News Ticker

ETHNIC DE GENERATION

Wie jedes Jahr im Mai flog ich nach Arizona. Im Vorfeld hatte ich mich ein wenig in der örtlichen Musikszene umgeschaut und war dabei auf eine Band gestoßen, die mich sofort faszinierte. Die Rede ist von ETHNIC DE GENERATION aus Kayenta. Der Ort liegt in der Reservation der Navajos und das war noch ein weiterer Punkt der mich neugierig machte. Ich kontaktierte also Billy Crawley II seines Zeichens Sänger dieser Band, um mit ihm einen Termin abzustimmen, denn mein Plan war 3 Tage in der Nähe, im Monument Valley zu verbringen. Der Sound von EDG ist schnörkelloser Metal mit Einflüssen von Testament, Slayer und anderen Bands dieses Genres. Trotz allem gefiel mir besonders gut, dass man sehr viel Wert auf Melodik legte.  Nach einer kurzen Terminabsprache trafen wir uns dann in Kayenta und so konnte es losgehen

Da ich nicht allzu viel Infos hatte, begann ich also den Fragenreigen mit einer herkömmlichen Frage, wie lange es die Band ETHNIC DE GENERATION denn nun schon gibt.

– Die Band gibt es nun schon seit fast 10 Jahren. Es kam zwar immer wieder zu Besetzungswechsel, aber mit der nun bestehenden Formation sind wir mehr als zufrieden und vor allem verstehen wir uns menschlich auch sehr gut.

In den 10 Jahren habt ihr ja eine Reihe von Konzerten absolviert. Ich habe von ca. 300 Konzerten gelesen.

– Das ist nicht mehr ganz richtig, denn diese Angaben sind schon älter. Mittlerweile kommen wir auf eine Zahl von fast 600 Auftritten. Wir versuchen überall zu spielen, wo man uns lässt, denn nur so können wir, über die Grenzen hinaus bekannt werden.

Ich war ja schon sehr erstaunt dass es so viele Metalbands hier in der Region gibt. Damit hatte ich nicht gerechnet.

– Vor Jahren war das auch noch ganz anders, denn da war der Metal noch nicht so sehr verbreitet. Als wir damals anfingen wurden so viele Metalbands gegründet und mittlerweile hat diese Musikrichtung einen sehr hohen Status in unserer Region.

Man kann ja auch sehr gut seinen Unmut in der Rockmusik loswerden.

– Richtig und so denken viele der jungen Leute hier. Sie sind einfach froh, dass sie mit dieser Musik ein wenig von ihren Aggressionen loswerden, was natürlich auch auf uns zu beziehen ist.

War für dich eigentlich schon immer klar, dass du Musiker werden willst?

– Eigentlich schon, denn mein Vater (Countrysänger) und meine Mutter (traditionelle Sängerin) sind sehr stark mit der Musik verbunden. So wuchs ich eigentlich mit Musik auf und es stellte sich die Frage nicht. Da meine bevorzugten Bands aber Slayer, Sepultura oder auch Metallica sind, habe ich mich für die Metalmusik entschieden. Ich höre auch sehr gerne Kiss

Das ist doch nichts Schlimmes! Was mir sehr stark aufgefallen ist, eure Songs sind bei aller Härte und Aggressivität immer noch sehr melodisch. Ist euch das wichtig?

– Das ist ein sehr wichtiger Punkt für mich persönlich. Ich schreibe ja die ganzen Songs und das Hauptaugenmerk liegt wirklich auf der Melodie. Damit kann man so viel ausdrücken, meistens auch sehr persönliche Dinge. Ich mag es auch mehr mit cleanen Vocals zu singen, was natürlich die Melodik in den Songs wieder mehr unterstreicht.

Wie z.B. bei „Within“ oder dem Titelsong.

– Die beiden Stücke sind wirklich sehr persönlich und zudem bezieht sich „Blood Land“ darauf, wie das Leben hier in der Reservation so ist und vor allem, wo wir herkommen. Der Wichtigste Punkt im Song „Blood Land“ ist das man das Licht sieht und einfach nicht aufgibt. Es ist nicht einfach hier zu leben, aber man sollte immer positiv denken. Das ist aber nicht so einfach. Wichtig ist, dass man dieses immer in sich trägt und nie vergisst wo man herkommt.

 „Blood Land“ ist euer Debutalbum. Warum habt ihr so lange mit einem kompletten Album gewartet?

– Gute Frage, uns haben die Fans immer nach CD´s gefragt und so haben wir immer schnell eine Maxi-CD aufgenommen, damit die Fans auch etwas in den Händen halten konnten. Das Problem war aber, dass sie kurze Zeit später wieder nach einer neuen CD fragten. Das war richtig stressig, denn nach der täglichen Arbeit immer wieder neue Songs schreiben ist einfach nicht drin. Zudem wohnen wir auch nicht in einem Ort. Unser Gitarrist und Schlagzeuger wohnen in Flagstaff und so kann man auch nicht mal kurz vorbeischauen und eine CD aufnehmen. Das gestaltet sich ja schon mit den Proben sehr schwierig.

Ich denke bei so vielen Liveauftritten habt ihr das wohl nicht mehr so nötig.

– Das stimmt uns wir sind alle sehr gut aufeinander eingespielt. Aber zurück zum Album, es gibt uns jetzt ein wenig mehr Zeit um an neuen Songs zu arbeiten. Es ist nun mal ein Problem wenn man arbeitet und sich um Auftritte kümmert auch noch Zeit zu haben an neuen Songs zu arbeiten.

Ihr habt ja Ende April 3 Konzerte auf dem „Gathering Of Nations“-Festival gespielt. Wie waren denn die Reaktionen?

– Die waren unbeschreiblich, denn es standen so viele Menschen vor der Bühne. Es war ein tolles Gefühl. Wir lieben es auf der Bühne zu stehen und in zufriedene Gesichter zu blicken. Das macht mich selber auch sehr zufrieden.

Das EDG nun nur in Arizona auftritt liegt falsch, denn sie sind über die Grenzen hinaus beliebt und spielen überall dort, wo es eine Steckdose gibt.

– Das ist richtig nur gestaltet sich dies manchmal auch sehr schwierig, denn die Benzinpreise steigen doch immer mehr.

Wie sieht es denn mit der Akzeptanz bei Radiosendern aus. Werden eure Songs auch dort gespielt?

Es gibt hier so viele Highschool-Radios und die spielen unsere Songs. Sonst ist es hier in Amerika sehr schwierig bekannt zu werden, aber durch die ganzen Auftritte haben wir uns schon einen sehr guten Ruf erspielt.

Das hat ihnen auch wieder einen Auftritt im Vorprogramm von Testament im August beschert. Auch sonst sind sie allzeit „On The Road“. Ich war eine Woche später auch „On The Road“, denn ETHNIC DE GENERATION spielten ein Konzert in Kayenta, was ich mir natürlich nicht entgehen lassen konnte. Ich sah eine Band, die nur so vor Energie sprüht und die es verdient hat, dass sie noch mehr Aufmerksamkeit erhalten. Ich jedenfalls war total fasziniert von der Darbietung, denn man sah eine powervolle Show, eine gut aufeinander eingespielte Truppe und man sah mit welcher Hingabe sie ihr Konzert absolvierten.

Wer noch mehr Info zur Band erhalten will, schreibt an info@hmbreakdown.de oder geht auf:

https://www.reverbnation.com/ethnicdegeneration

https://www.facebook.com/Ethnic-De-Generation-144241938961322/

Story: Gisela

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.