es gibt keine Aufnahmen wie es wirklich geklungen hat. Dies ermöglicht uns einen sehr großen Freiraum in dem wir uns bewegen können. Wir sehen diese Zeit auch nicht als mystisch an, denn es war eine regelrecht lustvolle Zeit gewesen. Dadurch kam auch diese TANZWUT-Bewegung ins rollen. Die Spielleute in der damaligen Zeit, sind herumgezogen und haben die Leute verführt zum sinnlichen und ekstatischen Leben.

Mit TANZWUT habt ihr aber jetzt auch die Möglichkeit andere Sounds zu kreieren.

Meister Selbfried: Wir haben zu Anfang mit TANZWUT auch das Mittelalter verrockt. Dadurch haben wir aber innerliche Probleme bekommen. Die Schizophrenie war nicht mehr gesund. Das war auch der Grund dafür, dass TANZWUT nichts mehr mit dem Mittelalter zu tun hat. Die Songs werden alle selber komponiert. Natürlich haben diese Songs auch diesen mystischen Klang, aber das liegt im Endeffekt an den Instrumenten, die wir gerne spielen.

Im Booklet von ´Mille Anni Passi Sunt´ stehen in der Thanks-Liste auch die Namen Prinz Luitpold von Bayern und Rudolph Mooshammer. Mir ist zu Ohren gekommen, dass ihr von Rudolph Mooshammer ausgestattet wurdet. Ist dies richtig?

Castus: Zuerst zu Prinz Luitpold von Bayern. Er veranstaltet ja jährlich das Ritterturnier in Kaltenberg. Wir sind sozusagen seine Spielleute. Das ist für CORVUS CORAX auch das wichtigste Fest im Jahr, wobei wir auch immer auftreten. Zu diesem Fest kommt Her Mooshammer auch alljährlich. Wir kamen ins Gespräch und er fragte uns wer denn unsere Klamotten anfertige. Wir antworteten, dass wir diese in Eigenregie machen würden. Die Idee von unserer Seite war, dass man sich von ihm etwas schneidern lässt. Die Promotionfirma hat den angefragt und die Plattenfirma hat es im Endeffekt bezahlt, denn wir können uns das nicht leisten. Er hatte persönlich sehr viel Spaß an der Sache, denn er hat ja auch für andere prominente Leute schon Kleidung entworfen. Als wir dann gesehen haben, was er sich für uns vorstellte, waren wir hellauf begeistert. Er ist wirklich ein Paradiesvogel

Meister Selbfried: Er spielt einem auch nichts vor, denn er besitzt eine distanzierte und durchgeknallte Freundlichkeit und er passt wunderbar zu uns. Die Idee mit den Tapetenmustern aus Versailles war schon sehr ausgefallen. Aber das waren jetzt Klamotten, die er für TANZWUT angefertigt hat.

Welche Richtung eures Sounds gefällt euch denn besser, die CORVUS CORAX oder die von TANZWUT?

Castus: Wenn wir diese Frage beantworten könnten, würden wir nur diese eine Richtung machen. Wir lieben beide Sachen zu gleichen Teilen.

Mir ist sehr stark in der letzten Zeit aufgefallen, dass immer mehr jüngere Menschen zu Konzerten dieser mittelalterlichen Klänge kommen. Findet ihr, dass diese jungen Leute wieder eine neue Herausforderung suchen?

Castus: Wir haben beobachtet, als wir angefangen haben auf Mittelaltermärkten zu spielen, dass diese Musik sehr akademisch betrachtet wurde. Uns wurde damals auch gesagt, dass man so diese mittelalterliche Musik nicht interpretieren kann und sie so auch nicht präsentieren sollte. Wir haben es aber einfach gemacht und es hat sich etabliert. Dies spricht natürlich auch eine große Menge junger Leute an. Ein Musikprofessor sprach uns auch auf einem solchen Markt an und sagte, dass wir ihm die Augen geöffnet hätten, denn diese Musik war nicht nur etwas für ältere, nein auch jüngere kamen zu den Konzerten. Ich behaupte heute, dass viele junge Leute ja zu dieser Musik sagen, weil sie irgendwie auch abgedreht ist.

Meister Selbfried: Gerade in der technischen Musik gibt es heutzutage nicht all zu viel Abwechslung. Ich glaube dass dies auch ein Grund dafür ist, dass immer mehr junge Leute zu diesen Mittelaltermärkten kommen um richtig handgemachte Musik zu hören.

Die Spielleute haben ja damals zur Unterhaltung der Menschen ihre Lieder gespielt.

Castus: Die Spielleute waren zur damaligen Zeit ja das Einzigste, was zur Unterhaltung der Menschen beigetragen wurde, denn es gab keine Zeitung oder keinen Fernseher. Dieses haben die Spielleute natürlich fürchterlich ausgenutzt, denn sie haben sich deshalb auch die fürchterlichsten Geschichten zusammen gesponnen. Dies liegt uns persönlich auch sehr gut, aber es ist in der heutigen Zeit sehr schwierig sich solche Geschichten auszudenken.

Wollen wir hoffen, dass es CORVUS CORAX noch eine lange Zeit gelingt uns mit ihren Geschichten zu faszinieren. Wenn ihr die Homepage von CORVUS CORAX oder TANZWUT besuchen wollt, hier die Adressen:

www.corvuscorax.de

Story: Gisela

5 Kommentare zu CORVUS CORAX

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