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G/Z/R

G/Z/R 1996

Da prägt ein Mann vor mehr als 2 Dekaden mit BLACK SABBATH, die ja heutzutage von vielen Bands als Haupteinfluß genannt werden, den Begriff des Heavy Metal maßgeblich mit und bringt erst anno 1995, im Gegensatz zu anderen ex-Mitgliedern, unter dem Namen G/Z/R sein 1. Soloalbum „Plastic Planet“ heraus. Als Sänger für dieses Werk wurde Burton C. Bell von FEAR FACTORY verpflichtet. Und meiner einer, der gerade mal seit einer Dekade weiß, wie Heefi Meddal geschrieben wird, bittet die Legende Geezer Butler, derzeit (noch) Bassist bei OZZY, zum Interview. Tja, so ändern sich die Zeiten.

 

„Plastic Planet“ ist ein Album geworden, welches auf der einen Seite durch Geezers Heavyness (der hier Bass und Keyboard spielt) und auf der anderen Seite durch die außergewöhnliche Stimme von Burton wie eine Mischung aus BLACK SABBATH und FEAR FACTORY klingt. Sieht das Herr Butler genauso?

– Du kannst es nennen wie du möchtest. Es ist ein Heavy Album geworden wie am Anfang von SABBATH in den 60ern. Durch meine jüngeren Mitstreiter, Burton C. Bell, Pedro Howse (Gitarre) und Deen Castronovo (ex-OZZY Drummer) ist natürlich auch das Feeling der 90er enthalten.

Bis auf Gitarrist Pedro besteht die Band also aus 3 mehr oder weniger bekannten Musikern, wobei Geezer natürlich durch seine Vergangenheit die Nase vorn hat. Ist das der Grund warum die Band g//z/r heißt und warum wurde das e‘ durch Schrägstriche ersetzt?

– Die Band nach mir zu benennen war die Idee der Plattenfirma. Ich wollte mich jedoch nicht herausstellen, deshalb haben wir als Kompromiss nur meinen Vornamen genommen. Und da mir das auch noch nicht ganz gefallen hat, haben wir die es durch die Schrägstriche ersetzt.

Nun stand im Infoblatt zu „Plastic Planet“, dass Herr Butler dieses Album mit einer gehörigen Portion Wut und Aggression eingespielt hat. Woher diese Aggressionen?

– Also ich bin kein aggressiver Mensch. Bloß viele Sachen die heute auf unserer Welt passieren machen mich traurig und wütend zugleich. Mit meinen Lyrics kann ich meine Meinung dazu wenigstens öffentlich kundtun. Es ist mehr eine psychische Aggression und die kann ich sehr gut mit meiner Musik abbauen.

Genau, im Info stand auch dass du diese Aggressionen lieber durch die Musik als durch Leute verprügeln ablässt. Ist es vielleicht besser dir nicht über den Weg zu laufen, wenn du mal keine Musik mehr machst?

– Oh nein, ich glaube zwar dass es immer Gewalt unter Menschen geben wird, aber wenn man versucht über ein Problem zu sprechen und eine Lösung gefunden wird, ist beiden Seiten mehr gedient (deine Worte in die Ohren der Mächtigen dieser Welt Geezer). Allerdings glaube ich nicht, dass meine Lyrics viel bewegen können. In den Siebzigern hatten meine Lyrics bei BLACK SABBATH ein positives Feeling, weil ich dachte, damit etwas ändern zu können, aber die Realität sah leider anders aus. Irgendwie können die Menschen nicht in Frieden miteinander leben.

Das Cover von „Plastic Planet“ ziert ein Alien der über unsere Erde fliegt. Ich nehme an, dass dieses Bild in direkter Beziehung zu deinen Texten steht.

– Das ist der Kopf einer Fliege. Das ist das Spiegelbild unserer Welt aus den Augen der Fliege.

Sie will wahrscheinlich landen und sagt sich „Oh Gott, hier nicht“.

– Ja genau.

Trotz des traurigen Hintergrundes müssen wir beide lachen. Was würdest du denn ändern wenn du für einen Tag der Boss im Universum wärst?

– Oh, the Boss of the Universe? Dass alle Menschen in Frieden leben können und nicht hungern müssen.

Du warst ja gerade auf Tour mit OZZY in Südamerika, ich denke mal, dass du dort eine Menge Elend gesehen hast.

– Ja, dort gibt es wirklich eine Menge Elend. Auf der einen Seite des Berges wohnen Millionäre und auf der anderen Seite vegetieren die Menschen in Ghettos. Reichtum und Armut sind dort sehr extrem und dicht beieinander.

OK, noch mal zu g//z/r. Wie bist du an Burton gekommen?

– Ich suchte einen Sänger für g//z/r der auch die Stimmung der Songs, Wut, Verzweiflung und Hoffnung, richtig rüberbringt. Und als mir der BIOHAZARD Manager Scott das neue FEAR FACTORY Tape gab wusste ich, dass ich sie gefunden hatte. (Da dieses Interview während des Essener Gigs von Fear Factory und OZZY stattfand und ich Fear Factory gerade gesehen hatte, kann ich Geezer nur zustimmen. Anm. d. Verf.) Über Scott bin ich an Burton herangetreten, der jedoch noch mit seiner Band touren musste. Burton kam dann nach England und wir hatten nur 2 Wochen Zeit für das Album, aber das war ganz gut so, ich mag keine überproduzierten Alben.

Und wie war die Zusammenarbeit, immerhin könnte Burton ja dein Sohn sein?

– Wir hatten eine sehr gute Zusammenarbeit. Bei Musikern spielt das Alter keine Rolle.

Ist es eigentlich wahr, dass du OZZY wegen g//z/r demnächst verlässt?

– Ich werde erst mal die OZZY Tour zu Ende bringen. Dieser Tage spielen wir mit g//z/r in London einen Gig, während der Day Offs in Amerika werden wir diese Möglichkeit auch nutzen und im Februar gibt es dann eine komplette Tour. Wahrscheinlich muss Ozzy sich danach einen neuen Basser suchen.

Ich nehme an, dass also auch ein 2. Album in Planung ist.

– Ja, 4 Songs sind schon fertig.

Wie siehst du die Entwicklung im Heavy Metal vom Anfang (und ich zeige mit nacktem Finger auf Geezer) bis heute?

– Ich finde es gab eine böse Zeit in den 80ern mit einigen echt schlechten Bands. Diese Glam Bands mit ihrem Kommerz waren echt nicht gut für den Heavy Metal. Heute gibt es wieder Bands, die dieses Feuer des Heavy Metal in sich haben. FEAR FACTORY, MACHINE HEAD oder WHITE ZOMBIE zum Beispiel.

Und du hörst diese Bands privat??

– Ja, natürlich, ich mag sie. In den 80ern POISON und WARRANT das war kein Metal.

Darf man fragen wie alt du bist?

– 46 Jahre.

Ich hoffe, dass ich auch noch so harten Stoff höre, wenn ich mal so alt bin.

– Das hoffe ich auch.

Wo lebst du eigentlich heute?

– In Birmingham / England.

Immer noch in Birmingham. Ist das nicht eine trostlose Industriestadt, wo es ständig regnet? Lemmy ist doch auch nach L.A. gegangen.

– Ich mag L.A. nicht besonders. Bei mir muss es kalt sein und regnen – und Fußball brauche ich.

Aha. Letzte Frage. Unsere Redakteurin  Gisela, die heute OZZY Fotos machen will, hat gehört dass Ozzy mit einem Wasserschlauch den Fotograben unter Wasser setzt. Stimmt das?

– Ja.

Und warum tut er das?

(Geezer lacht herzlich los, wahrscheinlich gucke ich etwas bedeppert):  Das ist Ozzy, er ist halt ein Madman.

Story: Steffen Keßler

2 Kommentare zu G/Z/R

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