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EASY RIDER

Vor kurzem veröffentlichten EASY RIDER aus dem sonnigen Spanien ihr neuestes Album, welches schlicht mit „Animal“ betitelt wurde. Schon seit längerer Zeit gefällt mir die Band, denn sie bilden einen guten Kontrast zu TIERRA Santa, die ja Kultstatus in Spanien besitzen. Genau mit dieser Band waren EASY RIDER auch bei uns auf einer ausgedehnten Tour. Nach ihrem sehr gelungenen und von den anwesenden Fans ausgelassenen gefeierten Auftritt, konnte ich mich noch ein wenig mit Sänger Ron Finn, Gitarrist Dani Castellanos und Bassist Jose Vallanueva unterhalten.

Das neue Album ist für meine Belange wesentlich straighter ausgefallen. Bei ihm wurde verstärkt auf die progressiven Parts im Metal verzichtet. Was war der Grund dafür?

Dani: Ich denke, dass kommt ganz alleine von der Aufnahme her. Wir haben sowieso einen sehr aggressiven Sound. Es war ja auch so, dass bei unserem letzten Album Ron erst zur Band gestoßen ist und das Songwiritng schon fast abgeschlossen war. Beim jetzigen Album war es eine Arbeit der kompletten Band.

Ron: Dadurch, dass wir die Songs zusammen im Proberaum geschrieben haben, bekamen sie einen doch sehr unterschiedlichen Sound. Das schöne an der Zusammenarbeit war, dass wir zusammen überlegt haben, in welche Richtung das Ganze gehen sollte. Jeder kam mit seinen Ideen und aus diesen ganzen Ideen konnten wir gut das neue Abum fertig stellen und somit auch eine kleine Wendung in der Karriere von EASY RIDER vollbringen. Ich finde auch, dass die Songs alle sehr natürlich ausgefallen sind.

War das letzte Album „Regeneration“ komplett fertig?

Ron: Nein nur die Musik war fertig und die Texte habe ich dann noch geschrieben. Die Band gab mir die Songs und meinte nun wäre ich an der Reihe, um meinen Job zu machen.

Es ist ja auch nicht so ganz einfach, denn Ron lebt in Boston und der Rest der Band in Madrid.

Jose: Das ist eigentlich nicht so schwierig, denn wir leben in einem Zeitalter, wo durch Zuhilfenahme des Internets alles möglich wird. Er hört sich denn unsere Ideen an und arbeitet dann an den Melodien und den Texten.

Dani: Es geschieht auch oftmals, dass er mit einigen Sachen nicht einverstanden ist und dann hören wir uns seine Ideen an und wenn sie gut sind, bleiben sie auch so. Wir haben diesbezüglich keine Probleme.

Ron: Songs wie „Chasing Demons“ sind auch entstanden, als ich nach dem Album „Regeneration“ wieder nach Hause kam. Als er fertig war, habe ich ihn nach Spanien geschickt und die Band fand ihn sofort toll.

Mir gefällt er auch sehr gut, vor allem kommt er live sehr gut an.

Ron: Das haben wir jetzt auch im Laufe der Tour festgestellt und wir sind froh, dass er auf dem Album vertreten ist.

Wenn wir schon bei den Songs sind, möchte ich gerne das Lied „Walls Of Hatred“ ansprechen, denn bei ihm habe ich einige neue Stilistiken ausmachen können.

Dani: Obwohl er eigentlich sehr simpel ist, denn die Riffs sind eigentlich sehr einfach auf dem Stück.

Jose: Diesen Song haben wir auch schon seit längerer Zeit im Kopf und auch schon einige Male versucht ihn zu Ende zu führen. Es ist ja auch nicht so, dass wir uns vor anderen Richtungen verschließen. Dafür leiben wir die Musik viel zu sehr.

Es ist ja auch sehr wichtig, wenn man offen für andere Stilistiken ist.

Ron: Es wird auch langweilig, wenn jedes EASY RIDER-Album klingen würde wie das andere. Ich glaube auch nicht, dass wir so sehr unseren Stil geändert haben. Wir machen Heavy Metal und wir möchten, dass jeder Fan solcher Musik auch Freude daran hat, sich unsere Alben anzuhören.

Ich lese ja auch einiges und mir vielen auch einige negative Kritiken auf. Das kann ich nicht so ganz nachvollziehen, denn die Songs sind modern, frisch und besitzen das nötige Maß an Power.

Dani: Danke, aber genau so sehen wir es auch. Uns ist es auch sehr wichtig, dass wir Musik machen, hinter der wir vollkommen stehen. Sie muss aus dem Bauch heraus kommen.

Ein Song gefällt mir besonders gut, nämlich „Suddenly“. Er ist für mich ein kleines Highlight auf dem Album.

Ron: Obwohl er überhaupt nicht unserem Stil entspricht. Aber als Dani mit den Riff ankam und ich noch die Melodien dazu beigetragen hatte, waren wir einer Meinung. Der Song ist so gut, obwohl er nicht so sehr ein typischer EASY RIDER-Song ist. Wir waren aber am Anfang gar nicht sicher, dass wir ihn mit auf dem Album nehmen. Wir haben aber, bezüglich zu diesem Song schon sehr viele positive Kritiken bekommen, das wir jetzt froh sind, uns so entschieden zu haben.

 „Suddenly“ zeigt die Band von einer anderen Seite und das ist doch toll.

Dani: Richtig, aber am Anfang hatten wir wegen des Liedes sehr große Diskussionen.

Das Album trägt den Titel „Animal“. Warum habt ihr euch für diesen Titel entschieden. Steckt da vielleicht etwas hinter?

Ron: Eigentlich steckt nichts dahinter. Irgendwie musste das Album ja einen Titel bekommen und da man „Animal“ auch sehr gut in Spanisch versteht, lag es eigentlich ziemlich nah, das Album so zu betiteln.

Jose: Das heißt jetzt nicht, dass wir nur nach dem spanischen Markt schielen, aber einen solchen Titel versteht man in sämtlichen Sprachen.

Ich kann mich erinnern, dass ihr auf dem ersten Album in Spanisch gesungen habt. Warum habt ihr euch anders entschieden, denn euer damaliger Sänger kam ja auch aus Madrid?

Dani: Das war eine logische Folgerung, denn Lieder in englischer Sprache sind nun mal besser. Mit dieser Sprache ist man doch internationaler und wir wollen unseren Wirkungskreis nicht nur auf Spanien auslegen. Die Sache mit der Sprache hat sich jetzt sowieso erledigt, denn Ron kommt ja aus Amerika

Obwohl er doch auch ein wenig Spanisch spricht.

Ron: Unsere Sprache ist Spanglisch, ein Mix aus Englisch und Spanisch. Ich denke auch, wenn man auf dem internationalen Markt Erfolg haben will, sollte man sich der englischen Sprache bedienen. Es ist nun mal so, dass fast alle Songs in dieser Sprache gesungen werden und als Band, die eine andere Sprache bevorzugt hat man es doch ein wenig schwerer.

Dani: Ich finde auch, dass die Songs dadurch wesentlich besser klingen und die Leute verstehen uns eben besser. Es macht einfach Sinn.

Ron: Trotz allem hätte ich in Spanisch so meine Probleme-

Jose: Wir haben aber wegen der Sprache in Spanien einige Probleme. Die Leute haben uns schon so oft gesagt, dass wir doch eine spanische band wären und warum wir nicht in der Muttersprache singen würden. Das sind aber Äußerungen, die uns nicht so sehr stören, denn wir wollen Musik machen, die in der ganzen Welt verstanden wird.

Dann kann ich jetzt nur hoffen, dass EASY RIDER bald mal wieder nach Deutschland kommt. Ihre Show war wirklich vorzüglich und sie haben, in Düsseldorf jedenfalls, einen großartigen Eindruck hinterlassen. Vielleicht überlegt es sich Ron doch noch einmal, wenigstens einen Song in Spanisch zu singen.

Story: Gisela

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