CONSORTIUM PROJECT

Eigentlich war die Story der Trilogie nach CONSORTIUM III abgeschlossen, aber warum sollte man die Geschichte nicht weiterspinnen. Gedacht, getan denn nun liegt uns das vierte Album dieser Konzeptstory vor. Ian Parry, Kopf dieser Band erschuf wieder einmal ein interessantes Konzept, welches dieses Mal die Schäden durch z.B. globale Erwärmung und andere Zerstörungen von Seiten des Menschen her, handelt. Die komplette Story könnt ihr aber durch den Link am Ende nachlesen. Auch musikalisch hat sich einiges geändert, denn es klingt düster, mit powervollem Metal versehen, sehr abwechslungsreich. Natürlich musste ich mich über dieses Album mit Ian unterhalten und er hatte wie immer sehr viel zu erzählen.
Ich war ja doch überrascht nach der Trilogie noch ein weiteres Album von euch zu bekommen. Wie kam es zu diesem Album?
– Nach meinem letzten Soloalbum „Visions“, dem ersten nach 10 Jahren kamen viele Fragen zu einem vierten Album von CONSORTIUM PROJECT. Zum anderen war die Story noch nicht vollendet und durch die Arbeiten mit meinen alten Kollegen wie dem ehemaligen Within Temptation Drummer Ivar de Graaf, kamen wir zu dem Entschluss weiter zu machen. Ein Freund von mir, der ein Studio besitzt, meinte warum wir diese Songideen nicht realisieren würden. Dann haben wir uns also an die Arbeit gemacht.
Ich finde „Children Of Tomorrow“ wesentlich abwechslungsreicher als die letzten 3 Scheiben, obwohl diese qualitativ auch schon „Over The Top“ waren.
– Das sehe ich genauso, denn durch das Einbringen von düsteren und epischen Songstrukturen klingen die Songs wesentlich intensiver. Auch haben wir für unser Cover-Artwork mit einem neuen Künstler zusammen gearbeitet. Roy Walhof, der Gestalter des Covers arbeitet mit einem Shockwave-Programm welches 3-D-Formate erzeugen kann. Durch das Einbringen von „frischem Blut“ ist das Ergebnis auch exzellent ausgefallen.
Das ist auch meine Meinung, denn so kompakt, melodiös und druckvoll habe ich das CONSORTIUM PROJECT noch nicht gehört. Ich mag vor allem das Einbringen der „Spoken Words“, denn genau diese vermitteln dem Album das Mystische.
– Die Geschichtenerzählerin ist auch die Person, welche die Welt rettet. Durch die Hinzunahmen von mehreren Frauenstimmen wurde die Story auch wesentlich realistischer. Ich hatte das Konzept, dass eine Frau die Welt rettet, aber am Anfang hatte ich keine, die diesen Part erfüllen konnte. Die Story der drei ersten Alben wurde ja zeitlich immer weiter fortgeführt. So hielt im letzten Album ein Mann eine Bibel in der Hand und er wusste gar nichts damit anzufangen, denn es gab ja gar keine Religion mehr in der Zukunft. Das Grundlegende der neuen Story sind die nuklearen Waffen der 50iger Jahre, durch die es ja fast gar keine Zukunft mehr gegeben hätte.
Ich finde man kann die Story ein wenig auch auf die heutige Zeit projizieren, denn bei einem Song geht es um verheerende Sandstürme, die ja auch in der heutigen Zeit sehr oft passieren.
– Das ist richtig und es ist auch teilweise gewollt. Die Ironie der Geschichte vom CONSORTIUM PROJECT ist die, als ich 1999 anfing die Geschichte aufzuschreiben, begann man sich gerade um die globale Erwärmung zu sorgen. Wir haben so viele Probleme und ich versuche mit meiner Story diese Unfähigkeiten damit fertig zu werden zu verarbeiten. Die Story nun beschreibt die Möglichkeiten, welche die Welt hat, diese globale Erwärmung zu verhindern oder in Grenzen zu halten. Fakt ist nun mal dass wir wärmere Winter und kältere Sommer haben. Ich kann mich noch an die Promotion zu „Visions“ erinnern, als ein Kanadier mir sagte, dass dieser Winter der mildeste überhaupt gewesen ist.
Wir leben nun mal in einer sehr gefährlichen Welt und die Belastung der Luft mit Schadstoffen ist doch ziemlich hoch.
– Dadurch wird es auch für die zukünftige Generation sehr schwer werden. Es ist alles sehr schwer zu verstehen, denn es gibt ja auch noch die vielen kalten Kriege, die so viele Menschen zerstören.
Als ich mir das Album das Erste Mal anhörte fiel mir sofort auf, dass der Sound wesentlich heavier ausgefallen ist und die progressiven Parts ein wenig zurückgeschraubt wurden. Was war der Grund dafür?
– Wir haben in den drei vorherigen Veröffentlichungen immer den Sound verändert, oder korrekter wäre zu verbessern. Es ist einfach nicht gut für eine Band immer im gleichen Sound die Alben zu produzieren. Bei „Children Of Tormorrow“ kam dann auch dazu, dass einige neue Musiker mit von der Partie waren. Dadurch entstand auch der vielseitige Sound und das wiederum inspiriert mich persönlich sehr stark die Melodielinien zu verfeinern. Das Album ist sehr wichtig für uns, denn der Sound spiegelt die heutige Zeit wider. Die Fans haben sich auch weiterentwickelt und ich kann mich noch daran erinnern, dass sie die progressive Musik richtig liebten. Das hat sich aber in der Zwischenzeit geändert, denn sie bevorzugen mehr die Gitarrenorientierten Songs. Wir haben aber trotz allem die bombastische Seite, welche durch das Keyboard hervorgerufen werden, nicht außer Acht gelassen, denn sie gehören nun mal zu den Songs und untermalen eine Stimmung exzellent.
Joshua Dutrieux ist auch ein fantastischer Keyboarder, der den Songs wirklich Leben einhaucht.
– Er hat auch alle Intros selber geschrieben. Seine Keyboardklänge geben dem Album ein wenig das Fantasy-Feeling und somit passt es wunderbar zum Konzept. Eine gelungene Umsetzung durch das Keyboard.
Als ich das Info las, fiel mir ein Name sofort auf, nämlich Henk van der Laars, der früher zu ELEGY gehörte. Ist er wieder fest dabei und geht es ihm gut?
– Es geht ihm gut und er hat in der Zwischenzeit, seit seinem Ausstieg bei ELEGY überhaupt keine Gitarre mehr in der Hand gehabt. In der Zwischenzeit hat er geheiratet und ist stolzer Vater einer Tochter. Ich sprach in kurz vor dem Songwriting an, ob er nicht Lust hätte mitzumachen. Nach einigen Tagen nahm er seine Gitarre, auf die er die ganze Zeit, seit seinem Ausstieg nicht mehr benutzt hatte und fing an zu spielen. Ich war so überrascht, denn er ist heute besser als je zuvor. Somit konnte ich ihn überzeugen beim CONSORTIUM PROJECT IV mitzumachen. Wir haben auch wieder ins Auge gefasst ELEGY wieder zurück zu bringen. Zudem wird er bei einer Tour, die wir für Ende des Jahres planen mit in der Band sein.
Was könnte noch besser sein, ein tolles Album vom CONSORTIUM PROJECT IV, die Rückkehr eines begnadeten Gitarristen und dann auch noch die Rückkehr von ELEGY. Ich weiß gar nicht was nun besser ist. Für den Moment gebe ich dem CONSORTIUM PROJECT IV den Vorzug. Tolles Album, toller Sound und hoffentlich bald die ersehnten Shows. Nachfolgend noch der Link zum Video von „Enigma“ und zur Bandpage.
Story: Gisela
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