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KICK

Schon mit der ersten Veröffentlichung ´Consider This…´ heimste die englische Band KICK beachtliche Erfolge ein. Die Touraktivitäten waren auch enorm groß und die Presse überschlug sich regelrecht mit Lob über diese frisch aufspielende Band. Ich konnte mir selber auch ein Bild von ihnen, bei der 99er Tour, zusammen mit BONFIRE, machen. Jetzt endlich nach zwei langen Jahren veröffentlichen KICK mit ´Sweet Lick Of Fire´ ein Album, welches gespickt mit den Trademarks des Debuts ist, aber durch einem sehr komplexen Songwriting, auch sehr unterschiedlich ausgefallen ist. Ein Album, welches man sich immer wieder anhören kann, weil es bei jedem Durchlauf neue Feinheiten zutage bringt. Zusammen mit Gitarrist Chris Jones, versuchte ich das Phänomen KICK ein wenig zu durchleuchten. 

Das Debutalbum ´Consider This…´ wurde hier in Deutschland im September 1999 veröffentlicht. Warum mussten wir denn jetzt fast 2 lange Jahre warten, um endlich in den Genuss von neuem Material zu kommen?

– Der Plan war für uns eigentlich so gewesen, dass wir nach der Tour, im Oktober 1999 mit Bonfire, sofort wieder ins Studio gehen sollten. Aber nach der Bonfire-Tour bekamen wir noch das Angebot, mit Thunder auf ihrer Abschiedstour, zu spielen, was wir auch gerne angenommen haben. Wir haben dann von Januar bis März 2000 das neue Material recordet. Dann kam es noch dazu, dass Sanctuary sich mit Noise zu Sanctuary Group zusammenschlossen und dann erst einige hochkarätige Gruppen wie Halford, The Almightys, W.A.S.P. oder Gamma Ray unter Vertrag nahmen. Deswegen hat sich unsere Veröffentlichung eben in die Länge gezogen. Dies ist aber für uns nicht zum Nachteil gewesen, denn ich denke, dass der jetzige Zeitpunkt besser für uns ist, als im letzten Jahr. Durch den Zusammenschluss von Sanctuary und Noise stehen uns viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung. Jetzt können wir nur hoffen, dass die Leute unser neues Album auch mögen, denn das ist doch der entscheidende Punkt.

Untätig waren sie ja wirklich nicht, denn außer den Support für Thunder gingen sie auch mit The Vaughn (Danny Vaughn von Tyketto) in England auf Tour. Nun aber zum neuen Album. Wenn ich das neue Album ´Sweet Lick Of Fire´ mit ´Consider This…´ vergleiche, hört man sofort, dass das musikalische Spektrum wesentlich breiter gefächert wurde. War diese Vielfalt wichtig für euch als Band gewesen?

– Für uns war es sehr wichtig, auf unser Debut aufzubauen und durch eine vielfältigere Musik weiter an uns zu arbeiten. Es war uns aber auch wichtig, dass wir den Weg, den wir auf ´Consider This…´ eingeschlagen haben, weiter zu verfolgen, ohne unserem Stil nicht untreu zu werden. Dies ist für uns das Wichtigste überhaupt. Wenn wir jetzt heavier geworden wären, hätte man uns das im Endeffekt nicht geglaubt und das ist für eine neue Band nicht gut. Man kann sich weiterentwickeln, ohne seine Roots zu verlieren, denn wenn man zu viele Stilistiken kreuzt, wird man am Ende unglaubhaft. Da wir die unterschiedlichsten Charakteren in unserer Band haben, ist ´Sweet Lick Of Fire´ auch ein ehrliches Album geworden, aber unsere Herkunft und den Stil, der uns prägt, werden wir nie außer Acht lassen.

Die Songs sind auch alle im Genre Rock bis Hardrock angesiedelt und dies ist passend für die Band KICK. Trotzdem höre ich bei manchen Songs moderne Elemente heraus, so das ´Sweet Lick Of Fire´ als zukunftsweisend im Bereich Rock angesehen werden muss.

– Danke, das ist ein tolles Statement und ein großes Kompliment deinerseits an uns und du hast genau erkannt, was uns am Herzen liegt. Wir möchten unseren klassischen Rocksound mit moderneren Elementen schmücken. Ich denke, dass es langsam an der Zeit ist, ein wenig weiter zu denken, denn mit dem althergebrachten Rocksound, ohne irgendwelche andere Einflüsse, ist nicht mehr zukunftsträchtig. Dafür sind wir selber auch viel zu sehr an anderer Musik interessiert. Wir sind eben eine andere Generation. Nimm nur z.B. Bon Jovi, mit ihrem Song ´It´s My Life´ haben sie eine neue Ära begonnen. Als ich Bon Jovi im letzten Jahr sah, fiel mir auf, dass 14- und 15-jährige Kids in der ersten Reihe standen und diese sind doch schließlich unsere Zukunft. Das ist genau das, was wir auch wollen, obwohl Bon Jovi doch berühmter ist, als wir es sicher jemals werden können. Für uns ist ´Sweet Lick Of Fire´ die richtige Kombination aus heavy Riffs, wenn sie benötigt werden und ruhigeren Passagen. Obwohl die etwas softeren Stücke, wie ´Time´ oder ´Painless´ sehr moderne Rocksongs geworden sind.

Für mich persönlich sind der Titeltrack und ´Born Again´ sehr modern, aber nicht aufgesetzt ausgefallen.

– Der Song ´Sweet Lick Of Fire´ ist wirklich sehr groovy ausgefallen, obwohl er sehr unterschiedlich zu den anderen Songs ist. Im Endeffekt passt er sich aber wunderbar in Gesamtbild des Albums ein. Das dieser Song so groovy ausgefallen ist, liegt zum größten Teil an Benjy Reid, unserem Drummer, der sehr stark von John Bonham beeinflusst wurde. Wir haben uns auch zu diesem Song als Titel entschieden, weil es ein guter Song ist und weil er sexy, aber trotz allem dynamisch klingt.

Euer Produzent Andy Reilly hat ja mit den unterschiedlichsten Bands, wie z.B.  Thunder, Skin, FM oder Moonspell zusammen gearbeitet. Hat er euch bei der Produktion noch Hilfe geben können?

– Die Zusammenarbeit mit Andy war sehr erfrischend für uns. Er hat schon für so viele unterschiedliche Bands gearbeitet, so auch für Bon Jovi bei seinem ´New Jersey´-Album. Er hat auch genau das umgesetzt, was wir wollten, obwohl er bei der ein oder anderen Stelle seine Erfahrung mit einbrachte.

Im ´Making Of Sweet Lick Of Fire´ habe ich gelesen, dass du mit den unterschiedlichsten Gitarren gearbeitet hast. War dies bei den Recordings wichtig für dich gewesen?

– Für uns war schon vor den Recordings klar, dass wir mit klassischen Rock-Instrumenten arbeiten wollten. Neben meinen Gitarren (Gibson Les Paul, Fender Stratocaster und eine Jackson), haben wir auch noch mit Marshall, Fender und Mesa Boogie Amps gearbeitet. Hinzu kam en für den Pianosound Rhodes und Wurlitzer Pianos und eine klassische Hammondorgel. Durch den Einsatz dieses Equipments klingt der Sound sehr klassisch, was auch unser Grundgedanke war. Wir wollten alles so natürlich und so charakteristisch wie möglich aufnehmen. Es war auch sehr aufregend für uns, mit diesen Instrumenten zu arbeiten. Im Grunde war es ein Experiment, aber heute sind wir froh, dass wir dies alles so gemacht haben. Es klingt zwar traditionell, aber trotzdem sehr frisch und modern.

Durch den Einsatz dieser Instrumente klingt der Sound auch sehr natürlich und im Endeffekt kann man diesen Sound dann auch besser live präsentieren.

– Das war auch das Wichtigste Argument für uns. Wir wollen ehrlich klingen. Die meisten Produktionen hören sich so clean an, dass man so etwas nicht mehr live präsentieren kann. Das ist nicht unser Ding, denn wir wollen das Material, welches auf dem Album ist, so den Fans präsentieren, wie sie es von der CD her schon kennen. Alles andere wäre Betrug.

Dieses Live-Feeling sollte auf jeder Platte zu hören sein, denn erst dann tritt doch erst ein richtiges Fun-Gefühl auf.

– Das ist ja auch unser Ziel gewesen, denn auf dem Album ist nicht alles so perfekt, wie es vielleicht hätte sein können. Wenn wir einen anderen Weg gewählt hätten, wären bei Live-Gigs eben diese Probleme aufgetreten, dass wir nicht mehr glaubhaft sind. ´Sweet Lick Of Fire´ ist ein Album mit Ecken und Kanten.

Ihr habt ja in der vergangenen Zeit sehr viele Touren in England absolviert. Wie waren denn die Reaktionen auf eure Sets?

– Die Reaktionen waren alle fantastisch. Als wir den Support für Thunder, bei ihrer ´Farewell-Tour´ übernahmen, haben wir des Öfteren vor 2000 Leute gespielt und die Reaktionen haben uns schlichtweg umgehauen. Ebenso die Deutschlandtour zusammen mit Bonfire war überwältigend. Nach der Show in der Bochumer Zeche, wo wir uns damals ja kennengelernt haben, kamen so viele Leute zu uns, dass wir nur noch glücklich nach Hause fahren konnten. Danach spielten wir einen Gig vor 2500 Zuschauern in Wolverhampton, bei dem ich nach der Show ein Video bekam. Als ich es mir dann in Ruhe angeschaut habe, bewirkte es eine richtige Gänsehaut bei mir, denn die Reaktionen und vor allem wie das Publikum mitging war schon enorm. Obwohl viele dieser Zuschauer uns noch nie zuvor gesehen haben, gingen sie regelrecht auf in unseren Songs. Ich kann da nur sagen: Tolles Gefühl!

Mit dem neuen Album ´Sweet Lick Of Fire´ haben KICK den Grundstein gelegt, dass ihnen dieses tolle Gefühl noch lange erhalten bleibt. Hoffen wir nun darauf, dass wir diese junge Band bald als Support oder als Headliner in unseren Clubs begrüßen können. Zu wünschen wäre es ihnen.

http://www.kickuk.com

Story: Gisela

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