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HANOI ROCKS

HANOI ROCKS wurde 1980 zu den Hochzeiten des Sleazerocks in Finnland gegründet. Sie wurden von Bands wie Mötley Crue und Guns ´n Roses als Vorbilder bezeichnet und verschwanden nach dem tragischen Unfalltod von Drummer Razzle in der Versenkung. Sänger Michael Monroe versuchte es als Solokünstler oder in den 90iger Jahren mit der Band Demoliton 23. Im Jahre 2002 reformierten der ehemalige Gitarrist Andy McCoy und Michael Monroe Hanoi Rocks aber wieder und veröffentlichten 17 Jahre nach der Auflösung wieder ein Album. Jetzt steht mit „Another Hostile Takeover“ ein neues Werk in den Plattenregalen. Grund genug für mich ein Gespräch Michael zu führen.

Zuerst interessierte mich natürlich, welchen Grund Andy und Michael hatten, eine Reunion der Band Hanoi Rocks durchzuziehen?

– Wir hatten eigentlich gar keine Reunion geplant, denn Andy und ich haben einfach nur ein paar Songs zusammen geschrieben. Im Jahr 2000 kam uns aber der Gedanke, dass wir anlässlich des 20-jährigen Jubiläums von Hanoi Rocks doch vielleicht was machen sollten. Da wir in der Zwischenzeit sehr viele andere Sachen gemacht haben, war es aber eine Herausforderung für uns, denn Hanoi Rocks ist das was es ist und da wir ja auch in anderen musikalischen Bereichen unterwegs waren, war uns klar, dass der Sound ein wenig anders ausfallen würde. So kam dann im März 2001 ein Box-Set in Skandinavien auf dem Markt. Danach spielten wir auch auf den großen Open Airs in Skandinavien.

Wie haben denn die Leute auf euren ersten Auftritt nach so langer Zeit reagiert.

– Es war schon sehr interessant, denn man konnte merken, dass einige überhaupt nichts mit uns anfangen konnten. Andere wiederum waren total aus dem Häuschen. Trotz allem war dies eine sehr schwere Zeit gewesen, denn kurz vor den Festivals starb unerwartet meine Frau. Das war eine sehr starke seelische Belastung, aber in Erinnerung an sie habe ich dann doch die Festivals gespielt. Sie hätte es auch nicht anders gewollt.

Das ist natürlich hart, aber ich denke, dass es für Michael der beste Weg war mit seinem Schmerz klarzukommen.

– Das in jedem Fall, es war wie eine Therapie für mich dies alles zu verkraften. Diese Gefühle sind dann später auch ins Songwriting eingeflossen und habe somit alles gut verarbeiten können.

Ich habe gelesen, dass dein Gitarrist Conny Bloom auch ein überaus talentierter Songschreiber ist.

– Das ist richtig, denn auch er bevorzugt den Musikstil der frühen 80iger Jahre. Bassist Andy AC Christel, Conny und ich sind auch fast gleichaltrig und das passt sehr gut zusammen. Obwohl das Hauptsongwriting von Andy McCoy und mir zusammen gemacht wird, hat sich Conny sehr kreativ an den neuen Songs beteiligt. Das war sehr erfrischend.

Die beiden waren ja früher bei den doch auch sehr bekannten Band Electric Boys. Kanntest du sie schon aus dieser Zeit?

– Die Musikszene ist zwar groß aber doch sehr übersichtlich. Daher kannte man sich schon seit langer Zeit. Für mich ist wichtig, dass meine Musiker menschlich zu mir passen. Wenn dann noch die Professionalität und Können hinzukommt ist das doch optimal oder?

Das ist natürlich die beste Voraussetzung. Ich mag auch die Musik von euch, denn sie strahlt Lebensfreude und Power aus.

– Das lieben wir auch an unserem Sound. Depressive Musik macht uns depressiv, deswegen muss der Spaß her.

Ich kann mich noch daran erinnern, dass die damaligen Scheiben von Hanoi Rocks und auch die von Demolition 23 immer sehr schnell aufgenommen wurden um die Lebendigkeit zu erhalten. War das bei „Another Hostile Takeover“ auch der Fall?

– Das war dieses Mal etwas anders. Die Aufnahmen waren in 5 Tagen fertig. Für das Abmischen der Songs kamen noch mal 12 Tage hinzu. Das ist aber völlig in Ordnung, aber ich denke, da ich jetzt die Band komplett zusammen habe, wird es vielleicht demnächst wieder schneller gehen.

Auf dem Album sind 18 Stücke vertreten mit einer Gesamtlänge von fast 48 Minuten. Alle Songs sind mehr als hörenswert und versetzen einem sofort  wieder in eine andere Zeit.

– Ich mag es, wenn ein man ein Album bezeichnet als „Album ohne überflüssige Songs“. In der heutigen Zeit ist das vor allem ein wichtiger Punkt, denn wenn den Leuten nur ein oder zwei Songs gefällt, dann kaufen sie das Album nicht mehr sondern laden es sich illegal aus dem Internet. Deswegen lege ich persönlich auf Qualität sehr viel Wert. Es ist mir wichtig, dass die Fans merken, dass ich mehr als 100% gebe und dass die Songs von Herzen kommen. Erst dann bin ich zufrieden.

Das die Songs von Herzen kommen merkt man ihnen auch an, eben ehrlich bis ins Detail. Bei meinen Recherchen habe ich auch gelesen, dass euer Drummer Lacu ein richtiger Showmann ist. Was kann ich darunter verstehen?

– Lacu ist ein lebenslustiger Typ, der immer zu Späßen aufgelegt ist. Seine Show ist am besten mit dem Drummer von der Muppetshow zu vergleichen. Er ist immer agil und es ist eine Freude ihm zuzuschauen. Er lebt die Songs regelrecht. Er ist ein cooler Typ und dafür lieben wir ihn.

Dann wird es ja endlich mal Zeit, dass ich mir auch die Show anschaue, denn lustige Einlagen mag ich ganz besonders. Es lockert doch eine Show auf und eine solche Freude ist doch genau das, was wir in der heutigen Zeit sehen wollen. Apropos sehen, kommt ihr denn auch bald mal wieder nach Deutschland?

– Auf jeden Fall, denn die vergangenen Shows haben uns bewiesen, dass unsere Musik immer noch angesagt ist. Es ist zwar noch nichts Konkretes spruchreif, aber Anfang des Jahres wird sich das wohl geändert haben. In jedem Fall wollen wir auch auf einigen Open Airs vertreten sein. Wir sind auf jeden Fall bereit.

Wir auch und ich kann nur sagen „Let´s Rock!“

Story: Gisela

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