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DARKSEED

Nach einer längeren Auszeit gibt es endlich wieder etwas Neues von DARKSEED. Zuerst schien es ja so, dass eigentlich das Aus der Band zu verkünden gewesen wäre, aber zum Glück geht es wieder weiter und das furios, denn „The Ultimate Darkness“ ist ein tolles Album, welches man sich wieder und wieder anhören kann. Von Sänger Stefan Hertrich erfuhr ich dann noch andere interessante Fakten. Los geht´s.

Das Album wird ja als Gothik-Metal angekündigt, wo ich eigentlich nicht so ganz mit übereinstimme. Es fängt zwar mit leicht eingefügtem Gothik-Metal Sound an, aber von Song zu Song geht der Sound immer mehr in Metal über.

– Da stimme ich dir zu, denn den Bezug Gothik-Metal beziehe ich eigentlich nur auf die Texte. Sie liegen alle am Rande der Depressions-Schmerzgrenze. Trotz allem sehr ich doch einen gewissen Gothik-Touch, denn die Melodien sind dem sehr nahe.

Was mir vor allem an der Anordnung der Songs gefällt ist, sie fangen leicht gothiklastig an, gehen dann in Metal über und bekommen zum Schluss hin einen leicht elektronischen Anstrich verpasst.

– Die letzten Alben von uns waren ja eher etwas softer und elektronischer. Aber wir haben bemerkt, dass der härtere Sound besser für DARKSEED und vor allem für meine Stimme ist. Mir liegt die härtere Gangart viel mehr und es macht auch richtig Spaß alles aus sich herauszuholen. Uns war es auch wichtig, genau das zu machen, was wir auch wollen. Uns ist es egal, wenn man jetzt sagt, dass es vielleicht altbacken wäre. Ich denke es war die richtige Entscheidung wieder mehr auf Härte zu setzen.

Das sehe ich auch so, denn die Songs kommen alle sehr gut rüber. Was mir auch sehr gut gefallen hat waren die deutschen Sätze bei „My Burden“ und „The Dark One“.

– Das ist auch rein zufällig entstanden. Ich habe mir in Bezug auf die Stücke schon sehr früh Gedanken gemacht. Mit fiel dann auf, dass gewisse Stellen einfach in Deutsch sein mussten. Das ist aber trotzdem mehr spontan entstanden oder besser gesagt aus dem Gefühl heraus. Es gibt dazu aber die unterschiedlichsten Meinungen. Die Fans finden es gut, aber ein Teil der Medien meint das es nicht so gut wäre. Da kann ich aber sehr gut mit leben, denn es sind ja unsere Kompositionen.

Ich habe aber deswegen viel bewusster zugehört.

– Das sehe ich genauso, denn der deutsche Fan wacht regelrecht auf bei den eingeschobenen deutschen Sätzen. Eigentlich interessieren die Texte nicht sehr viele Leute, aber ich denke, dass so doch mehr auch auf die Texte aufmerksam werden. Ich finde auch, dass dies ein schönes Überraschungsmoment ist und man kann somit den Fan ein wenig wachrütteln.

Bei einem früheren Interview sagtest du mir, dass du die Texte auf Reime aufbaust. Ist das heute immer noch so?

– Das ist gar nicht mehr so. Wir haben früher zwar harte Musik gemacht, aber die Texte waren sehr poetisch. Das hat sich aber im Laufe der Zeit sehr stark unverändert. Dadurch dass wir einen engen Kontakt zu unseren Fans haben, wissen wir natürlich auch in großem Maße, was unsere Fans so bedrückt. Dies und auch meine Dinge, die mich bedrücken, fließen alle in die Texte mit ein. Ich habe auch heute nach den ganzen CD´s die wir schon gemacht haben nicht mehr die Angst Texte zu schreiben. Es war damals eine kleine Hilfe gewesen, denn durch das Schreiben in Reime ging alles viel schneller von der Hand.

Ihr hattet ja textlich schon immer einen roten Faden in den Alben. Ist dieses Mal der rote Faden die Nachdenklichkeit?

– Auf jeden Fall, denn im Grunde sind wir ja auch eine nachdenkliche Band in Bezug auf die Texte. Wir schreiben jetzt nicht über Vampirismus, denn das passt nicht zu uns. Es geht bei uns darum, was uns einfach nur stört, wie z.B. die Oberflächlichkeit der Menschen oder die Zerstörung der Natur und das versuchen wir in den Texten sehr bildlich auszudrücken.

Für die älteren Alben hast du das Songwriting alleine gemacht. Das hat sich aber in der Zwischenzeit geändert.

– Ich habe für das neue Album 9 Stücke geschrieben und Thommy, unser Gitarrist 4 Songs. Von den 9 ist dann einer rausgefallen, der aber auf der Bonus-CD Platz gefunden hat.

Ihr nehmt ja auch immer bei Thommy die CD´s im eigenen Studio auf. Ist es für euch einfacher das Album in Eigenverantwortung zu produzieren?

– Das hat eigentlich viele Gründe. Die erste CD die wir bei ihm aufgenommen war das Album „Diving into Darkness“. Diese und die folgenden CD´s haben zwar soundtechnisch etwas gelitten, aber jetzt haben wir das auch gut in den Griff bekommen. Wir haben diesen Schritt gemacht, weil wir einfach Kosten sparen wollten. Man verdient zwar sowieso nicht viel an einem Album, aber wenn dann noch die hohen Studiokosten dazukommen, bleibt überhaupt nichts mehr hängen oder zahlt Schlechten falls noch dazu. Es ist doch normalerweise so, dass der Produzent, der Coverdesigner und auch der Konzertveranstalter verdient an einem. Deswegen haben wir uns überlegt, dass wir ein eigenes Studio einrichten. Wir wollten einfach unabhängig sein. Mittlerweile haben wir auch noch unseren eigenen Verlag gegründet.

Ich denke auch dass dies der Weg der Zukunft ist.

– Absolut, denn durch das File-Sharing im Internet verdient man fast gar nichts mehr. Die Leute laden sich die Songs aus dem Netz und die CD´s bleiben in den Regalen der Plattenläden stehen. Leben können wir als Band sowieso nicht von dem Geld, aber es sollte doch ein wenig hängen bleiben, denn dafür macht man sich doch die ganze Arbeit. Wenn dies nicht der Fall ist wäre man sonst zu sehr gefrustet. Noch ein anderer Vorteil eines eigenen Studios ist, man ist in der Nähe von seinem zu Hause. Deswegen kann man sich auch während der Produktion zu Hause aufhalten, denn man ist ja schnell im Studio. Dadurch bleibt man im persönlichen Umfeld.

Ein Vorteil wird sicher auch sein, dass ihr länger im Studio Neues ausprobieren könnt.

– Da setzen wir uns selber immer wieder unter Druck. Wir sagen schon im Vorfeld dem Label bis zu diesem Termin sind wir fertig, aber im Endeffekt klappt das dann doch nicht so ganz. Dann kommt wieder ein wenig Stress auf. Dieses Mal war das Album auch auf der letzten Sekunde erst fertig. Das war schon wieder richtig stressreich. Das ist aber Druck, den wir uns selber machen.

Vor drei Jahren hast du dir ja eine Auszeit genommen. Was hast du in der Zeit gemacht?

– Mich hat damals die Bandsache irgendwie genervt. Man hat so viel Aufwand in die Band gesteckt und am Ende ist nichts dabei herausgekommen. Ich habe dann überlegt was anderes zu machen. Ein gutes Jobangebot in der Computerspiele-Branche machte diesen Entschluss noch leichter. Ich bin dann in eine andere Stadt gezogen und habe zu den Jungs gesagt, sie sollten erst einmal alleine weiter machen. Nach anderthalb Jahren bin ich dann wieder zurück nach München gezogen und mache nun die Arbeit selbstständig hier nebenbei weiter. Dann sagte ich mir, jetzt kann es mit Darkseed weitergehen, denn was sollte ich den sonst machen, denn mein Herz gehört eben der Band. Durch den ganzen Abstand, den ich in der ganzen Zeit von der Band hatte, wurde mir sehr viel klar und heute bin ich froh, dass es weitergeht.

Das sind wir auch, denn wenn wir auf ein solches Album hätten verzichten müssen, wäre es ein großer Verlust gewesen. Ich hoffe nun auf eine Tour von DARKSEED. Eine kleine Tour gibt es ja schon im März.

https://www.facebook.com/DARKSEED-46103123056/

Story: Gisela

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