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WARHEAD

Sechs Jahre sind ins Land gegangen ohne ein Lebenszeichen von WARHEAD in Form eines Albums zu erhalten. Doch diese trostlose Zeit hat nun endlich ein Ende. Pünktlich zum Start in den heißen Herbst (von den Veröffentlichungen her gesehen) gibt es wieder ein neues Album der Osnabrücker Metalband, die sich vor Jahren in die Herzen der Fans gespielt haben. „Captured“ heißt das neue Werk und es strotzt nur so vor Kraft, Energie und Tatendrang. Warum wir so lange warten mussten und was uns in der nächsten Zeit alles bevorsteht, darüber konnte mir Kopf und Initiator der Band, Peter Breitenbach, sehr viel erzählen. Dann mal los!

Viele dachten schon an einem Aus für WARHEAD, aber wie heißt es so schön, Totgeglaubte leben länger. Hast du eigentlich immer daran geglaubt wieder zurück zu kommen, oder was war nun der Grund dafür?

– Ich habe immer daran gedacht zurück zu kommen, denn ich habe WARHEAD die ganze Zeit über am Leben gehalten. Es gab ja damals auch bis 2000 keine Zeit, wo wir überhaupt verschnaufen konnten. Nachdem uns Björn Eilen damals verließ war dies eine gute Gelegenheit für uns auch mal Luft zu holen. Leider verließ uns Ende des Jahres dann auch noch unser Bassist Benjamin. Er hat sich damals selbstständig gemacht und ist heute sehr erfolgreich als Veranstalter. Die ganzen Ereignisse waren dann für eine Rückkehr nicht sehr förderlich und somit wurde es eine ungewollte Zwangspause.

Ich kann mir schon vorstellen, dass es nicht einfach war den Sänger und den Bassisten zu ersetzen. Hat die Suche nach einem Sänger denn lange gedauert?

– Bis 2004 hat sich nicht allzu viel bei uns ereignet. Wir haben zwar den Einen oder Anderen Sänger getestet, aber irgendwie stimmte die Chemie nicht wirklich. Florian, der kurz vor der Pause in die Band kam hatte dann auch keine richtige Lust mehr und er ist dann zwischenzeitlich bei Morning Caress, einer Band aus Münster, eingestiegen. Ich habe dann versucht andere Projekte auf die Beine zu stellen, aber irgendwie war ich innerlich sehr ruhig und habe wirklich an die Band geglaubt. Ich überlegte dann nach Hamburg zu ziehen. Als ich Anfang 2005 schon auf fast gepackten Koffern saß, bekam ich eine Mail von einem Michael aus Dortmund. Er fragte, was wir so machten, denn er kannte uns nicht. Ich habe ihm dann einige Songs geschickt und er fand diese ziemlich cool. Dann haben wir im Studio einige Songs aufgenommen und alles stimmte, obwohl er vorher nur in einer Irish-Folk-Band gesungen hatte.

Aber das Potential war vorhanden.

– In jedem Fall, obwohl er noch nie einen Metalsong gesungen hatte. Es passte alles, denn er hatte Charisma und eine tolle Ausstrahlung. Als ich ihn zum ersten Mal sah dachte ich das ist der kleine Bruder von Chuck Billy. Er sah wirklich wie ein Metalsänger aus, obwohl er nie was n dieser Richtung gemacht hatte.

Somit konntet ihr wieder angreifen, oder verzögerte sich alles noch ein wenig?

– Nein ich rief dann Benjamin und Florian an und erzählte ihnen, dass ich wieder einen Sänger am Start habe und den ersten Auftritt bestritten wir auf einem kleinen Festival in Osnabrück, das unter dem Namen „Death People Tribute“ angeschlagen war. Die Bands mussten dabei 3 Songs von Bands spielen, wo ein Musiker verstorben war. Wir haben dann unter falschen Namen gespielt um den Sänger auszutesten. Wir haben drei Songs von AC/DC, Ramones und Savatage gespielt diese Songs und auch wir als Band sind sehr gut angekommen. Eigentlich hatte ich mir unter dem ersten Warhead-Auftritt etwas anderes vorgestellt, aber es war schon eine coole Sache.

Dann ging es also endlich wieder los, oder?

– Nicht ganz, denn Florian merkte auf einmal, dass des alles nicht mehr so in seinem Zeitplan passte. Für mich verständlich, denn in der Zeit hatte er mit Morning Caress ja auch schon einiges vorzuweisen und für klare Worte habe ich Verständnis. Durch Zufall habe ich dann einen Monat später einen Gitarristen kennen gelernt, wo ich sofort wusste, der schafft das. Glücklicherweise suchte er auch gerade nach einer Metalband. Wir gingen Anfang Juli 2005 dann in den Proberaum um auch mal zu testen wie er live rüberkommt und ob er überhaupt geeignet ist für die Band. Als wir das erste Lied anspielten habe ich nur gedacht, wo bist du denn hier. Er war so super und es hat einfach nur gerockt. Somit waren wir wieder eine Band.

Dann stand ja den neuen Songs nichts mehr im Wege.

– Nein, wir haben uns dann auch sofort daran gegeben und Songs geschrieben. Im März 2006 sind wir dann zum ersten Mal ins Studio gegangen und nach einigen Unterbrechungen war das Album dann endlich im Juli letzten Jahres fertig.

Aber das ist ja noch nicht das Ende der Geschichte, denn das Schlimmste kommt ja noch.

– Genau und damit hätte ich überhaupt nicht gerechnet. Im Vorfeld muss ich erwähnen, dass Michael sich so eingesetzt hat, denn er ist, weil wir uns eine Deadline gesetzt hatten, für eine Woche in den Proberaum gezogen und hat an den Gesängen gearbeitet. So einen Ehrgeiz hatte ich noch nie gesehen und ich dachte, das ist unser Sänger. Aber leider ist es nicht so, denn er ist vor einiger Zeit ausgestiegen. Das war für mich wohl der größte Schock, denn ich hatte so viel von ihm gehalten.

Die komplette Geschichte würde jetzt aber den Rahmen sprengen. Fakt ist WARHEAD steht im Moment ohne Sänger da, aber ich bin mir sicher, dass ihr wieder jemanden finden werdet. Jetzt aber zu etwas anderem. „Captured“ ist ja auch dein Debut als Produzent. Warum eigentlich?

– Das hat einen ganz simplen Grund, ich wollte die Musik so haben wie sie in meinem Kopf ist, roh und ungeschliffen. Das Problem bei den anderen Scheiben von uns war, sie waren teilweise zu glatt gebügelt und hatten keinen Biss. Das ist uns hoffentlich auf „Captured“ besser gelungen.

In jedem Fall, denn es knallt richtig und genau so soll ein Metalalbum klingen. Es gibt aber noch eine andere Sache die du in Angriff genommen hast, nämlich das Management für eine Band. Hast du das Lager gewechselt?

– Ich wollte auch mal sehen was in diesem Metier so abgeht. Die Band die ich manage und für die ich auch die Drums eingespielt habe, ist eine deutsch-türkische Band mit dem Namen SAFKAN. Die Band um einen sehr charismatischen türkischen Sänger ist mehr im Rock-Bereich angesiedelt. Für mich ist dies zwar ein neuer Bereich, aber irgendwie muss man ja auch mal ein wenig Geld verdienen und ich bin mir sicher, dass sich die Kulturen auf diese Band stürzen werden.

Aber WARHEAD wird ja wohl, wenn ihr einen neuen Sänger habt wieder auf Tour kommen.

– In jedem Fall, denn WARHEAD ist nun mal mein Leben, obwohl man ja auch nebenbei en wenig Geld verdienen muss um zu überleben.

Das in jedem Fall und ich wünsche Peter auf seinem neuen und alten Weg alles Gute und hoffentlich bald mal wieder live mit WARHEAD. Diese explosiven Shows vermisse ich nämlich sehr.

Story: Gisela

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