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HAREM SCAREM

Vor kurzem erreicht mich das neue Album von HAREM SCAREM. Die Kanadier zeigen auf „Higher“, dass sie wirklich mit zu den besten ihres Genres gehören. Eigentlich hatte ich nach Aussage von Sänger Harry Hess ja erst viel später mit dem Album gerechnet, denn ursprünglich sollte es erst Ende des Jahres veröffentlicht werden. Nun, dann eben zu einem früheren Zeitpunkt ein Gespräch mit Gitarrist Pete Lesperance, der mir auch sehr ausführlich auf meine, teilweise doch kritischen Fragen Auskunft gab.

Die neuen Songs von HAREM SCAREM sind wieder exzellent. Vor allem ein Song hat es mir besonders angetan, „Give It To You“. Er ist mit einem interessanten Riffing versehen und fällt somit sehr modern aus. Seht ihr in solchen Songs einen neuen Weg für die Band?

– Das ist schwer zu sagen, denn auf den ganzen Songs haben wir eigentlich das gemacht, was wir schon immer gemacht haben. Für uns ist der wichtigste Punkt überhaupt, dass wir bei jedem Song alles geben. Ich finde den Song auch sehr gut, weil er sehr frisch klingt.

Das letzte HAREM SCAREM-Album kam im letzten Jahr, im März auf den Markt. Jetzt steht ihr mit einem neuen Album am Start. War die Zeit nicht zu kurz gewesen, um ein neues Album zu schreiben?

– Eigentlich war der Termin perfekt, obwohl wir auch noch an einem Projekt gearbeitet haben. Zusätzlich hat Harry ja auch noch sein Soloalbum veröffentlicht. Wir schreiben über das Jahr auch einiges an Songmaterial, dass es nicht zu kurzfristig war.

Im letzten Jahr habt ihr auch auf dem englischen Gods-Festival gespielt. Dort wurde live mitgeschnitten. Dieser Mitschnitt wurde zwischenzeitlich auch veröffentlicht, dies sowohl als CD und DVD.

– Das ist unsere erste DVD und sie hat sehr viel Anklang gefunden. Ich denke auch, wenn ein Fan auf einem Konzert war, ist es für ihn eine gute Gelegenheit, dieses Konzert noch einmal Revue passieren zu lassen.

Vielleicht ist es auch eine Möglichkeit den Fans auf diese Art ein Konzert ins Wohnzimmer zu bringen, denn die Konzert-Tickets werden ja auch immer teurer.

– Richtig, und man kann es sich immer wieder anschauen, obwohl das Live-Feeling, welches bei einem Konzert herrscht, nicht so richtig eingefangen werden kann.

Dem kann ich aus eigener Sicht nur zustimmen, denn dieses Feeling wir einem nur zum Teil vermittelt. Ihr wart ja auch letztes Jahr in Deutschland und habt einige Shows gespielt. Wie waren denn die Reaktionen der deutschen Fans?

– Die Shows waren alle sehr gut. Sie fanden zwar in kleineren Clubs statt, aber die Stimmung hat uns doch sehr überrascht. Es hat uns auch sehr viel Spaß gemacht und es war wieder ein kleiner Schritt nach vorne, denn der deutsche Markt ist doch sehr interessant. In Deutschland wird unsere Art der Musik noch sehr hoch angesehen.

Obwohl der Markt ja doch im Moment sehr zusammenbricht, denn die Leute haben eben nicht mehr das Geld sich so viele CD´s zu kaufen, geschweige noch Konzerte zu besuchen.  Ich war ja auch auf eurer Homepage und habe in eurem Forum gelesen, dass einige Fans sagten, dass euer Album einfach zu kurz ist. Was denkst du über diese Sache?

– Aus meiner Sicht ist das Album auch zu kurz, denn auch ich mag lieber Alben, welche mindestens 45 Minuten guter Musik beinhalten. Dafür sind die CD-Preise wirklich zu hoch. Es kann aber auch passieren, dass man dann auch qualitativ schlechtere Songs mit auf das Album packt und das finde ich auch nicht so gut. Ein Album sollte nur aus qualitativ guten Songs bestehen und ich denke, das ist uns geglückt.

Die Qualität der Songs ist wirklich sehr hoch angesiedelt. Trotzdem achte ich immer auch darauf, dass die CD lang genug ist, denn ich kenne die Meinungen der Leute und sie werden mit Sicherheit sagen, dass sie viel zu kurz ist.

– Das kann ich sehr gut nachvollziehen, denn wie schon gesagt, denke ich darüber genauso. Aber es gibt auch andere Bands, welche auch nur 10 Stücke auf dem Album haben und von den 10 Songs sind auch noch 3 oder 4 von schlechterer Qualität drunter. Das kann ich in keinem Fall nachvollziehen.

Richtig, aber bei euch ist das zum Glück nicht der Fall. Das spiegelt sich ja auch sehr gut in Kommentaren auf eurer Homepage nieder. Ihr erhaltet dort sogar Eintragungen von Fans aus Indonesien, Portugal oder Spanien. Habt ihr eigentlich schon mal in Indonesien gespielt?

– Nein, leider haben wir noch nie dort gespielt.

Woher kennen sie denn HAREM SCAREM?

– Ich denke, dass sie sich die Alben über Import zugelegt haben, obwohl Indonesien für uns ein sehr interessantes Land ist. Das trifft auch auf die Phillipinen zu, denn auch von dort bekommen wir immer wieder E-Mails oder Eintragungen ins Gästebuch unserer Homepage.

Man kann sagen, aus aller Welt bekommt ihr Post.

– Richtig, wir haben zwar eine kleine Fanbase, aber diese ist über die ganze Welt verstreut. Es ist auch immer wieder interessant diese Kommentare zu lesen und es macht uns sehr stolz.

Ihr habt das Album ja jetzt in Japan, Europa und Kanada veröffentlicht. Wie sieht es denn mit Amerika aus?

– Wir haben noch nie ein Album in Amerika veröffentlicht.

Das ist aber doch unmöglich, denn wie kann man ein solches Material nicht veröffentlichen?

– Das ist wirklich nicht toll, aber was sollen wir machen. Wir würden es auch lieber in Amerika in den Plattenläden stehen haben.

Vielleicht kommt das noch, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass amerikanische Fans solch gute Songs nicht kaufen würden. Jetzt möchte ich aber eine Frage zum Titel des neuen Albums stellen. „Higher“ ist das eine Beschreibung für eure Karriere, denn mir kommt es so vor, als wenn ihr euren nächsten Schritt in eurer Karriereleiter nach oben beschreibt?

– In gewisser Weise schon, aber der Titel bezieht sich mehr auf das Songwriting, dass wir immer besser werden wollen. Auch soll es sich auf das normale Leben beziehen, indem der Titel ausdrückt, habt ein besseres Leben und macht mehr für euch selbst. Es ist eine Aufforderung mehr in positiver Sicht zu denken. Wir versuchen mit unseren Songs den Fans ein wenig die Inspiration zu geben.

Die geben uns HAREM SCAREM in jedem Fall, denn ihre Songs sind wirklich voll von Leben. Hoffentlich gibt es bald eine kleine Tour, bei der wir uns auch noch von ihren Livequalitäten überzeugen können.

www.haremscarem.net

Story: Gisela

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