News Ticker

KREATOR

KREATOR 1995

Um KREATOR war es seit der letzten Veröffentlichung „Renewal“  etwas still geworden. Jetzt 21/2 Jahre später meldet sich die Thrashlegende mit zwei Paukenschlägen zurück. Einmal mit dem neuen Album „Cause For Conflict“ und zum anderen mit zwei neuen Bandmitgliedern. Wenn das kein Grund ist mit dem letzten verbliebenem Urmitglied Mille zu plaudern, was dann?

 

Erste Frage natürlich nach dem Besatzungswechsel, die Antwort kam wie einstudiert.

„Es war halt so, dass wir absolut mit unserem alten Schlagzeuger (Jürgen „Ventor“ Reil) nicht mehr klargekommen sind. Wir konnten seine Unprofessionalität auf die Dauer nicht mehr akzeptieren. Wir haben dazu auch mehrere Krisensitzungen einberufen und stundenlang darüber diskutiert, aber er hat nicht eingesehen da irgendwas zu verändern. Letztendlich haben wir uns von Ihm getrennt.“

Nach 5 Alben?

„Ja, nach 5, nein 6 Alben und über 10 Jahren Zusammenarbeit, aber dadurch sind wir an Joe (Cangelosi ex-WHIPLASH) gekommen, einen phantastischen Schlagzeuger. Sein Vater war auch Schlagzeuger in einer Jazzband, so dass er schon frühzeitig mit superkomplizierten Rhythmusstrukturen zusammengekommen ist. Wir haben durch Ihn musikalisch einen ungeheuren Schub bekommen.“

Wie macht ihr das denn da mit dem Proben, ist der Joe nach Deutschland gezogen?

„Nein, der wohnt schon länger in Köln, seine Freundin kommt von dort. Er hatte sich nach WHIPLASH schon ganz von Metal Musik zurückgezogen, aber da wir schon seit Jahren in Verbindung stehen riefen wir ihn einfach an und haben ihn gefragt.“

Und was ist mit eurem Basser Rob, warum ist der gegangen (worden)?

„Der hat sein 2. Kind bekommen und brauchte natürlich mehr Zeit für sich und seine Familie als uns lieb war.  Er hat dann auf Tour immer rumgejammert und war einfach nicht mehr tragbar. Der neue Bassist Christian kommt direkt aus unserem Freundeskreis und passt auch hervorragend zu uns und unserer Einstellung zur Musik. Die meisten Leute denken zwar, Musik ist täglich Rock’N’Roll und Parties, aber da gehört schon ein bisschen mehr dazu und das geht nur, wenn alle Bandmitglieder an einem Strang ziehen. Obwohl ich ganz ehrlich sagen muss, hätte ich die Wahl gehabt, hätte ich am liebsten in der alten Besetzung weitergemacht.“

Das will ich ihm gerne glauben, denn wer trennt sich schon gerne von alten Weggefährten. Wünschen wir beiden das Beste für die Zukunft und kommen zum neuen Album. Was mir aufgefallen ist war der sehr gute Sound insbesondere auch im Schlagzeugbereich. Der war ja auf „Renewal“ so trocken, dass man eine Staubvergiftung befürchten musste.

„Ja das stimmt das war auch so ’ne Sache an der unser alter Schlagzeuger nie so richtig gearbeitet hat. Weiterentwicklung innerhalb einer Band kann nicht nur von 1 oder 2 Leuten kommen. Außerdem hat unser Produzent (Vincent Wojno, Reglerschieber bei MACHINE HEAD und TROUBLE) ganze Arbeit geleistet.“

Ich hatte auf eurem neuen Album eigentlich eine Weiterentwicklung in Richtung „Renewal“ erwartet. Stattdessen klingt  „Cause For Conflict“ für mich wie eine Mischung aus euren letzten 3 Alben „Renewal“, „Coma Of Souls“ und „Extreme Aggression“.

„Ich würde sagen auch von der  „Pleasure to Kill“ sind Einflüsse vorhanden.“

Ah, na wenn Du das sagst. Was ich bei euch auch immer wieder geil finde sind diese mystischen Elemente, da gibt’s ja diesmal auch wieder einige Songs in dieser Richtung.

„Besonders live kommt das ja sehr gut.“

Wie sieht’s denn mit deinen Texten aus, ich nehme an, dass die dagegen sehr realistisch ausgefallen sind.

„Also es ist nicht mehr Satan wie auf „Endless Pain“ oder „Pleasure to Kill“, allerdings haben wir auch einige mystische Elemente wie du schon sagst in den Texten verarbeitet, wobei wir das sehr stark auf die Realität bezogen haben. Ich denke einfach, dass die Realität genug harten Stoff für einen Songtext bietet. Ein Song heißt z.B. „Celestial Deliverance“. Hier verarbeiten wir unsere Erfahrungen mit Drogen wobei mit Drogen hier alles gemeint ist Zigaretten, Alkohol oder Hasch. Diese Phase hat wohl jeder Irgendwann. Drogen können in gewissen Maßen kreativ positiv wirken, man muss halt nur seine Grenzen kennen. In „Catholic Despot“ geht es darum wie leicht sich Menschen von der Religion beeinflussen und für deren Ziele einspannen lassen. „Men Without God“ behandelt das schreckliche Thema Tierversuche und den Raubbau des Menschen an der Natur. Und im Titel „Progressive Proletarians“ habe ich meine Gedanken über den Zusammenbruch des Sozialismus verarbeitet. Viele Menschen denken ja jetzt, der Kapitalismus hat gesiegt, also war er besser und der Sozialismus Scheiße. Doch die sozialistische Idee ist nicht schlecht, nur die Umsetzung dieser Idee ging mächtig daneben. Ich denke halt, positive Veränderungen kommen immer von der Arbeiterklasse und nicht von fetten Bonzen und insofern sind die Proletarier die Progressiveren.“

Aha, „Proletarier aller Länder vereinigt euch“ sozusagen. Na gut dann sag ich mal auf nach Kuba, um unser aller Lichtblick Fidel mit ein paar harten aber gerechten Klängen den altersschwachen Rücken zu stärken.

http://kreator-terrorzone.de

Story: Steffen

2 Kommentare zu KREATOR

  1. Thank you for great content. Hello Administ.

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.