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FEAR FACTORY

FEAR FACTORY 1995

„Marlene i hate you“ stöhnt ein sichtlich abgekämpfter Burton, Hauptberuflich Sänger bei FEAR FACTORY. Dieser eindeutige Liebesbeweis gilt Roadrunner Promoterin Marlene die es geschafft hat, ihm und Gitarrist Dino, in 2 Tagen rund 80 Interviews aufs Auge zu drücken. Tja Jungs, selbst schuld, kann ich da nur sagen. Um als einer der letzten, sicherlich nervenden, Fragensteller noch eine Chance zu haben, greife ich in die Trickkiste. Ich zücke die CD Hülle von „Demanufacture“ und frage ihn ob er weiß, was das ist. Auf sein verständnisloses Nicken antworte ich im Brustton tiefster Überzeugung: „This is my album of the year“. Burt lacht und läuft noch mal zur Höchstform auf.

 

Das erste FEAR FACTORY Album „Soul of a new Machine“ kam Mitte ’92 raus und außer der „Fear Is The Mindkiller“EP und diversen Tourneen u.a. mit BRUTAL TRUTH gab’s in diesen 3 Jahren kein Lebenszeichen von euch. Was war los? Habt ihr das SLAYER Syndrom?

Burt lacht laut „Nein, wir haben zuerst mal ausgiebig getourt, Canada, Mexico usw.. Danach haben wir neue Songs geschrieben. Die klangen aber im Studio nicht so, wie wir es haben wollten, also haben wir ein anderes genommen. Wir sind von Chicago nach New York gegangen. Im dortigen Studio waren übrigens auch FAITH NO MORE, die ihr neues Album „King of a Day…“  aufgenommen haben. Das hat natürlich alles viel Zeit gekostet.“

Ihr habt ja auch einen neuen Bassisten bekommen.

– Genau, Christian. Er kommt aus Belgien und hat dort schon in anderen Bands gespielt. Wir sind über BIOHAZARD an ihn rangekommen. Sie wussten, dass wir wieder einen Bassisten brauchten, nachdem wir unseren alten rausgeschmissen haben. Er spielt zwar eigentlich Gitarre, jetzt spielt er bei uns Bass und Dino musste diesmal nicht Bass und Gitarre wie auf dem Debüt einspielen.

Und wer ist der 2. Sänger oder singst nur du auf diesem Album?

– Nein, das bin alles ich, da gibt es keinen anderen. Einfach ist es nicht. Einmal hab ich nach 4 Stunden im Studio die Stimme verloren. Aber der Hass und die Wut in meiner Stimme sind echt, das ist real Aggression.

Woher kommt diese Aggression?

– L. A.

L.A.?

– Ja diese Stadt macht es dir echt nicht leicht, wenn du nicht schwer reich bist und es dir leisten kannst außerhalb zu wohnen.

Hat sich diese Situation nicht verbessert, seit Bill Clinton im Weißen Haus sitzt?

– Nein, wir haben auch an einen Wechsel geglaubt, aber an der soziale Situation, gerade der Armen hat sich nichts geändert. Es gibt immer noch viele Streetgangs, Gewalt, Kriminalität und Rassismus.

Und wo lebst du in L.A.?

– Nicht In Hollywood (lacht), aber in der Nähe. Dealer, Junkies und Gangs habe ich auch vor der Haustür.

Und die haben bei euch natürlich alle Feuerwaffen.

– Das habe ich noch nicht gesehen, aber natürlich werden sie welche haben. Es ist ja kein Problem an welche ranzukommen, du kaufst sie auf der Straße. Wir haben mehr Feuerwaffen als Einwohner in Amerika.“

Ich nehme an, dass es dir da als Textschreiber nicht an Themen mangelt.

– Ganz und gar nicht. Ich mache mir echt Sorgen um die Zukunft der Menschheit. Und diese Sorgen ziehen sich auch wie ein roter Faden durch „Demanufacture“, obwohl es eigentlich kein Konzeptalbum werden sollte. Sieh mal (nimmt mir die CD Hülle aus der Hand) hier auf dem Cover haben wir ein Skelett. Auf der einen Seite hat es Knochen, auf der anderen Balken für den Scanner, wie sie auf jeder Ware sind. So sehe ich unsere Zukunft. Eines Tages kannst du keinen Schritt mehr ohne Kontrolle gehen, wart’s ab.

Na das wollen wir nicht hoffen. Aber Angst machen können sie einem schon, die Visionen von Burt, der mir aufgrund meines AGNOSTIC FRONT Shirts zum Schluss noch verrät, dass FEAR FACTORY den Song „Your Mistake“ der New Yorker Hardcorelegende  gecovert haben, der demnächst auf einer EP veröffentlicht wird. Da läuft mir jetzt schon das Wasser im Mund zusammen.

http://fearfactory.com

Story : Steffen Keßler

1 Kommentar zu FEAR FACTORY

  1. Nice article inspiring thanks. Hello Administ . Cami Halısı ve Cami Halıları Firmasi. cami halısı

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