News Ticker

KTU

Mit KTU ist ein sehr interessantes Projekt am Start, das gerade ihr 2. Album unter dem Namen Quiver veröffentlicht hat. Ein ungewöhnliches Album von einer ungewöhnlichen Band. Also mehr als nur ein Grund um den Herren ein paar Fragen zu zusenden. Besten Dank an Drummer Pat Mastelotto und Gitarrist Trey Gunn für die Beantwortung meiner Fragen!

Stimmt es, das die erste Idee zu einer Zusammenarbeit mit Kimmo schon 10 Jahren her ist?

– Ja, beim SXSW in Austin, Texas. Kimmo spielte bei der selben Show als ProjeKCt 3 (Fripp/Gunn/Mastelotto). Wir alle lieben Kimmo’s CDs, wir haben uns getroffen und es stimmt einfach vom Gefühl her. Der Plan etwas zusammen zu machen entwickelte sich über einige Jahre und unsere erste Show haben wir 2004 gespielt.

Wie kam es zum ersten Kontakt mit Samuli Kosminen?

– Samuli und Kimmo haben ein Duo unter dem Namen Kluster. Die ursprüngliche Idee war ein ‚doppeltes‘ Duo als Projekt, also Kluster + TU. Ausserdem hat er tolles Haar und sieht nackt sehr gut aus.

Warum KTU? Einfach ein ‚K‘ für Kimmo zum TU?

– Das ‚K‘ steht quasi für Kimmo, Kosminen und Kluster, und wenn man dazu TU (das Gunn/ Mastelotto Duo, betont wie ‚Two‘, die englische Zahl 2) gibt, dann hat man KTU (gesprochen ‚K2‘). Außerdem ist KTU besser als z.B. TUK, was eine Art medizinisches Hämorriden-Pflaster ist.

Wie kamt ihr an die Shows in Japan bei denen ihr 8 Armed Monkey aufgenommen habt? Normalerweise ist es ohne Album nicht so einfach Gigs zu bekommen…

– Unser Freund Tom Ohsawa in Tokio hat die Shows für uns gebucht und auch top Techniker engagiert. Am Rande, das meiste auf 8 Armed Monkey wurde in Tokio im Eggman aufgenommen, aber etwas auch beim Nosturi in Helsinki. Im Detail, 99% von Absinthe wurden bei der Nosturi Show aufgenommen.

Auf Quiver finden sich einige Songs mehr. Wie schreibt ihr Songs? Gibt es einen Hauptsongwriter?

– Wir nutzen alle möglichen Methoden:

  1. Wir improvisieren und arbeiten uns dann durch das Material aus den Jam Sessions – zerlegen die Sessions quasi in Einzelteile.
  2. Wir schreiben jeder für uns und dann wird entweder einer oder beide mit einbezogen um den Song weiter zu entwickeln, zu beenden.
  3. Wir schreiben auch einzeln und schicken die Aufnahmen den Anderen zu um ihre Parts aufzunehmen, dann wird das Ganze noch für die CD überarbeitet.

Trey, ist es schwierig Songs für KTU zu schreiben im Vergleich mit deinen anderen Sachen?

– Oh ja, die Jungs machen mir ganz schön Feuer unter’m Hintern, wenn wir zusammen arbeiten.

Wie wichtig ist die Warr Gitarre für den Sound von KTU?

– Nun, es ist mein Instrument. Ich habe es gewählt, da es mir viele Möglichkeiten gibt. Ich habe es unglaublich viel bei den Aufnahmen von Quiver genutzt. Die Warr Gitarre ist ein Instrument mit einem großem Spektrum, ich kann auch ein Bass-Solo damit spielen. Das Gleiche kann man auch über Kimmo’s Akkordeon sagen, er kann Melodien spielen und Akkorde oder er spielt einen fettes, tiefes Bass-Part über den ich dann ein Solo spiele. Es ist meiner Meinung nach die perfekte Kombination.

Ich weiß, diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, aber welche(r) Song(s) repräsentieren Quiver am besten?

– Das ist so eine Frage, die du als Journalist, wohl besser beantworten kannst als ich. Wie sind mit dem Album und den Songs im Einzelnen sehr zufrieden. Wir haben besonders daran gearbeitet, das das Album im Fluss ist und vom ersten Track Fragile Sun bis zum letzten Song Snow Reader ‚dahinfliesst‘.

Wie war es auf dem ‚Creation Of Peace‘ Festival in Kazan, Republik Tatarstan, zu spielen? Das klingt nach einem echten Erlebnis…

– Unglaublich! Es war ein sehr, sehr gutes Festival mit verschiedensten Arten von fantastischer und ungewöhnlicher Musik. Ukrainer, Russen, Georgier, Patti Smith, Tony Levin, Adrian Belew, KTU…. KTU hatten einige technische Probleme, aber die Energie auf dem Festival war unglaublich und die Veranstalter sehr nett. Am Ende der Nacht waren mehr als 200.000 Leute da! Aber auch Kazan war ein unglaubliches Erlebnis – ein schöner Ort mit einer unglaublichen Geschichte. Und die After-Show-Party war recht surreal und total verrückt.

Nun seid ihr ein Trio, aber Samuli ist immer noch beteiligt – wenn er Zeit hat. Bei einem Album ist das wohl einfacher, aber wie ist es live?

– Wir vermissen sein wunderschönes Haar und seinen sexy Body. Es ist wahr. Auf der Bühne bedeutet es mehr Arbeit für Pat. Nun als Trio ist der KTU-Sound und die Performance schlanker und heavier. Wir vermissen Samuli, aber wir sind auch glücklich mit der neuen Richtung des Trios.

Ihr habt gerade auf einem Akkordeon Festival in Wien gespielt. Ist es so gelaufen, wie ihr es euch erhofft habt?

– Es war toll, abgesehen von den vielen Akkordeons. Was ist bloß los mit diesen Leuten? Aber ernsthaft, es war eine tolle Show! Samuli war da noch dabei und wir haben einige wunderbare Improvisationen gespielt, und aus einem wurde das Grundgerüst für Wasabi Fields.

Wie sieht es mit einer Tour aus? Gibt es da schon irgendwelche Neuigkeiten?

– Es stehen einige Shows im Sommer an. Soweit ich weiß, spielen wir im Juli in Ostrave, Tschechien. Aber es ist noch einiges im Gespräch.

Pat, es sieht aus, als wenn es ein sehr geschäftiges Jahr wird… Gibt da was Neues? Stickmen? Flower Kings?

– Viele Shows mit Stickmen und eine CD ist in der Mache, die Ende dieses Jahr oder Anfang des nächsten Jahres erscheinen soll. Viel Arbeit mit der neuen Tuner CD, es wird eine CD-Box werden und wir werden die A-Seite am Ende des Jahres fertig haben. Es wird einen neues Live-Album von Tuner geben, Zwar wurde auf der 2006er Tour aufgenommen und die CD ist schon fast fertig. Mit Markus (von Tuner) arbeite ich an einem neuen Duett mit Ian Boddy, wir arbeiten an der neuen Scheibe von Chrysta Bell, und auch an Fabio Trentini’s Moodbound Album. Im Moment gibt es nichts Neues von Flower Kings, aber ich arbeite mit an Roine’s Solo-Scheibe Agents of Mercy. Ich habe auch viel Remixe gemacht für die neue Steven Wilson Solo-CD und auch viel Remixes für MJK’s Puscifer Project. Und dann ist da ein neues Projekt an dem ich beteiligt bin neben Allan Holdsworth, Terry Bozzio und Tony Levin (Hobolema), es begann letzten Winter in Japan und wir werden im nächsten Jahr sehr viele Shows spielen – überall, selbst in Indien! Es gibt auch noch eine aktuelle CD von Tunisia, mein Projekt mit Theremin- oder Ätherophon-Virtuosin Pamelia Kurstin und es sieht so aus, als wenn wir wieder in Schweden auf der IB Expo spielen werden. Und dann noch TU-Shows und vielleicht noch ein neues TU-Album, wenn Trey dafür bereit ist. Und noch verschiedene E-Sessions.

Und was ist mit King Crimson?

– Nichts in Planung. Robert hat KC für einige Zeit auf Eis gelegt.

Trey, kannst du uns etwas mehr über Normalizer erzählen?

– Normalizer ist ein total verrücktes Projekt bei dem Marco Minnemann ein 52-minütiges Drum-Solo aufgenommen hat und einige Musiker mit einbezogen hat, die dazu Musik schreiben. Momentan haben wir 7 komplette CDs, von mir und von Alex Machacek, Marco, Mike Keneally, Mario Brinkman, Phi Yaan-Zek und John Czajkowsky. Momentan stelle ich eine Compilation aus allen Scheiben zusammen und dann werden wir eine CD pro Monat veröffentlichen. Abstract Logix Records wird die CDs ab Juni veröffentlichen. Am Rande, die Normalizer-CD ist das Ambitionierteste, was ich seit der KTU Quiver CD gemacht habe.

Ich glaube, du masterst deine Solo-Alben neu, richtig? Können die Fans auch was Neues von dir erwarten? Oder bist du momentan zufrieden mit den diversen Band-Projekten?

– Ja, ich habe die The Third Star (mit 6 Bonustracks) neu gemastert und werde auch die One Thousand Years re-mastern. Ich mag die Arbeit mit den unterschiedlichen Gruppen. Aber ich bevorzuge es mit KTU auf Tour zu gehen und ich freue mich schon auf die Shows im Sommer.

Wow, die Jungs sind echte Arbeitstiere und scheinen von der Musik besessen! Also Augen und Ohren aufhalten und die verschiedenen Bands / Projekte antesten!

Story: Claudia Erhardt

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.