News Ticker

KREATOR

15 Jahre KREATOR

Wenn das nicht ein Grund zum Feiern ist! So dachte sich die Band auch und veröffentlichte vor kurzem mit ´1985-1992 Past Life Trauma´ eine Compilation ihrer besten Songs aus der Vergangenheit. Aber ein Best-of-Album, ist dies nicht ein klein wenig unrealistisch in dieser Zeit? Nein und das aus gutem Grund und genau diesen versuchte ich mit Mille Petrozza in dem nachfolgenden Interview ein wenig zu erläutern.

 

Wie bereits bekannt ist Mille im Grunde ein Gegner von Best Of-Alben. Warum eigentlich?

– Ein Gegner nicht gerade, aber in unserem Fall fand ich es nicht sehr sinnvoll, weil es schon 2 Veröffentlichungen dieser Art gibt. Ich tendierte mehr zu einer Live-Veröffentlichung hin. Dann kamen mir auch die Gedanken, dass eine neue Best Of eine lieblose Sache, wie es die beiden anderen waren, würde. Bin aber denn letztendlich eines Besseren belehrt worden, weil Noise Records mir die Möglichkeit gegeben haben alles noch einmal zu überarbeiten und die Songs in einem neuen Gewand aufzunehmen. Zudem haben wir im Internet noch eine Befragung an unsere Fans gestartet, sodass dieses Album wirklich basisnah entstanden ist.

Also ist dieses Album doch sehr realistisch, weil die Fans auch ein Votum hatten.

– Richtig, denn sie hatten die Möglichkeit ihr eigenes Album selber festzusetzen, was wir im Endeffekt dann auch gemacht haben.

Was mir persönlich sehr stark aufgefallen ins Auge, bzw. ins Ohr fiel, ist die Tatsache, dass die Songs wesentlich druckvoller ausgefallen sind als die älteren Veröffentlichungen. Liegt das an der Technik von heute?

– Zum größten Teil liegt es daran, dass die Songs früher mit weniger Spuren aufgenommen wurden und für einen Abdruck auf Vinyl reichte das zur damaligen Zeit auch. Diese Aufnahmen mussten jetzt noch einmal gemastert werden um sie überhaupt auf CD zu bringen. Durch die neue Technologie wurden die alten Songs so druckvoll, wie sie auch sein müssen. Ich persönlich war sehr überrascht, als ich das Ergebnis dann zu hören bekam.

Auf der CD sind ja nicht nur alte Songs, sondern auch nicht veröffentlichtes Material aus der damaligen Zeit. War euch das wichtig, nicht nur bekanntes Material auf diese CD zu bannen?

– Das war eigentlich mehr als Bonus von uns gedacht. Wir sind zufällig auf diese Songs gestoßen und dachten, dies ist doch keine schlechte Idee auch solches Material, aus der damaligen Zeit, auch noch auf die CD zu packen. Somit haben die älteren Fans die Möglichkeit dieses unveröffentlichte Material auch kennen zu lernen und die neuen Fans können sich mit den bekannteren Liedern vertraut machen.

Mit dem Titel ´Past Life Trauma´ habe ich ein wenig Probleme. ´Past Life´ kann ich ja noch irgendwie nachvollziehen, aber in welchem Zusammenhang steht das ´Trauma´ zum Album?

– Das soll ein Seitenhieb sein auf solche Leute, die heute immer noch sagen, dass wir doch noch einmal eine solche Platte wie in der Vergangenheit machen sollen. Wir haben definitiv mit dieser Platte unsere Vergangenheit aufgearbeitet und den Fans präsentiert. Wir sind so oft gefragt worden, warum unser Sound nicht so wie früher in den 80igern klingt und diese Veröffentlichung ist die Antwort auf alle Fragen. Das war auch für uns sehr wichtig, denn wir haben die Vergangenheit auch aufgearbeitet und mit dieser abgeschlossen. Durch das Aufarbeiten der Vergangenheit haben wir auch jetzt Frieden mit allem geschlossen.

Da fällt mir spontan etwas zu ein, denn ich fand die letzte Veröffentlichung ´Endorama´, obwohl ich in der Vergangenheit nicht der Fan von KREATOR war, ausgesprochen gut. Ich bin eigentlich mehr der Melodik-Fan und in dieses Bild passt die ´Endorama´ ziemlich gut. Man merkt, dass KREATOR sich vehement weiter entwickelt haben und dies ziemlich glaubwürdig.

– Das ist richtig. Mit der ´Endorama´ haben wir einige ältere Fans vor den Kopf gestoßen, aber andere wieder dazu gewonnen.

Jetzt aber genug der Ausflüge und bleiben wir doch bei eurem aktuellen Album, oder besser gesagt zu der damaligen Zeit, in der die Songs entstanden sind. Nach eurer Gründung im Jahre 1983 habt ihr auch ziemlich schnell 1985 das erste Album veröffentlicht und 1986 wart ihr schon in Amerika auf Tour. Wenn man dies mit der heutigen Zeit vergleicht, habt ihr ja ziemlich schnell den Sprung auch ins Ausland geschafft.

– Wir hatten damals auch viel Glück, denn wir waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Zudem gab es zur damaligen Zeit auch nicht so viele Bands, die den gleichen Sound wie wir spielten. Die erste Tour durch Amerika kam, durch die große Hilfe, die es zur damaligen Zeit unterhalb der Bands gab, zustande. Im Gegensatz haben wir sie dann nach Europa eingeladen. Der Idealismus war zu dieser zeit sehr groß gewesen. Wir hatten auch keinen riesengroßen Tourbus zur Verfügung, sondern sind mit einem kleinen Bus, in dem sich ca. 10 Personen befanden durch die Gegend gefahren. Das Ganze hat nicht nur super Spaß gemacht, es schweißte auch zusammen und ich würde es immer wieder so machen.

Aber welche Band würde dies in der heutigen Zeit noch machen und wie du schon sagtest gibt es diesen Idealismus heute einfach nicht mehr. 

– Das ist richtig und vor allem, wenn man diese Erfahrungen gemacht hat, weiß man im Endeffekt das nicht alle selbstverständlich ist. Ich würde jetzt nicht behaupten, dass jede Band es mitmachen muss, aber es würde nicht schaden. Mach einmal eine sechswöchige Tour mit einer Band in einem Van, dann ist man kuriert.

Aber genau das schweißt doch eine Band zusammen oder sie geht auseinander. In der heutigen Zeit haben Bands aber noch mit anderen Widrigkeiten zu kämpfen. So z.B. ist die Medienpräsenz für Bands aus dem Metal-Lager im Radio oder Fernsehen fast unmöglich, es sei sie verkaufen Millionen von Platten.

– Heute wird meiner Meinung nach ein richtiger Kulturfaschismus betrieben. Wenn irgendein Redakteur eine Band nicht leiden kann, wird ein Song nie auf diesem Kanal gespielt. Da kann man dann machen was man will.

Aber es wäre doch gerechter, wenn man wirklich die Sendezeit ein wenig auf alle Richtungen aufteilen würde, denn es würden eine Menge Heavy-Fans freuen, wenn sie ihre Favoriten auch im Radio hören könnte.

– Richtig, aber die ganzen Spartenprogramme sind ja schon in der Versenkung verschwunden, wie es sie auf VIVA und MTV gab. Aber das ist die Politik der Sendestationen.

Jetzt aber zurück zu KREATOR. Ihr wart ja nicht nur in Amerika, sondern auch in Australien. Welche Länder habt ihr denn noch so mit eurer Musik beglückt?

– Wir waren in Israel oder besser gesagt in fast allen Ländern wo wir hinkonnten. Japan zählte natürlich auch dazu. Durch die ganzen Aufenthalte im Ausland haben wir sehr viel dazugelernt und es hat uns auch sehr weit gebracht. Ich wäre im ´normalen´ Leben nie nach Israel gekommen, was ich mir mit Sicherheit nicht hätte leisten können. Die Tour in Australien war für uns eine geniale Tour, weil dort nicht allzu viele Bands aus Europa spielen können.

Habt ihr denn heute noch die Möglichkeit in Amerika zu touren?

– Ja, aber wir waren schon lange nicht mehr dort. Aber Anfragen gibt es doch immer noch.

Nach so langer Zeit im Business habt ihr sowohl negative als auch positive Erfahrungen gemacht. Was war denn die Beste und welches war die schlechteste Erfahrung die ihr in den 15 Jahren KREATOR gemacht habt?

– Die beste Erfahrung war eigentlich, dass wir die Möglichkeit hatten sehr viele Menschen kennen zu lernen und dadurch auch viele Freunde gewinnen zu können. Die schlechten Erfahrungen waren die, dass man immer wieder Leute kennen lernte, die einem irgendwie versuchten über den Tisch zu ziehen. Für mich ist klar, dass man Platten verkaufen muss, aber man sollte bei einem solchen Vertrag nicht seine Seele verkaufen und immer sein eigenes Ich behalten.

Das glaube ich hat Mille und der Rest von KREATOR bis zur heutigen Zeit nicht verloren und man kann der Band nur wünschen, dass sie ihren Weg weiter so beschreiten. Falls ihr Neuigkeiten von KREATOR erfahren wollt, schaut doch mal auf ihre Homepage rein. Diese ist zu erreichen unter:

www.kreator-terrorzone.de

Story: Gisela

5 Kommentare zu KREATOR

  1. Thank you for content. Area rugs and online home decor store. Hello Administ . cami halısı

  2. Major thanks for this.

  3. Your comment is a thoughtful and well-reasoned response to the post. I appreciate the way you engaged with the ideas presented and provided your own unique insights.

  4. I have bookmarked it in my google bookmarks.

  5. I’m not sure where you’re getting your information, but great topic.

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.