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KAMELOT

Nachdem ich auf dem Konzert in der Bochumer Zeche schon die Single „Ghost Opera“ bekam, erhöhte sich die Spannung Tag für Tag mehr, denn dieser Song wies schon sehr deutlich darauf hin, dass wir mit einem tollen Album rechnen mussten. Doch dies ist bei weitem noch untertrieben, denn mit „Ghost Opera“ haben KAMELOT ihr Meisterwerk abgeliefert. Mir war schon 1995 klar, was in dieser Band steckt und nun beweisen sie schon seit vielen Alben, wozu sie fähig sind. !0 Songs der Extraklasse befinden sich auf dem Album und ich war natürlich gespannt darauf, was mir Gitarrist Thomas Youngblood zu erzählen hatte.

Bei KAMELOT muss man immer mit Überraschungen rechnen. So auch auf dem neuen Album „Ghost Opera“, denn mit diesem Album haben sie wirklich ihr Meisterwerk geschaffen. Was steckt eigentlich hinter dem Titel „Ghost Opera“?

– Die meisten Leute denken „Ghost Opera“ wäre ein Konzeptalbum, aber dem ist nicht so. Es ist einfach nur der Titel von einem Lied. Wir haben diesen Titel aber bewusst ausgewählt, weil er den Spirit des kompletten Albums wiedergeben sollte.

Die Geschichte des Songs „Ghost Opera“ ist ja auch eine sehr tragische, denn sie handelt von einer Opernsängerin, der schlimmes widerfahren ist.

– Richtig, denn am Abend vor ihrem Debut wurde sie vergewaltigt und kann diese Nacht einfach nicht vergessen. Sie konnte ihr Debut nie feiern und sie malt sich in ihren Phantasien aus, wie dieser Abend ihres Debuts wohl verlaufen wäre, wenn dies alles nicht passiert wäre. Zu diesem Song wurde ja auch unser erstes Video gedreht, welches sehr realistisch rüberkommt

Dieses Video ist wirklich ein Meisterwerk geworden. Etwas Neues hat sich auch in der Band getan, denn endlich haben KAMELOT mit Oliver Palotei einen festen Keyboarder in der Band. Ich habe gelesen, dass du es nicht akzeptiert hättest, wenn er nein gesagt hätte?

(Thomas lacht) So war es, denn als er mit uns auf Tour zum Album „The Black Halo“ war, wurde uns klar, er oder keiner ist der geeignete als festes Bandmitglied bei KAMELOT. Wir haben jetzt so lange nach einem festen Keyboarder gesucht und bei Oliver passt einfach alles, denn er hat Persönlichkeit und ist ein sehr ruhiger Mensch wenn er nicht auf der Bühne ist aber bei den Konzerten explodiert er regelrecht. Außerdem ist er ein fantastischer Keyboarder, der dem Sound von KAMELOT noch einen weiteren Kick zufügte. Wir haben ihn aber nicht unter Druck gesetzt, denn fühlt sich bei uns richtig wohl.

Ich denke auch, dass ihr mit ihm die beste Wahl getroffen habt, denn wenn es menschlich auch passt ist es doch optimal. Zurück zum Album „Ghost Opera“. Ich habe mir sehr intensiv das Album angehört und mir vielen sehr viele neue Elemente auf, darunter auch gothiclastige Parts. Zudem wurden die progressiven Parts ein wenig zurückgefahren und die Songs wurden durch Powermetal wesentlich heavier gestaltet.

– Das mögen wir auch, denn wir versuchen immer wieder neue Varianten und dieses Mal sind die Songs wesentlich heavier ausgefallen. Das war aber auch unser Plan gewesen, denn wir wollten die Songs düsterer und heavy ausfallen lassen, denn somit passen sie auch besser zu den Texten, denn die sind teilweise auch sehr düster und melancholisch. Trotz allem ist es ein richtiges KAMELOT-Album geworden, denn es besitzt die Vielfältigkeit die man von uns gewohnt ist. Wir waren auch am Ende der Recordings überglücklich gewesen.

Obwohl mir aufgefallen ist, dass man bei jedem Durchlauf mehr von den wahren Qualitäten des Albums erfährt. „Ghost Opera“ ist ein eingängiges Album, aber man kann so viel Neues entdecken, was vielleicht auch von den verschiedensten Instrumenten kommt, die zum Einsatz kamen.

– Das ist richtig, denn in der Vergangenheit haben wir Songs geschrieben und sie dann aufgenommen. Mit der Zeit steigert sich doch der Anspruch an den Songs und man versucht immer wieder etwas Neues. Wir möchten uns auch ein wenig aus dem ganzen Genre herausheben. Das ist einfach der Lauf der Zeit, denn man wächst mit der Musik.

Es wäre ja auch schade, wenn dies nicht so wäre, aber es gibt genügend Bands, die immer noch den gleichen Sound spielen wie in den Anfangstagen. Das ist Gott sei Dank bei KAMELOT nicht der Fall und deswegen mag ich die Band auch.

– Vielleicht kommt es auch daher, dass wir doch sehr unterschiedliche Geschmäcker, was die Musik betrifft haben. Wir sind aber offen für viele Richtungen in der Musik und deswegen sind wir alle immer mehr als zufrieden mit den fertigen Alben.

Das ist aber auch sicher auf die fruchtbare Zusammenarbeit mit Produzent Sascha Paeth, Miro und Olaf Reitmeier als Toningenieur zurückzuführen.

– In jedem Fall, denn im Laufe der Jahre hat sich eine richtige Freundschaft entwickelt und wir verstehen uns nicht nur als Musiker sondern auch als Mensch.

Also „Never change a winning team“

– So kann man es nennen, aber uns war es immer wichtig, dass der menschliche Aspekt bei Aufnahmen immer sehr hoch angesiedelt war, denn nur so kann man auch ein gutes Album aufnehmen. Vor allem müssen alle davon überzeugt sein.

Und genau das kann man von „Ghost Opera“ sagen, denn es ist einfach unbeschreiblich gut geworden und für mich eines der besten Scheiben der letzten Jahre. Ich möchte jetzt aber auch noch kurz auf eure letztjährige Veröffentlichung der DVD und des dazugehörigen Live-Albums „One Cold Winter“ eingehen. Da hat sich ja einiges vor dem Konzert, was die Fans bezog, abgespielt.

– Oh ja, denn es war bitterkalt und die Fans haben vor der Halle geduldig ausgeharrt. Es war jedenfalls der kälteste Abend seit mehr als 17 Jahren. „One Cold Winter“ ist demnach der richtige lustige und ironische Titel für die Live-CD und DVD gewesen. Den Fans hat es aber riesigen Spaß gemacht.

Das konnte man auch auf der DVD sehen, die auch sehr emotional war. Apropos emotional, ich war im März auf eurem Konzert in der Bochumer Zeche und es war ja so voll. Lief die komplette Tour so gut?

– Es war gigantisch und mit einer solchen Resonanz hätten wir wirklich nicht gerechnet. Wir hatten ja noch nicht einmal ein neues Album im Gepäck.

Da könnt ihr aber mal sehen, was für treue Fans ihr habt.

– Das ist wirklich wahr und darauf sind wir auch sehr stolz. Deswegen bekommen sie auch immer das Beste von ihrer Band.

Dessen bin ich mir sicher. Ich habe gehört, dass ihr zu jedem der 10 Songs ein Video drehen wollt. Ist das wahr?

– Das möchten wir schon, aber das wird sicher zu teuer werden. Aber toll wäre es doch, oder?

Das in jedem Fall, denn dann könnte man noch andere Leute von den Qualitäten von KAMELOT überzeugen und somit den Fankreis anwachsen lassen. Das wird aber mit Sicherheit weiter geschehen, denn wer diese Band live sieht wird sie lieben. Mehr Infos unter

www.kamelot.com

Story: Gisela

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